Bitcoin mit Kurssturz nach Kursrallye, Kryptowährung notiert 10.000 Dollar unter Rekordhoch

Vor Zinsentscheidungen in Europa und den USA halten sich Anleger zurück. Die Aktienkurse von Airbus und Hannover Rück erreichen Höchststände. Der Bitcoin notiert inzwischen wieder rund 10.000 Dollar unterhalb seines jüngsten Rekordhochs.

bitcoin mit kurssturz nach kursrallye, kryptowährung notiert 10.000 dollar unter rekordhoch

Bitcoin mit Kurssturz nach Kursrallye, Kryptowährung notiert 10.000 Dollar unter Rekordhoch

Die Hängepartie des deutschen Leitindex Dax unter 18.000 Punkten hat sich am Dienstag fortgesetzt. Zuletzt lag der Dax 0,2 Prozent im Plus bei 17.975 Zählern. Das Rekordhoch vom vergangenen Donnerstag bei 18.039 Punkten bleibt damit nah.

Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es hingegen um 0,3 Prozent auf 26.050 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verbuchte ein Plus von 0,4 Prozent.

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Vor den Zinsentscheidungen der Notenbanken in den USA, Großbritannien und der Schweiz im weiteren Verlauf der Woche halten sich die Investoren wie so oft bedeckt. Erste Impulse gab es jedoch aus Japan: Am Morgen beschloss die Zentralbank des Landes ein Ende ihrer jahrelangen Negativzinspolitik. Mit der ersten Zinsanhebung seit 17 Jahren ist die Bank von Japan damit die letzte der großen Zentralbanken der Welt, die sich von der Politik der Negativzinsen verabschiedet. Die Tokioter Börse nahm die erwartungsgemäße Kehrtwende aber mit leichten Kursgewinnen gelassen hin.

Airbus-Aktie nach abgeblasenem Atos-Geschäft auf Rekordhoch

Mit Blick auf die Einzeltitel fielen vor allem Airbus auf, die mit einem Plus von knapp 2,1 Prozent auf Rekordhoch notierten. Der weltgrößte Flugzeugbauer will die Cybersicherheits- und Datensparte des französischen IT-Dienstleisters Atos nun doch nicht übernehmen. Nach sorgfältiger Prüfung aller Aspekte habe man entschieden, die Gespräche nicht fortzusetzen, teilte der Dax-Konzern am Dienstag mit. Nach früheren Angaben von Atos hatte Airbus die Sparte rund um Big Data und Security (BDS) inklusive Schulden mit 1,5 bis 1,8 Milliarden Euro bewertet. Atos sucht wegen Verlusten im angestammten IT-Dienstleistungsgeschäft und hoher Schulden seit geraumer Zeit nach Lösungen.

Auch Aktien von Hannover Rück haben mit 252,40 Euro ein neues Rekordhoch markiert und waren mit einem Plus von bis zu 4,2 Prozent zeitweise größter Dax-Gewinner. Der weltweit drittgrößte Rückversicherer hatte am Tag zuvor nach einem Gewinnsprung die Dividende hochgesetzt und für 2024 weitere Gewinnsteigerungen in Aussicht gestellt.

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat im vergangenen Jahr im Tagesgeschäft so viel verdient wie nie zuvor. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg um 17 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, wie das im MDax gelistete Unternehmen am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Für das laufende Jahr peilt Vorstandschef Stefan Schulte ein Ergebnis zwischen 1,26 und 1,36 Milliarden Euro an. Bis zum Jahr 2030 soll der operative Gewinn auf 2 Milliarden Euro steigen. Die Aktie fiel zuletzt um 4,6 Prozent.

Ein negativer Kommentar der Barclays Bank belastete hingegen Hellofresh. Die Papiere des Kochboxenversenders verloren daher zuletzt 4 Prozent.

Gewinne an den US-Börsen

Die US-Aktienmärkte sind mit mehr oder weniger klaren Gewinnen in die Börsenwoche gestartet. Vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch standen vor allem die Technologiewerte an der Nasdaq in der Anlegergunst, während es an der Wall Street verhaltener zuging. Leichte Unterstützung boten besser als erwartet ausgefallene Daten vom US-Immobilienmarkt. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 38.790 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 endete 1 Prozent höher bei 17.985 Punkten.

