Börsen-Weisheit à la Buffet: 4 Goldene Regeln für Investoren

Börsen-Weisheit à la Buffet: 4 Goldene Regeln für Investoren

• Warren Buffetts einzigartige Fähigkeiten wie seine langfristige Anlageperspektive, seine Distanz zum täglichen Marktgeschehen und sein nüchterner Umgang mit Rückschlägen sind die Grundlagen seines Erfolgs.
• Während sich viele Anleger an kurzfristigen Marktschwankungen aufreiben, konzentriert sich Buffett auf die langfristige Rentabilität seiner Portfolios und lässt sich von täglichen Kursschwankungen nicht aus der Ruhe bringen.
• Die Haltedauer von Aktien wird von Jahr zu Jahr kürzer, und Anleger von heute können viel von dieser Börsenlegende lernen.Warren Buffett, der oft als der größte Investor aller Zeiten bezeichnet wird, hat sich nicht nur über die Zeit behauptet, sondern die Märkte während seiner bemerkenswerten Karriere auch kontinuierlich geschlagen.

Er hat in der Investmentwelt einen erstklassigen Namen, und das aus gutem Grund.

Viele haben seinen Erfolg zu kopieren versucht, aber was Buffett so außergewöhnlich macht, sind seine einzigartigen Qualitäten. Im Folgenden wollen wir uns die Grundregeln ansehen, nach denen er arbeitet.

1. Distanz zum täglichen Marktgeschehen: Buffett kümmert sich nicht um kurzfristige Daten- und Marktschwankungen.

Bei einem der jährlichen Investorentreffen von Berkshire Hathaway (NYSE:BRKb) war die Antwort von Warren Buffett auf die Frage, wie er bestimmte Marktmomente bewerte, glasklar.

Er und sein Geschäftspartner Charlie Munger verlassen sich bei ihren Anlageentscheidungen nicht auf makroökonomische Faktoren, kurzfristige Prognosen oder die täglichen Schwankungen von Zinsen, Inflation und BIP.

Ihre Philosophie ist es, in profitable Unternehmen mit großem langfristigem Potenzial zu investieren und sich nicht von Aktienkursen leiten zu lassen, die kurzfristig stark schwanken können.

Nun sollten Sie sich fragen: Wie oft haben Sie in diesem Jahr Anlageentscheidungen getroffen, die auf verlockenden Prognosen basierten, wann die Fed die Zinsen nicht mehr anheben würde oder wie stark die Renditen angeblich steigen würden?

Man kann jedenfalls davon ausgehen, dass viele Anleger bereits in diese Falle getappt sind.

2. Eine außergewöhnlich langfristige Perspektive

Können Sie sich vorstellen, eine Aktie 34 Jahre lang im Depot zu halten und die unvermeidlichen Höhen und Tiefen mitzumachen? Warren Buffett kann und hat es getan. Seine Ausdauer bei langfristigen Investitionen ist bemerkenswert und ein entscheidender Faktor für seinen Erfolg.

Werfen wir einen genaueren Blick auf diese Facetten von Buffetts Anlagephilosophie.

Die 10 am längsten gehaltenen Aktien von Warren Buffett

Betrachtet man Warren Buffetts Beteiligungen wie Apple (NASDAQ:AAPL), die er seit Anfang 2016 in seinem Portfolio hält, fällt auf, dass sein Anlagehorizont deutlich länger ist als der des durchschnittlichen Investors.

In der heutigen schnelllebigen Finanzwelt ist die durchschnittliche Haltedauer vieler Anleger auf weniger als ein Jahr geschrumpft, was in krassem Gegensatz zu Warrens nachhaltigem Ansatz steht.

Dauer der Investition

Quelle: Refinitiv

Der Unterschied, warum er Geld verdient und andere nicht, lässt sich weitgehend durch den Vergleich der obigen Abbildungen erklären.

3. Nüchterner Umgang mit Rückschlägen

Mit seinen über 90 Jahren hat Warren Buffett eine Vielzahl von schwierigen Marktphasen erfolgreich überstanden, wie z.B. den Bärenmarkt ’73/’74, die Dotcom-Blase, die Subprime-Krise, die Covid-Pandemie.

Berkshire Hathaway vs. S&P 500

Quelle: S&P Global

Die schlimmste Periode war wahrscheinlich die Subprime-Krise mit einem Rückgang von über 30 % im Jahr 2008 und einem wahrscheinlich noch höheren Drawdown. Die meisten Anleger ziehen sich nach einem Rückgang von 5 oder 10 % aus den Märkten zurück – nach einem Einbruch von 35 bis 40 % weiter zu investieren, ist für die meisten von uns unvorstellbar.

Die Fähigkeit, mit Rücksetzern umzugehen, ist eine der wichtigsten Eigenschaften eines guten Anlegers, und in seinem Fall ist es angesichts des oben beschriebenen Zeithorizonts nicht verwunderlich, dass er, wenn andere Anleger in Panik geraten, gerne zu günstigeren Preisen kauft.

4. Kaufen, wenn überall Panik herrscht

Ohne allzu weit in die Vergangenheit zurückzugehen: Wie viele von Ihnen (auch hier müssen Sie natürlich nicht mir, sondern sich selbst antworten) haben im Jahr 2022 Aktien oder Anleihen gekauft, als die Märkte fielen?

Und wie viele von Ihnen haben stattdessen mit Verlust verkauft, weil sie befürchteten, dass es noch schlimmer kommen könnte, und damit die Erholung im Jahr 2023 (nicht ganz, aber fast) verpasst?

Warren Buffett betont in jedem seiner Interviews immer wieder seine Vorliebe für stark fallende Märkte, weil man dann günstiger einkaufen kann (natürlich nur sorgfältig ausgewählte gute Unternehmen mit dem richtigen Zeithorizont).

Quelle: Ycharts

In der obigen Abbildung sieht man, dass seine Kassenbestände im Jahr 2022 stark zurückgingen (die Märkte fielen, Buffet kaufte), um dann im Jahr 2023 wieder anzusteigen.

Es ist also das Gegenteil von dem, was Investoren normalerweise tun, nämlich zu Höchstkursen zu kaufen (wenn das Risiko höher und die erwartete Rendite niedriger ist) und zu Tiefstkursen zu verkaufen (wenn das Gegenteil der Fall ist).

Wir können uns zumindest von seinem Stil inspirieren lassen und versuchen, das Beste daraus zu machen – in der demütigen Gewissheit, dass jeder anders ist und sicher niemand wie er.

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