BASF-Aktie: Das Tal der Tränen scheint durchschritten, doch wie sollten sich Aktionäre positionieren?

basf-aktie: das tal der tränen scheint durchschritten, doch wie sollten sich aktionäre positionieren?

Verschiedene farbige Flaggen mit dem BASF Logo und Slogan

Die BASF-Aktie (WKN: BASF11) stand lange Zeit nicht besonders weit oben auf der Kaufliste vieler Anleger. Seit 2017 konnte man als langfristiger Investor mit der Aktie fast nur Geld verlieren. Hohe Energiepreise in Deutschland, die Abwicklung des Russlandgeschäfts und eine schwächelnde Konjunktur belasteten.

Trendwende beim Aktienkurs 

Betrachtet man die Entwicklung des Aktienkurses seit 2019, lässt sich jedoch tendenziell eine Seitwärtsbewegung erkennen. Über die letzten Monate gesehen hat sich die Aktie des weltweit führenden Chemiekonzerns sogar äußerst positiv entwickelt, was Hoffnung auf mehr macht. Ein Kursplus von über 26 % in den vergangenen sechs Monaten spricht für sich. Doch woher kommt diese Euphorie und kann es noch weiter aufwärts gehen?

Der Ausblick auf 2024 bringt Positives

Vom Unternehmen selbst gibt es seit den Geschäftszahlen 2023 und dem Dividendenvorschlag wenig Neues. Die Nachrichten sind bereits seit Ende Februar im Kurs eingepreist.

Positiv dürfte sich dabei die stabile Dividende von 3,40 Euro für das Geschäftsjahr 2023 ausgewirkt haben. Damit unterstreicht die BASF erneut ihre Fähigkeit, die Dividende auch in schwierigen Zeiten zu halten.

Allerdings muss diese aufgrund der schwierigen Geschäftslage aus der Substanz gezahlt werden. Der Free Cashflow lag im Gesamtjahr bei 2,7 Mrd. Euro – ein Minus von 18,5 %.

Hohe Investitionen dürften die BASF-Aktie vorerst belasten, aber auch Wachstum fördern

In Zukunft könnte es dabei noch dicker kommen, denn für das Geschäftsjahr 2024 wird aufgrund hoher Investitionen in China nur noch ein Free Cashflow zwischen 0,1 und 0,6 Mrd. Euro erwartet.

Gleichzeitig rechnet das Unternehmen mit einem Wachstum der globalen Industrieproduktion im Bereich von 2,2 %, was 0,8 Prozentpunkte mehr ist als im Vorjahr. Etwas stärker soll sich die weltweite Chemieproduktion mit einem Wachstum von 2,7 % entwickeln.

Robuste Ertragslage erwartet 

Zumindest auf der Ertragsseite sieht sich das Unternehmen beim bereinigten EBITDA stark aufgestellt. Dieses soll im laufenden Jahr 2024 einen Wert zwischen 8 und 8,6 Mrd. Euro erreichen (2023: 7,7 Mrd. Euro).

Vergleicht man nun den Ausblick mit der aktuellen Bewertung an der Börse, so könnte die Wahrscheinlichkeit für ein Worst-Case-Szenario doch geringer geworden sein. Ein erwartetes KGV von 14,6 (Stand: 2.4.24, Morningstar) ist mittlerweile als fair anzusehen, die erwartete Dividendenrendite mit 6,4 % gilt weiterhin als hoch.

Beides könnte zumindest einen Teil der jüngsten Kursstärke erklären. Von Bedeutung könnte aber auch das weitere Kostensenkungsprogramm am Produktionsstandort Ludwigshafen in Höhe von einer Milliarde Euro bis Ende 2026 sein. Allein dieser Faktor dürfte einen zweistelligen Milliardenbetrag beim Zuwachs der Börsenkapitalisierung ausgemacht haben.

