Ein Volkswagen-Modell in der Produktion
Es wäre eine Spionage im ganz großen Stil: Mutmaßlich chinesische Staatshacker haben einem Medienbericht zufolge jahrelang wichtige Daten vom Volkswagen-Konzern gestohlen. Das Nachrichtenmagazin der Spiegel und das ZDF berichteten am Samstag von über 40 internen Dokumente, die sie bei ihren Recherchen einsehen konnten. Ihrer Auswertung zufolge lasse sich dadurch „ein groß angelegter, bislang unbekannter Cyber-Angriff auf Volkswagen rekonstruieren“. Ziel war es demnach, technologisches Wissen des damals größten Autobauers der Welt abzugreifen.
Die Cyber-Angriffe liegen dem Bericht zufolge mehrere Jahre zurück und begannen 2010. In den darauffolgenden Jahren sei es den Hackern wiederholt gelungen, sich weitreichende Zugriffsrechte auf interne Daten von VW zu verschaffen. Eine interne Analyse des Konzerns hält es demnach für wahrscheinlich, dass alle Angriffe von denselben Tätern ausgingen.
Die Angreifer hatten es der Recherche zufolge auf verschiedene Technologien abgesehen, von der „Ottomotoren-Entwicklung“, der „Getriebeentwicklung“ bis zu alternativen Antriebstechnologien wie Elektrobmobilität und Brennstoffzellen. „Sie waren interessiert an Getriebesteuerungs-Software, an technischen Handbüchern, wie man zum Beispiel das Direktschaltgetriebe programmiert“, zitierte der Spiegel einen mit dem Fall vertrauten Experten.
Beweise für Chinas Urheberschaft gibt es demnach nicht, wohl aber zahlreiche Indizien. IP-Adressen der Hacker hätten nach Peking und zum chinesischen Militär geführt, sagte ein Insider. Auch Mitarbeiter deutscher Sicherheitsbehörden hielten einen Angriff chinesischer Staatshacker für hoch wahrscheinlich, berichteten Spiegel und ZDF.
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