Auto-Gigant verliert Milliarden mit teuren E-Autos: Er geht paradoxen Schritt

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Trotz steigender Verkaufszahlen beim Mustang Mach-E meldet Fords Elektrosparte erneut immense Verluste.

Bei der Vorstellung der Quartalszahlen zum ersten Jahresviertel 2024 meldete Ford für die Elektrosparte erneut immense Verluste. Laut einem Bericht von CNN machte die E-Auto-Division des Automobil-Urgesteins rund 1,3 Milliarden US-Dollar Miese. Das entspricht einem Minus von 132.000 Dollar oder rund 123.000 Euro für jedes der 10.000 E-Fahrzeuge, die Ford in den ersten drei Monaten dieses Jahres verkauft hat.

Im ersten Quartal 2023 lag der Verlust der Elektrosparte noch bei 722 Millionen Dollar. Die nun gemeldeten Ergebnisse für das jüngst abgelaufene Quartal zeigen erneut den Druck, der gerade auf Traditionsautobauern in den USA lastet – immerhin zählte der Ford Mustang Mach-E 2023 zu den vier meistverkauften Elektroautos in den USA, hinter dem Tesla Model Y, Model 3 und dem Chevrolet Bolt.

„Der Umsatz sinkt schneller, als wir die Kosten senken können“

Fords Elektro-Division, die der Hersteller als “Model e” bezeichnet, verkaufte im ersten Quartal laut CNN 10.000 Fahrzeuge und somit rund 20 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Der Umsatz brach um 84 Prozent auf rund 100 Millionen US-Dollar ein. Ford führt das hauptsächlich auf die Preissenkungen und den Preisdruck zurück, der aktuell in der gesamten Branche zu spüren ist.

Der Preiskrieg, der seit etwa anderthalb Jahren unter E-Autobauern ausgefochten werde, habe es schwierig gemacht, Elektroautos rentabel zu produzieren und zu verkaufen, so Fords Finanzchef John Lawler. Ford habe es zwar geschafft, die Produktionskosten für jeden Mustang Mach-E um etwa 5.000 Dollar zu senken – aber „der Umsatz sinkt schneller, als wir die Kosten senken können“, so Lawler weiter.

 

Im Geschäftsjahr 2023 meldete Ford Model e einen Verlust von 4,7 Milliarden US-Dollar bei einem Absatz von 116.000 Elektrofahrzeugen. Das entspricht einem Minus von durchschnittlich 40.525 US-Dollar oder knapp 37.800 Euro pro verkauftem E-Fahrzeug. Dabei ist jedoch anzumerken, dass die Division “Model e” nicht alle Elektroverkäufe von Ford abdeckt: Die Unternehmenseinheit “Ford Pro” übernimmt die Flottenverkäufe an Großkunden wie Unternehmen und Behörden. Hier verzeichnet der Hersteller laut eigener Aussage eine starke Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, so habe es eine Bestellung über 9.250 Exemplare des Ford E-Transit von der US-Post gegeben, zudem habe das Unternehmen Ecolab eine Bestellung über rund 1.000 F-150 Lightning Elektro-Pick-ups und Mustang Mach-E getätigt.

Ford-Chef Jim Farley verspricht günstige und dennoch profitable E-Autos

Trotz der immensen Verluste bei den Elektroautos zeigte Ford-CEO Jim Farley sich in einer Telefonkonferenz mit Investoren positiv gestimmt. Farley zufolge nehme das Unternehmen aktuell Veränderungen in seinem Elektroautogeschäft vor.

Statt die Preisschraube nach oben zu drehen, kündigte Farley allerdings eine paradoxe Maßnahme an: Er will die E-Autos seines Unternehmens günstiger machen und dabei trotzdem profitabel werden. Seit Ford die Preise für den Mustang Mach-E um 17 Prozent gesenkt hat, sei der Absatz des Stromers rapide gestiegen, erläuterte Farley laut einem Bericht von InsideEVs. Der Präsident des Herstellers aus Michigan erklärte weiter, dass es sein Hauptanliegen sei, die Fahrzeuge erschwinglicher zu machen, was sich auch an den steigenden Verkaufszahlen ablesen lasse.

Der Ford-Chef versprach, dass die nächste Generation an Ford-Elektrofahrzeugen erschwinglich und rentabel sein werde. Das Unternehmen sei auf dem besten Weg, ein profitables E-Auto-Geschäft aufzubauen, während das Geschäft mit Verbrennerfahrzeugen weiterhin Cashflow generiere. „Was für uns wirklich aufregend ist, ist, dass wir eine Marktlücke sehen“, so Farley weiter. „Wir glauben, dass wir bei 25.000 oder 30.000 Dollar profitabel sein können.“

Auch General Motors, der Autobauer, der in den USA Fords schärfster Konkurrent sein dürfte, meldete in diesem Monat, dass das Elektroauto-Geschäft in der zweiten Jahreshälfte profitabel sein werde. Das Herstellerkonglomerat Stellantis, das in Nordamerika mit den Marken Jeep, Ram, Dodge und Chrysler produziert, erklärte, dass sein europäisches E-Auto-Geschäft bereits im vergangenen Jahr profitabel war. Branchenprimus Tesla meldete indes, dass der Gewinn im ersten Quartal 2024 um 48 Prozent eingebrochen sei, der Umsatz ging im gleichen Zeitraum um 9 Prozent zurück.

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