Die BASF-Aktie ist kein Schnäppchen mehr, aber Chancen bestehen

Bei der Bewertung könnte für mich allerdings das Ende der Fahnenstange vorerst schon erreicht sein, auch wenn das Momentum derzeit noch für die BASF-Aktie spricht. Schließlich gibt es noch viele Unsicherheiten. Insbesondere die Wachstumsinvestitionen am neuen Verbundstandort in China, Zhanjiang, könnten sich als wichtige Unsicherheitsvariable erweisen. Hier steigt das politische Risiko.

Generell sollte der Blick aber auf die weltwirtschaftliche Entwicklung gerichtet bleiben. Und diese könnte mittelfristig durchaus weiter aufwärtsgerichtet sein, denn als weltgrößter Chemiekonzern dürften die Deutschen von einer konjunkturellen Erholung mit als erstes profitieren. Genau dieser Sachverhalt könnte die jüngste Stärke des Aktienkurses wohl am stärksten erklären.

Der Artikel BASF-Aktie: Das Tal der Tränen scheint durchschritten, doch wie sollten sich Aktionäre positionieren? ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

Hohe Inflation, drohende Rezession, wackelnde Banken: Die Liste der Bedrohungen für den Aktienmarkt ist lang. In unsicheren Zeiten wie diesen ist es besonders wichtig, Aktien finanziell gesunder Unternehmen zu halten.

Das nötige Grundwissen und das passende Handwerkszeug erhältst du in unserem exklusiven und kostenlosen Sonderbericht „15 Bilanzkennzahlen, die dich zu einem besseren Anleger machen”.

Frank Seehawer besitzt Aktien von BASF. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.

Aktienwelt360 2024

News Related

OTHER NEWS

Ukraine-Update am Morgen - Verhandlungen mit Moskau wären „Kapitulationsmonolog" für Kiew

US-Präsident Joe Biden empfängt Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Evan Vucci/AP/dpa Die US-Regierung hält Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zum jetzigen Zeitpunkt für „sinnlos”. Bei einem Unwetter in Odessa ... Read more »

Deutschland im Wettbewerb: Subventionen schaden dem Standort

Bundeskanzler Olaf Scholz am 15. November 2023 im Bundestag Als Amerikas Präsident Donald Trump im Jahr 2017 mit Handelsschranken und Subventionen den Wirtschaftskrieg gegen China begann, schrien die Europäer auf ... Read more »

«Godfather of British Blues»: John Mayall wird 90

John Mayall hat Musikgeschichte geschrieben. Man nennt ihn den «Godfather of British Blues». Seit den 1960er Jahren hat John Mayall den Blues geprägt wie nur wenige andere britische Musiker. In ... Read more »

Bund und Bahn: Einigung auf günstigeres Deutschlandticket für Studenten

Mit dem vergünstigten Deutschlandticket will Bundesverkehrsminister Wissing eine junge Kundengruppe dauerhaft an den ÖPNV binden. Bei der Fahrkarte für den Nah- und Regionalverkehr vereinbaren Bund und Länder eine Lösung für ... Read more »

Die Ukraine soll der Nato beitreten - nach dem Krieg

Die Ukraine soll nach dem Krieg Nato-Mitglied werden. Die Ukraine wird – Reformen vorausgesetzt – nach dem Krieg Mitglied der Nato werden. Das hat der Generalsekretär des Militärbündnisses, Jens Stoltenberg, ... Read more »

Präsidentin droht Anklage wegen Tod von Demonstranten

Lima. In Peru wurde eine staatsrechtlichen Beschwerde gegen Präsidentin Dina Boluarte eingeleitet. Sie wird für den Tod von mehreren regierungskritischen Demonstranten verantwortlich gemacht. Was der Politikerin jetzt droht. Perus Präsidentin ... Read more »

Novartis will nach Sandoz-Abspaltung stärker wachsen

ARCHIV: Das Logo des Schweizer Arzneimittelherstellers Novartis im Werk des Unternehmens in der Nordschweizer Stadt Stein, Schweiz, 23. Oktober 2017. REUTERS/Arnd Wiegmann Zürich (Reuters) – Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will ... Read more »
Top List in the World