Aufholjagd in China: Mercedes-Benz bringt den superluxuriösen Elektrovan

aufholjagd in china: mercedes-benz bringt den superluxuriösen elektrovan

Mathias Geisen leitet die Van-Sparte von Mercedes-Benz seit 2022. (Credit: PR/Mercedes-Benz AG) Foto: PRdata-portal-copyright=

Die Vans sind derzeit die profitabelste Sparte von Mercedes-Benz. Spartenchef Mathias Geisen will mit einer neuen China-Offensive, Elektromodellen und einem Superluxus-Van weiter wachsen.

Mathias Geisen, Chef der Transportersparte von Mercedes-Benz, kündigte im Gespräch mit der WirtschaftsWoche an, dass Mercedes-Benz in China einen besonders luxuriösen Elektrovan auf den Markt bringen wird. „In China nimmt die Nachfrage nach Vans vor allem im Luxusbereich rasant zu“, sagte Geisen der WirtschaftsWoche. „Wir haben uns entschieden, auf Basis der neuen Architektur VAN.EA eine eigene Variante für den chinesischen Markt anzubieten, sozusagen eine Superluxusvariante. So wollen wir unseren Absatzanteil in China deutlich ausbauen.“

Zu Gerüchten, dass das Modell eine Maybach-Variante werden könnte, wollte Geisen sich nicht äußern. „Unsere V-Klasse soll in China zur S-Klasse der Vans werden. Mehr Details werde ich noch nicht verraten“, so Geisen.

China ist der weltgrößte Fahrzeugmarkt, doch die Van-Sparte von Mercedes-Benz schwächelt dort. 2023 gingen nur sieben Prozent der Vans nach China. Das Land sei „neben den USA ein großes Wachstumsfeld“ für Mercedes-Benz Vans, sagte Geisen. „Dort wollen wir angreifen.“ Der Markt sei stark dominiert von neuen chinesischen Wettbewerbern. Der Vorteil von Mercedes-Benz sei, dass das Unternehmen in China ausschließlich Vans für die private Verwendung verkaufe. Dieses Segment entwickle sich in China besonders dynamisch.

Die von Geisen geführte Transportersparte verkaufte im ersten Quartal so viele Vans wie nie, die Marge lag 2023 bei 15,1 Prozent. Geisen erklärte dies mit „Nachholeffekten, wegen der davor aufgetretenen Lieferkettenprobleme“. Zudem habe seine Sparte „gute Fortschritte bei der Kostenarbeit“ gemacht. Die Fixkosten seien seit 2019 um 16 Prozent gesunken. An seinem Ausblick hält Geisen fest: Er erwartet 2024 „einen Absatz leicht unter dem Vorjahr und eine Umsatzrendite von 12 bis 14 Prozent“. Allerdings sei der Ausblick „wegen anstehender Modellwechsel und schwächerer Nachfrage getrübt“. Er sehe deshalb „eher ein stabiles Segment und kein wirklich wachsendes“. Die hohe Marge der Vans-Sparte hängt mit dem geringen Anteil an Elektrofahrzeugen zusammen: „Die elektrischen Fahrzeuge werfen aktuell weniger Marge ab als die Verbrenner“, sagte Geisen.

Dennoch hält Geisen an seinem Ziel fest, den Anteil von Elektrofahrzeugen bis 2026 auf bis zu 20 Prozent zu steigern. Mercedes-Benz Vans habe mittlerweile mehr als 60.000 elektrische Transporter verkauft. „Seit letztem Jahr bieten wir unser komplettes Portfolio auch vollelektrisch an“, so Geisen. „Der Absatz elektrischer Vans ist 2023 um über 50 Prozent gewachsen – allerdings auf niedrigem Niveau. Insgesamt entscheiden sich in Europa bisher nur sieben Prozent der Kunden für diese Antriebsart.“

Insbesondere der neue eSprinter ziele nun darauf ab, die Nachfrage in diesem Jahr deutlich zu beleben: „Wir wollen führend bei der Elektromobilität sein.“ Bei den Kurieren und Paketzustellern wachse die Nachfrage nach elektrischen Vans besonders schnell. „Mit der Einführung von VAN.EA, unserer neuen Fahrzeugarchitektur, werden wir ab 2026 die Weichen für die vollelektrische Zukunft stellen“, sagte Geisen. Dennoch werde das Unternehmen „weiter beide Antriebsarten anbieten“.

Lesen Sie auch: Ist Chinas Offensive die Rettung des günstigen E-Autos?

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