Tuchel zaubert Überraschung aus dem Hut

Der FC Bayern trifft im Halbfinale der Champions League auf Real Madrid. Trainer Thomas Tuchel muss auf einen wichtigen Leistungsträger verzichten. Wie schlägt sich der deutsche Rekordmeister im Hinspiel?

Tuchel zaubert Überraschung aus dem Hut

Meisterschaft verpasst, im Pokal schon lange raus: Für den FC Bayern geht es im Halbfinale der Champions League gegen Real Madrid um die letzte Titel-Chance der Saison – doch ausgerechnet jetzt fehlt ein Leistungsträger!

FC Bayern: De Ligt fällt gegen Real Madrid aus

Matthijs de Ligt fällt definitiv aus. Der Niederländer hatten wegen Knieproblemen bereits die finalen Trainingseinheiten verpasst, SPORT1 berichtete bereits vorab, dass er nicht spielen kann.

Für de Ligt, der nicht im Kader steht, springt Min-jae Kim in der Innenverteidigung ein – neben dem ohnehin gesetzten Eric Dier.

Müller kommt zum 150. Champions-League-Spiel

In der Startformation steht etwas überraschend auch Thomas Müller, der im Vergleich zum Viertelfinal-Duell Raphael Guerreiro in der Offensive ersetzt.

„Er ist unberechenbar. Ich glaube, dass die Abwehr vor Thomas richtig Respekt haben wird“, sagte Ex-Nationalspieler Miroslav Klose bei Prime Video über den nicht immer gesetzten Müller.

Der Routinier absolviert damit bereits das 150. Champions-League-Spieler seiner Karriere.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

• FC Bayern: Neuer – Kimmich, Kim, Dier, Mazraoui – Laimer, Goretzka – Sané, Musiala, Müller – Kane
• Real Madrid: Lunin – Vázquez, Rüdiger, Nacho, Mendy – Tchouameni, Kroos, Valverde – Bellingham – Rodrygo, Vinícius Júnior

Bayern-Trainer Thomas Tuchel kann abgesehen von de Ligt auf den Großteil seiner Spieler zurückgreifen: Die zuletzt angeschlagenen Jamal Musiala, Leroy Sané und Konrad Laimer sind rechtzeitig fit genug und stehen in der Startelf.

Musiala und Sané hatten gegen die Eintracht (2:1) noch komplett gefehlt, Laimer war mit Beschwerden am Sprunggelenk schon nach 28 Minuten ausgewechselt worden.

Serge Gnabry kehrt nach seinem Muskelfaserriss in den Kader zurück, Dayot Upamecano ist nach Knöchelproblemen ebenfalls fit. Beide sitzen auf der Bank.

Real setzt auf Kroos und Rüdiger

Bei den Königlichen beginnen wie erwartet mit Antonio Rüdiger und Toni Kroos zwei deutsche Nationalspieler. Neben Rüdiger startet Nacho Fernández in der Innenverteidigung.

In der Offensive wirbeln wie gewohnt Vinícius Júnior und Rodrygo zusammen mit dem Ex-Dortmunder Jude Bellingham. Routinier Luca Modric und Eduardo Camavinga bleiben dagegen vorerst draußen.

David Alaba, den Real überraschend in den Kader für München berufen hatte, sitzt nicht auf der Bank. Der Österreicher befindet sich nach seinem Kreuzbandriss im Dezember noch in der Reha.

Dafür ist Thibaut Courtois zumindest an der Seitenlinie dabei. Der Belgier wird zwar von Nationaltrainer Domenico Tedesco nicht mit zur EM genommen, bei Real schafft er es jetzt nach Kreuzbandriss und Meniskusriss immerhin wieder auf die Bank. Im Kasten steht aber weiterhin Andrij Lunin.

Bayern vs. Real – ein Halbfinale wie ein Finale

„Dieses Halbfinale fühlt sich schon ein bisschen wie ein Finale an“, sagte Tuchel auf der offiziellen Pressekonferenz vor dem Hinspiel am Dienstag in der Münchner Allianz Arena – und machte damit deutlich: Jetzt geht es wirklich um alles.

„Natürlich brauchen wir Taktik, aber auch Glück. Durch Taktik kann man vieles erreichen. Die Herangehensweise ist das Auto, die Spieler fahren es. Wir müssen eine gute Balance und Momente finden, in denen wir Lösungen parat haben“, verriet Tuchel seinen Plan gegen die Königlichen.

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Das letzte Aufeinandertreffen der beiden europäischen Schwergewichte in der Champions League fand 2018 statt, damals setzte sich Real nach Hin- und Rückspiel mit 4:3 durch – trotz bester Chancen der Bayern, bei denen Torhüter Sven Ulreich übel patzte.

Damals schon dabei: Joshua Kimmich, der auch auf der PK am Montag über seine Erfahrungen gegen Real sprach.

„Real Madrid ist eine sehr erfahrene Mannschaft, die viel Qualität hat. Die sind oft nicht die bessere Mannschaft und kommen trotzdem weiter. Sie glauben an ihre Qualität. Aber wir sollten auch an unsere eigenen Stärken glauben und mit genügend Selbstvertrauen auftreten“, sagte der 28-Jährige, der mutmaßlich wieder als Rechtsverteidiger auflaufen wird.

Bei den Madrilenen fehlt derweil – neben den Langzeitverletzten David Alaba und Thibaut Courtois – der spanische Verteidiger David Carvajal wegen einer Gelb-Sperre. Ex-Bayern-Star Alaba steht trotzdem in Reals Kader, um seine Mitspieler zu unterstützen.

Bei der Pressekonferenz am Montagabend sprach Trainer Carlo Ancelotti auch über seine Bayern-Zeit. Der Italiener war von Sommer 2016 bis Oktober 2017 beim deutschen Rekordmeister – und hat viele gute „fantastische Erinnerungen“ an München.

„Es ist eine tolle Stadt. Nur die deutsche Sprache wollte nicht so in mein Gehirn“, sagte der Italiener vor dem Halbfinal-Hinspiel in der Champions League am Dienstag beim FC Bayern auf SPORT1-Nachfrage.