Börse: Borussia-Aktie springt, Dax im Plus

Nach verhaltenem Start dreht der Dax wieder ins Plus. Aktien von Adidas preschen nach Zahlen an die Spitze. Fans und Aktionäre feiern den Einzug von Borussia Dortmund ins Halbfinale der Champions League. Papiere von Conti und ASML verlieren.

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Börse: Borussia-Aktie springt, Dax im Plus

Nach dem Rückschlag am Dienstag hat sich der Dax zur Wochenmitte stabilisiert. Gestützt von den US-Börsen notierte der Leitindex gegen Mittag 0,71 Prozent im Plus bei 17.892 Punkten. Das Tageshoch nur geringfügig höher, das Tagestief bei 17.731 Zählern. Der MDax rückte zuletzt um 0,3 Prozent auf 26.053 Punkte zu. Für den EuroStoxx 50, den Leitindex der Euroregion, ging es um rund 0,9 Prozent nach oben.

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Zunehmend schoben sich am Mittwoch Firmenbilanzen in den Fokus der Anleger. Mit einem Kurssprung von zuletzt noch 8,5 Prozent preschte Adidas an die Dax-Spitze und erreichte den höchsten Wert seit mehr als zwei Jahren. „Adidas steigerte nach einem hervorragenden Start ins Jahr den Ausblick und signalisierte damit, zu alter Stärke zurückkehren zu wollen“, kommentierte Jürgen Molnar, Stratege bei RoboMarkets. Die vorläufigen Zahlen des Sportartikelherstellers seien „weit besser als erwartet”, bestätigte auch ein Händler.

BVB-Aktionäre in Feierlaune

Jubel gab es vor allem bei den Aktionären von Borussia Dortmund. Nach dem Einzug ins Halbfinale der UEFA Champions League (CL) schossen BVB-Aktien um bis zu 10,7 Prozent nach oben. Im Viertelfinalrückspiel bezwangen die Schwarz-Gelben das spanische Team Atletico Madrid mit 4:2. Der erste CL-Halbfinal-Einzug seit elf Jahren beschere dem Verein zusätzliches Preisgeld in Höhe von mindestens 12,5 Millionen Euro, rechneten die Analysten von NuWays vor. Beim Halbfinale treffen die Dortmunder auf den französischen Top-Club Paris Saint-Germain mit Superstar Kylian Mbappe. Den NuWays-Analysten nimmt der BVB eine Außenseiterrolle ein. Sollte der deutsche Club jedoch überraschend das Finale erreichen, winkten zusätzliche 15,5 Millionen Euro.

Bevor nach dem Börsenschluss hierzulande der Konjunkturbericht der Fed, das Beige Book, in den Fokus rückt, dürften einige deutsche Konzerne mit Quartalszahlen Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Am Abend dann richten sich die Blicke nach der zunehmend vorsichtiger gewordenen Tonlage über geldpolitische Lockerungen in den USA auf den Fed-Bericht.

Auch bei LVMH decken sich Anleger ein und treiben den Titel in Paris um rund 4 Prozent nach oben. Die Parfüm- und Kosmetiksparte des weltgrößten Luxuskonzerns glänzte mit einem Anstieg der Erlöse um sieben Prozent, hoben die Experten von JP Morgan hervor. Das sei besser als gedacht und ein ermutigender Indikator für den weltweiten Luxuskosmetiksektor.

Conti-Aktie und ASML verlieren deutlich

Continental dagegen bekam im ersten Quartal die Probleme in der Autozulieferung wieder stark zu spüren. Die entsprechende Sparte des Autozulieferers und Reifenherstellers rutschte deutlich stärker in die Verlustzone als von Experten erwartet. Goldman-Sachs-Analyst George Galliers senkte daraufhin prompt sein Kursziel, obwohl Conti die Jahresziele bestätigte. Zuletzt sackte die Aktie um knapp 6 Prozent ab.

Deutlich unter den Erwartungen blieb auch der Auftragseingang bei ASML. Der Titel des weltweit führenden Anbieters von Maschinen zur Produktion hochmoderner Computerchips gab daraufhin in Amsterdam um bis zu 6,4 Prozent nach. „Obwohl es enttäuschend ist, würden wir nicht zu viel hineininterpretieren, da der Auftragseingang notorisch unregelmäßig ist”, sagte ING-Analyst Marc Hesselink. Auch andere Halbleiteraktien folgten ASML im Minus und zogen den Branchenindex um rund 1,5 Prozent nach unten.

US-Börsen kaum verändert

An den Börsen in den USA hat es nach einem schwachen Wochenauftakt am Dienstag nur zu stabilen Kursen gereicht. Denn am Anleihemarkt setzte sich der Anstieg der Renditen ungebremst fort und verhinderte eine durchgreifende Erholung. Die Verzinsung zehnjähriger US-Papiere stieg mit 4,7 Prozent auf den höchsten Stand seit November. Investoren setzen also immer weniger auf baldige Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed. Zwar legte der Leitindex Dow Jones Industrial am Ende um 0,2 Prozent auf 37.799 Punkte zu. Das moderate Plus war aber überwiegend dem Kursgewinn von Unitedhealth geschuldet. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,1 Prozent auf 15.865 Punkte nach unten.

Am Dienstag hatte Fed-Chef Jerome Powell (71) angesichts der anhaltend hohen Inflation in den USA die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen gedämpft. “Die jüngsten Daten haben uns eindeutig keine größere Zuversicht vermittelt”, sagte Powell in Washington. Sollte die Inflationsrate dauerhaft höher bleiben, würde die Notenbank so lange wie nötig auf eine strenge Geldpolitik setzen, so der Notenbank-Chef.

Ölpreise unter Druck

Die Ölpreise sind am Mittwoch gesunken. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 89,49 US-Dollar. Das waren 53 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 56 Cent auf 84,80 Dollar.

An den Finanzmärkten werden die geopolitischen Risiken im Nahen Osten zwar weiter als hoch eingeschätzt. Die Reaktion Israels auf den iranischen Angriff vom Wochenende lässt aber weiter auf sich warten, was den Anstieg der Ölpreise nach Einschätzung von Marktbeobachtern derzeit bremst. Ende der vergangenen Woche war der Preis für Brent-Öl aus der Nordsee wegen der Sorge vor einem weiteren Krieg im Nahen Osten zeitweise über 92 Dollar je Barrel gestiegen.

Am Ölmarkt sind am Morgen Daten zur Entwicklung der Ölreserven in den USA stärker in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Am Vorabend war bekannt geworden, dass der US-Interessenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche einen Anstieg der amerikanischen Ölreserven um mehr als 4 Millionen Barrel verzeichnet hat. Steigende Ölreserven in der größten Volkswirtschaft der Welt belasten in der Regel die Ölpreise.

Am Nachmittag werden die offiziellen Daten der US-Regierung zu den Lagerbeständen an Rohöl erwartet, die für neue Impulse am Ölmarkt sorgen könnten.

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