Phil Collins faltete ständig Genesis-Drummer Chester Thompson zusammen

Phil Collins machte den Genesis-Tourneeschlagzeuger Chester Thompson zu Beginn seiner Solo-Tour für jeden Fehler der Band verantwortlich.

Phil Collins machte den Genesis-Tourneeschlagzeuger Chester Thompson zu Beginn seiner Solo-Tour für jeden Fehler der Band verantwortlich.

Chester Thompson spielte nicht nur mehr als 30 Jahre lang live bei Genesis Schlagzeug, sondern war auch fester Bestandteil von Phil Collins Tourband. Nun erinnert sich der Schlagzeuger an diese Zeit zurück und verrät, dass er nicht immer fair von Phil Collins behandelt wurde. Bei der ersten Solotour nahm ihn dieser wohl jedes Mal scharf ins Visier, sobald etwas schief lief.

Phil Collins war hyperkritisch

Als Collins den Schlagzeuger Chester Thompson 1977 bat, Genesis ganz ohne Vorspiel bei Live-Auftritten zu unterstützen, erhoffte sich dieser nicht viel von dieser Möglichkeit. So glaubte Thompson zuerst, dass es sich bei der Position lediglich um einen kurzfristigen Job handelt.

Da lag Thompson jedoch gewaltig daneben. So nahm er ab 1977 an jeder Tournee der Band teil und war ab der ersten „Hello, I Must Be Going“-Tour 1982 auch ein fester Bestandteil von Collins‘ Sologruppe. Wirklich entspannt war sein Start in der Band jedoch nicht, wie Thompson nun in eine Interview mit der US-Ausgabe des ROLLING STONE verriet.

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Chester Thompson an seinem Arbeitsgerät

Collins habe sich als Kopf der Band zu Beginn wie „eine Art Drache“ aufgeführt habe. Während der ersten Solo-Tour machte er Thompson für jeden Fehler der Band verantwortlich. „Er hat sich nur wirklich auf das Schlagzeug bezogen“, erklärte Thompson. „Wenn die Bläser also einen Fehler machten, drehte er sich um und sah mich an. Er hat das ziemlich schnell durchschaut.“ Irgendwann hatte Thompson jedoch genug: „Aber bei der ersten Tournee sagte ich: ‚Komm schon, Mann. Das bin nicht ich.’“

Darüber hinaus wurde Thompson von Collins wohl nicht wirklich wie ein tatsächliches Bandmitglied behandelt und genoss deswegen nicht die gleiche Art von Luxus wie der Kern der Band. „Es war eine viel größere Gruppe. Auch wenn [Gitarrist] Daryl [Stuermer] und ich technisch gesehen nicht Teil von [Genesis] waren, tourten wir als Band. Aber mit Phil bist du einer von Tausenden von Musikern. Es war nicht die gleiche Art von Luxus und so, was auch in Ordnung ist.“

Nichtsdestotrotz habe die Chemie zwischen den beiden in Sachen Musik von Anfang an gestimmt. Thompson erinnerte sich daran, dass er sich mit Collins „sofort gut verstand“. „Phil und ich, von der allerersten Probe an, als er sich hinsetzte und wir anfingen, zusammen zu jammen, haben einfach zusammengepasst“, sagte er. „Es war einfach da. Und Phil und ich hatten eine Menge gleicher Dinge, die uns inspirierten. Er stand auf viele der amerikanischen Jazz-Schlagzeuger. Der Unterschied war, dass ich nicht so sehr auf die englischen Schlagzeuger, wie Keith Moon, stand, und er schon. Aber er hatte immer noch dieses amerikanische Zeug im Hinterkopf.“

Thompson verstand den Akzent der Genesis-Mitglieder nicht

Neben den anfänglichen Differenzen sei sein größtes Problem auf der Genesis-Tour jedoch viel banaler gewesen. So hatte Thompson erhebliche Schwierigkeiten, den heftigen englischen Akzent seiner Band-Kollegen zu verstehen.

„Es war wirklich beunruhigend, weil ich in den ersten zwei Wochen keinem einzigen Gespräch folgen konnte“, gab er zu. „Unter vier Augen war es okay, aber sie sprechen viel, viel schneller als wir. Es gab all diese Gespräche, die hin und her gingen, und ich versuchte, ihnen zu folgen. Ich konnte einem Typen gerade verstehen, aber dann mischte sich ein anderer ein. Es war ein seltsames, einsames Gefühl, in einem Raum mit Leuten zu sein, die angeblich die gleiche Sprache sprechen, und nicht verstehen zu können, was vor sich geht.“

Brian Rasic Getty Images

Artikel im Original lesen auf www.rollingstone.de

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