Cannabis-Variante aus Automaten entfernt: Protest von Halveranern erfolgreich

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Cannabis-Variante aus Automaten entfernt: Protest von Halveranern erfolgreich

Orhan Toumpan in der Diskussion mit Brigitte Adam. Toumpan verteidigte die HHC-Vapes im Automaten zunächst. Sie hätten diesen Cannabis-Ersatz mit ins Angebot genommen, weil der Wunsch von jungen Oberbrüggern geäußert worden und Cannabis ja jetzt legal sei.

HHC, der Cannabis-Ersatz, im Sortiment eines 24/7-Automaten in Oberbrügge sorgt für Aufruhr. Besorgte Anwohner diskutieren mit den Betreibern aus Lüdenscheid. Und das mit Erfolg!

Halver – Es gab großen Gesprächsbedarf am Montagnachmittag am neuen 24/7-Automaten vor der ehemaligen Dorfschule an der Heerstraße (wir berichteten). Anwohnerin Brigitte Adam hatte alle Oberbrügger zum Gespräch mit den beiden Automatenbetreibern Antonios Kalaitizidis und Orhan Toumpan aus Lüdenscheid aufgerufen. Und es folgten dem Aufruf gut zehn Personen, denen genau wie Brigitte Adam der im Automaten angebotene Cannnabis-Ersatz HHC ein besonderer Dorn im Auge ist.

„HHC und Vapes sind ganz klar Einstiegsdrogen. Die haben im Automaten in der Öffentlichkeit nichts zu suchen, an denen auch Kinder und Jugendliche sich was kaufen können“, kritisierte Brigitte Adam, die früher als Sozialarbeiterin tätig war, im Gespräch mit Orhan Toumpan. Das sei ein Problem, auch weil bald in der Nähe ein Zentrum für Kinder und Jugendliche der Christlichen Gemeinde entstehen solle, erklärte Adam.

Auch Antonios Kalaitizidis (Bild Mitte) stand Rede und Antwort. Er kam zu der Einsicht, dass die HHC-Zigaretten im Automaten ein Fehler sind und versprach, sie zu entfernen.

Orhan Toumpan verteidigte sich und seinen Kollegen: „Wir sind von jungen Erwachsenen beim Bestücken des Automaten angesprochen worden, ob wir das HHC nicht auch anbieten könnten“, erklärte er. Daraufhin sei man auf den Wunsch eingegangen, mit dem Wissen, dass es sich dabei um die Cannabis-Variante für Vapes handele. Man habe sich auch wegen der bundesweiten Legalisierung von Cannabis am 1. April dazu entschlossen, das Produkt „Smash Black Ice“ mit ins Sortiment zu nehmen – auch weil HHC im Vergleich zu THC nie verboten gewesen sei, fügte er hinzu. „Selber probiert habe ich Black Ice nicht, deshalb kann ich nichts zur Wirkung von HHC sagen“, erklärte Toumpan, der wie sein Kollege Kalaitizidis hauptberuflich in der Industrie tätig ist. Beide sind seit wenigen Monaten nebenbei in das Geschäft mit Automaten eingestiegen, einen zweiten betreiben sie außerdem noch in Siegen.

Die Tatsache, dass eine Cannabis ähnliche Droge in einem Automaten in Oberbrügge angeboten wird, sorgte bei dem einen oder anderen für Ärger, dem er Luft machte: „Ich appelliere da wirklich an ihre Verantwortungspflicht, dass so etwas hier nicht angeboten wird, wo Kinder sich was kaufen können“, brachte eine Anwohnerin ihre Sorgen zum Ausdruck. Und auch das Ehepaar Waldemar und Larissa Berg äußerte deutlich seinen Unmut. „Das sind Drogen aus Chemie. Man weiß nicht, was da genau drin ist. Ich bitte Sie auch, die normalen Vapes rauszunehmen“, forderte Larissa Berg.

Die Automatenbetreiber hielten ihr Versprechen und ersetzten das HHC-Produkt (Nummer 30) umgehend durch normale Vapes.

Sichtlich beeindruckt von den Emotionen zeigten sich die beiden Automatenbetreiber: „Wir möchten keinen Stress und werden das HHC rausnehmen. Sie haben recht. Es ist für Kinder zu gefährlich“, antwortete Kalaitizidis einsichtig. Auch im Automaten in Siegen werde man drauf verzichten. „Die normalen Vapes bleiben aber drin“, schob er hinterher.

Über die Zusage, das HHC aus dem Automaten zu nehmen, zeigten sich Anwohner wie Jens Vormann zufrieden: „Das Ziel ist erreicht. Wenn das HHC rausgenommen wird, reicht mir das.“ Auch Brigitte Adam war erleichtert: „Ich bin zufrieden. Der erste Schritt ist getan. Vapes sind aber generell ein Problem.“

Die Automatenbetreiber setzten ihre Zusage auch sofort um und ersetzten die HHC-Vapes durch normale E-Zigaretten. „Wir bedanken uns für das freundliche Gespräch und sind froh, dass wir zusammen eine Lösung gefunden haben“, erklärte Antonios Kalaitizidis.