Bahnstrecke Frankfurt–Mannheim: Keine ICE auf der Riedbahn auf unbestimmte Zeit

Sanierung der ICE-Strecke Riedbahn: Bauarbeiten am Bahnhof in Bobstadt im hessischen Kreis Bergstraße

Die Schwierigkeiten der Deutschen Bahn mit der Wiedereröffnung der Eisenbahnstrecke von Frankfurt über Groß-Gerau nach Mannheim werden immer größer. Am 26. Januar teilte der Konzern um vier Uhr morgens mit, dass die für diesen Tag geplante Wiederaufnahme des Fernverkehrs mit ICE-Zügen abermals verschoben werde. Nach den ursprünglichen Plänen hätten die Züge schon am Montag, fünf Tage zuvor, nach dem Ende der dreiwöchigen Sperre für Bauarbeiten dort fahren sollen. Nun nennt die Deutsche Bahn kein Datum mehr: „Eine konkrete Prognose, wann die Strecke vollständig befahrbar sein wird, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht möglich.“

Damit werden die Fernzüge, soweit sie während des noch bis Montag um 18 Uhr dauernden Bahnstreiks überhaupt verkehren, weiterhin über andere Strecken umgeleitet, was eine erhebliche Verlängerung der Fahrzeiten bedeutet. Regionalzüge sind seit Anfang der Woche stark eingeschränkt und mit nahezu täglich wechselnden Fahrplänen unterwegs. Am Freitagfrüh ließ die Deutsche Bahn verlauten, die Regionalexpress-Linie 70 fahre von diesem Tag an wieder. Sie verbindet gewöhnlich Frankfurt mit Mannheim. Vorerst enden die von Frankfurt kommenden Züge jedoch in Gernsheim. Von dort bis Mannheim fahren Omnibusse. Wegen des Streiks fahren die Züge lediglich alle drei Stunden. Sie halten zwischen Frankfurt und Ried­stadt-Goddelau auch an den Stationen der S-Bahn-Linie 7, die bis auf Weiteres ausfällt.

Dritte Verzögerung innerhalb weniger Tage

Als Grund für die abermaligen Verzögerungen gibt die Deutsche Bahn an, Gutachter hätten bei routinemäßigen Messungen festgestellt, dass sich bei Bürstadt im südhessischen Kreis Bergstraße der Bahndamm überraschend gesetzt habe. Möglicherweise, so heißt es in der Pressemitteilung weiter, sei dies nach der Gründung für eine neue Lärmschutzwand geschehen.

Es ist die dritte Nachricht zu Verzögerungen bei der Wiederinbetriebnahme der Strecke. Zunächst hatte es am Freitag vergangener Woche geheißen, die Verbindung könne nicht wie geplant am Montag wieder in Betrieb genommen werden, weil sich Testfahrten wegen des Winterwetters in der vergangenen Woche verzögert hätten. Dann war davon die Rede, der Bahndamm bei Mörfelden nahe dem Frankfurter Flughafen sei nicht stabil.

Die Deutsche Bahn will die Eisenbahnstrecke von Frankfurt nach Mannheim im zweiten Halbjahr von Grund auf sanieren. Dies gilt als Pilotprojekt für mehrere weitere Generalsanierungen des deutschen Eisenbahnnetzes in den nächsten Jahres. Die dreiwöchige Sperrung im Januar sollte ein Probelauf für die längeren Bauarbeiten im zweiten Halbjahr sein. Der umfangreiche Busersatzverkehr ist bis auf die genannte Verbindung von Gernsheim nach Mannheim eingestellt worden.