Berlin: Rangeleien trotz Räumung des Protestcamps von Propalästinensischen Aktivisten

Zwei Wochen lang haben propalästinensische Aktivisten im Regierungsviertel protestiert. Die Berliner Polizei hat die Aktion verboten und den Platz geräumt. Dennoch gibt es weiterhin Rangeleien und Spontandemos.

berlin: rangeleien trotz räumung des protestcamps von propalästinensischen aktivisten

Nach Räumung eines Camps gegen den Krieg in Gaza ist es im Berliner Regierungsviertel zu heftigen Protesten gekommen, auch zu Rangeleien zwischen Demonstranten und der Polizei. Bis Freitagabend nahm die Polizei mehr als 200 Menschen vorübergehend fest und leitete rund 70 Strafverfahren ein.

Die Aktivistinnen und Aktivisten hatten das Protestcamp vor mehr als zwei Wochen aufgebaut. Sie wollten mit ihrer Aktion die Menschen in palästinensischen Gebieten unterstützen und forderten unter anderem, keine Waffen mehr an Israel zu liefern.

DER SPIEGEL fasst die wichtigsten News des Tages für Sie zusammen: Was heute wirklich wichtig war – und was es bedeutet. Ihr tägliches Newsletter-Update um 18 Uhr. Jetzt kostenfrei abonnieren.

Bereits während der Räumung des Camps war es nach Polizeiangaben im Berliner Regierungsviertel immer wieder zu Zusammenstößen gekommen. Das Protestcamp in der Nähe des Kanzleramtes war untersagt worden. Am Freitag erschienen 150 Polizisten auf dem Platz mit etwa 20 Zelten und forderten die Bewohner zum Verlassen des Ortes auf. Zur Begründung des Verbots erklärte die Polizei, Camp-Teilnehmer hätten wiederholt Straftaten begangen, darunter auch Volksverhetzung. Außerdem seien bestimmte Einschränkungen nicht eingehalten worden.

Rangeleien nach Räumung von Protestcamp

Mit dem Verbot wurden auch sämtliche Ersatzveranstaltungen im gesamten Stadtgebiet bis zum 13. Mai untersagt. Das Verwaltungsgericht Berlin habe die Verbotsverfügung bestätigt, teilte die Polizei am Samstag mit. Gegen diese Entscheidung könnten die Veranstalter nun noch Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg einlegen.

Bei einer unangemeldeten Versammlung am Freitagabend in Berlin-Neukölln seien zudem Sprüche skandiert und Pyrotechnik entzündet worden, teilte die Polizei am Samstag mit. Rund 150 Menschen hätten sich auf dem Hermannplatz versammelt, einige vermummt. Drei Polizeikräfte seien verletzt worden. Nach Angaben des Polizeisprechers gab es 59 sogenannte freiheitsentziehende Maßnahmen und 28 Strafermittlungsverfahren, unter anderem wegen Volksverhetzung. Nach zwei Stunden war die Ansammlung laut Polizei vollständig aufgelöst.

Auch am Samstag gab es in Neukölln wieder eine Demonstration zu den Konflikten um Palästina. Nach ersten Schätzungen der Polizei kamen etwa 750 Menschen zu dem angemeldeten Protest am Hermannplatz. Es seien rund 280 Einsatzkräfte vor Ort, sagte eine Polizeisprecherin. Sie sprach von einzelnen Verstößen.

News Related

OTHER NEWS

Ukraine-Update am Morgen - Verhandlungen mit Moskau wären „Kapitulationsmonolog" für Kiew

US-Präsident Joe Biden empfängt Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Evan Vucci/AP/dpa Die US-Regierung hält Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zum jetzigen Zeitpunkt für „sinnlos”. Bei einem Unwetter in Odessa ... Read more »

Deutschland im Wettbewerb: Subventionen schaden dem Standort

Bundeskanzler Olaf Scholz am 15. November 2023 im Bundestag Als Amerikas Präsident Donald Trump im Jahr 2017 mit Handelsschranken und Subventionen den Wirtschaftskrieg gegen China begann, schrien die Europäer auf ... Read more »

«Godfather of British Blues»: John Mayall wird 90

John Mayall hat Musikgeschichte geschrieben. Man nennt ihn den «Godfather of British Blues». Seit den 1960er Jahren hat John Mayall den Blues geprägt wie nur wenige andere britische Musiker. In ... Read more »

Bund und Bahn: Einigung auf günstigeres Deutschlandticket für Studenten

Mit dem vergünstigten Deutschlandticket will Bundesverkehrsminister Wissing eine junge Kundengruppe dauerhaft an den ÖPNV binden. Bei der Fahrkarte für den Nah- und Regionalverkehr vereinbaren Bund und Länder eine Lösung für ... Read more »

Die Ukraine soll der Nato beitreten - nach dem Krieg

Die Ukraine soll nach dem Krieg Nato-Mitglied werden. Die Ukraine wird – Reformen vorausgesetzt – nach dem Krieg Mitglied der Nato werden. Das hat der Generalsekretär des Militärbündnisses, Jens Stoltenberg, ... Read more »

Präsidentin droht Anklage wegen Tod von Demonstranten

Lima. In Peru wurde eine staatsrechtlichen Beschwerde gegen Präsidentin Dina Boluarte eingeleitet. Sie wird für den Tod von mehreren regierungskritischen Demonstranten verantwortlich gemacht. Was der Politikerin jetzt droht. Perus Präsidentin ... Read more »

Novartis will nach Sandoz-Abspaltung stärker wachsen

ARCHIV: Das Logo des Schweizer Arzneimittelherstellers Novartis im Werk des Unternehmens in der Nordschweizer Stadt Stein, Schweiz, 23. Oktober 2017. REUTERS/Arnd Wiegmann Zürich (Reuters) – Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will ... Read more »
Top List in the World