Baltimore: Einsturz der Francis-Scott-Key-Brücke könnte zum Marine-Rekordschaden werden

Die Havarie der Dali könnte nach Expertenschätzungen »zum größten Einzelschaden der Marineversicherung« werden. Diese traurige Höchstmarke wird bislang von einem Kreuzfahrtschiff gehalten.

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Baltimore: Einsturz der Francis-Scott-Key-Brücke könnte zum Marine-Rekordschaden werden

Die Kollision der »Dali« mit einem Brückenpfeiler ist eine Tragödie, deren wirtschaftliche Ausmaße noch nicht zu ermessen sind. Wie lange der seeseitige Zugang zum Hafen nach dem Einsturz der Francis-Scott-Key-Brücke in Baltimore gesperrt bleibt, ist noch unklar. Nach Ansicht von Bruce Carnegie-Brown, dem Vorsitzenden des Versicherungsmarkts Lloyd’s of London, könnte das Unglück jedoch für die Schiffahrtsversicherer der größte Schaden der Geschichte werden.

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Für eine genaue Schätzung sei es noch zu früh, sagte Carnegie-Brown. Er wäre jedoch »sehr überrascht«, wenn die Kollision des Containerfrachters »Dali« mit der Francis-Scott-Key-Brücke kein Multi-Milliardenschaden wäre. »Die Tragödie hat das Zeug, der größte Einzelschaden der Marineversicherung zu werden.«

»Dali«-Versicherer kooperiert mit US-Behörden

Derweil hat Britannia, der Versicherer der »Dali«, seine Kooperation mit dem Schiffseigner und den US-Behörden angekündigt. Man arbeite gemeinsam an der Untersuchung des Brückeneinsturzes, teilte das Unternehmen mit.

Das rund 290 Meter lange Containerschiff hatte in der Nacht zu Dienstag einen Stützpfeiler der vierspurigen Francis-Scott-Key-Brücke gerammt und das mehr als 2,5 Kilometer lange Bauwerk so zum Einsturz gebracht. Nach dem Unglück ist Schiffen die Zufahrt zu einem der wichtigsten Häfen an der amerikanischen Ostküste versperrt.

»Wir arbeiten eng mit dem Eigner und Manager des Schiffes und den zuständigen US-Behörden im Rahmen der Untersuchung des Unfalls zusammen«, sagte Britannia in einer Erklärung.

Bisher gilt der Untergang des Kreuzfahrtschiffes »Costa Concordia« 2012 mit 1,5 Milliarden Dollar als größter Schaden für die Schifffahrts-Versicherung. Marcos Alvarez von der Ratingagentur Morningstar DBRS veranschlagt Baltimore auf zwei bis vier Milliarden Dollar, je nachdem wie lange der vor allem für die Autoindustrie wichtige Hafen an der Mündung des Patapsco River wegen der ins Wasser gestürzten Brücke nicht angefahren werden kann.

Zu den wirtschaftlichen Folgen des Unglücks gibt es bislang unterschiedliche Einschätzungen. Während US-Verkehrsminister Pete Buttigieg in der Nacht zu Mittwoch von Lieferkettenproblemen sprach, die massive wirtschaftliche Konsequenzen für die gesamten USA haben könnten, erwarteten Ökonomen und Logistik-Experten laut Reuters keine größere Lieferkettenkrise mit rasant steigenden Warenpreisen.

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