Gnabry bei seinem Tor in London
Unter all den gefühlten Siegern im Grand Ballroom des edlen Londoner Hotels The Landmark blickte nur ein Münchner etwas finster drein. Serge Gnabry war der Pechvogel des FC Bayern an einem ansonsten überraschend berauschenden Champions-League-Abend beim FC Arsenal.
“Er hat wieder eine Oberschenkel-Verletzung und ist auf jeden Fall raus”, sagte Trainer Thomas Tuchel über den Nationalspieler, bei dem mal wieder ein Muskel zwickte – Verdacht auf Faserriss. Dabei war Gnabry nach gerade erst überstandenen Blessuren so langsam wieder in EM-Form gekommen. Beim 2:2 in London erzielte er das wichtige 1:1 (18.) und half defensiv nach Kräften mit, die starke rechte Seite der Gunners einigermaßen im Zaum zu halten.
“Da müssen wir jetzt eine Lösung finden für nächste Woche”, sagte Tuchel ernst mit Blick auf das Viertelfinal-Rückspiel am 17. April, “das ist sehr, sehr bescheiden.” Vorstandschef Jan-Christian Dreesen hob Gnabry und dessen “tolle” Leistung bei seiner Bankettrede neben Superstar Harry Kane besonders hervor. “Herzlichen Dank”, rief er ihm zu, “und von Herzen schnelle Genesung.”
Vorerst aber kann Gnabry den Bayern nicht mehr helfen – und seinen EM-Traum mit Leben füllen. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte den 28-Jährigen, der wegen eines Unterarm-Bruchs und einer Adduktoren-Verletzung in dieser Saison 20 Bayern-Spiele verpasst hatte, für die begeisternden März-Länderspiele nicht berücksichtigt. Danach schien klar: Der Weg wird steinig bis unmöglich.
Gnabry sprach in dieser Woche von einer für ihn persönlich “schwierigen” Saison. In den sechs Pflichtspielen seit seiner erneuten Rückkehr gelangen ihm jedoch vier Tore und eine Vorlage, zuletzt stand er zweimal wieder in der Startelf der Bayern und überzeugte. “Mein Fitnesslevel im Allgemeinen stimmt”, meinte er noch am Montag. Vorbei.
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