Bitcoin baut Verluste aus: Kursrutsch beschleunigt

Der Bitcoin hat auch am Dienstag deutlich an Wert verloren. Zeitweise wurde der Bitcoin bei 63 471 Dollar gehandelt und damit auf dem tiefsten Stand seit fast zwei Wochen. Der Kurs entfernte sich deutlich vom Rekordhoch, das am Donnerstag bei knapp 73 800 Dollar erreicht worden war. Binnen weniger Handelstage hat Bitcoin damit um rund 10.000 US-Dollar nachgegeben.

Am Markt wurde der Kursrückgang mit einem starken Abfluss aus einem der neuen Bitcoin-Fonds in den USA erklärt. Wie aus Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg hervorgeht, hat der 25 Milliarden Dollar schwere Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) am Montag einen Abfluss von 643 Millionen Dollar verzeichnet, den höchsten seit seiner Umwandlung in einen speziellen Indexfonds (ETF) im Januar. Wie aus den Daten von Bloomberg weiter hervorgeht, haben darüber hinaus Zuflüsse in ETF-Fonds der Vermögensverwalter Fidelity Investments und Blackrock zuletzt nachgelassen. Seit Januar ist es Anlegern in den USA möglich, Bitcoin-ETFs zu erwerben und damit indirekt in die Kryptowährung zu investieren. Weil die dadurch generierte Nachfrage deutlich höher liegt als das Angebot neuer Bitcoins, erfolgte ein starker Kursanstieg des Bitcoin. Seit Beginn des Jahres hat die Kryptowährung etwa 50 Prozent an Wert gewonnen.

Japans Leitindex nach Zinswende leicht im Plus

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Dienstag keine einheitliche Richtung eingeschlagen. Nach der Zinswende in Japan schloss der Tokioter Leitindex Nikkei-225 0,7 Prozent höher. Die japanische Zentralbank beschloss am Morgen ein Ende ihrer jahrelangen Negativzinspolitik. Mit der ersten Zinsanhebung seit 17 Jahren ist die Bank von Japan die letzte der großen Zentralbanken der Welt, die sich von der Politik der Negativzinsen verabschiedet. Diese hatte sie erstmals 2016 im Kampf gegen die Deflation eingeführt. In China sank der CSI 300 hingegen leicht um 0,3 Prozent. Der Hongkonger Hang Seng büßte rund 1 Prozent ein.

Ölpreise geben leicht nach

Die Ölpreise sind am Dienstag leicht gesunken. Sie haben damit die Kursgewinne der vergangenen Handelstage vorerst nicht fortgesetzt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 86,72 US-Dollar und damit 17 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 19 Cent auf 82,53 Dollar.

Marktbeobachter sprachen von einer leichten Gegenbewegung. Bis zum Montag waren die Ölpreise noch drei Handelstage in Folge gestiegen und der Preis für Brent-Öl aus der Nordsee hatte zu Beginn der Woche den höchsten Stand seit November erreicht.

Als ein Grund für den jüngsten Anstieg der Ölpreise gelten unter anderem die kürzlichen Drohnenangriffe der Ukraine auf Anlagen der russischen Ölindustrie. Diese dürften nach Einschätzung eines Branchenexperten Raffinierungskapazitäten im Umfang von täglich 600.000 Barrel Öl beschädigt haben. Auf diese Größenordnung schätzte Torbjörn Törnqvist, Chef des großen Ölhändlers Gunvor, den Produktionsausfall auf einer Energiekonferenz von S&P Global in Houston.

Gestützt wurden die Ölpreise zudem von der Förderpolitik wichtiger Ölstaaten, die im Verbund Opec+ zusammengeschlossen sind. Diese hatten Anfang März eine Förderkürzung bis zur Mitte des Jahres verlängert und damit für Auftrieb bei den Ölpreisen gesorgt.

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