Raumfahrt: US-Sonde "Odysseus" schickt Fotos vom Mond

Das neueste, am Dienstag veröffentlichte Bild entstand im Landeanflug, rund 30 Meter über der Mondoberfläche.

Die Bilder zeigen die Südpol-Region des Mondes in Nahaufnahme – aber auch die umgekippte Sonde selbst. Während die Mission deshalb wohl früher als erwartet endet, gibt es auf einem anderen Teil des Mondes eine Überraschung.

US-Sonde “Odysseus” schickt Fotos vom Mond

Wenige Tage nachdem sie als erste kommerzielle Sonde erfolgreich auf dem Mond gelandet ist, hat die US-Sonde Odysseus erstmals Bilder von der Oberfläche geschickt. Am Montag und Dienstag veröffentlichte das Unternehmen Intuitive Machines mehrere Fotos. Einige Aufnahmen machte die Sonde während ihres Landemanövers, eine weitere 35 Sekunden nach der Landung.

35 Sekunden nach der Landung machte

Vergangenen Freitag flog zudem die Nasa-Sonde LRO (Lunar Reconnaissance Orbiter), die den Mond umkreist und ihn kartiert, über das Gebiet und entdeckte Odysseus am Boden. Eine von der Nasa veröffentlichte Aufnahme bestätigte, dass Odysseus in einem Radius von 1,5 Kilometern vom Zielort in einem Krater namens “Malapert A” gelandet war.

Aus rund 90 Kilometern Höhe machte die Nasa-Sonde LRO dieses Foto von

Laut dem Hersteller Intuitive Machines steht die Sonde damit am südlichsten Punkt des Mondes, den je ein Raumschiff erreichte. In der Gegend vermuten Wissenschaftler zahlreiche Bodenschätze und Wassereis, welches als Wasserquelle für eine mögliche zukünftige Mondbasis dienen könnte.

Während des Landeanflugs entstand dieses Foto von der Mondoberfläche.

Die Sonde, die offiziell “Nova-C” heißt, ist das erste US-Raumschiff, das seit Apollo 17 im Jahr 1972 auf dem Mond gelandet ist. Es ist außerdem das erste private Raumschiff überhaupt, dem es gelungen ist, erfolgreich auf dem Mond zu landen. Allerdings blieb das etwa vier Meter große Fluggerät bei der Landung in der Nacht zum Freitag wohl an einem Felsen hängen und kippte auf die Seite.

Die unsanfte Landung hat zur Folge, dass die Antennen der Sonde nicht direkt in Richtung Erde gerichtet sind, was die Datenübermittlung erschwert. Am Montag hieß es vom Hersteller noch, dass der Lander mit dem Kontrollzentrum kommuniziere und man Daten sammle. Während einige der Solarzellen der Sonde trotz schräger Landeposition genügend Sonnenlicht abbekamen, um die Sonde mit Strom zu versorgen, werden sie bald im Schatten liegen. Dann können die Batterien der Sonde sich nicht mehr aufladen.

Die Firma Intuitive Machines erwartet, dass Odysseus von Dienstagnachmittag deutscher Zeit an kein Sonnenlicht mehr abbekommt. Damit würde die Sonde ihren Betrieb zwei bis drei Tage früher einstellen als erwartet. Nach dem ursprünglichen Plan sollte Odysseus rund sieben Tage lang den Nasa-Wissenschaftlern Daten von Temperatur- und Strahlungsmessungen sowie von Bodenuntersuchungen liefern. Danach hätte die rund zwei Wochen dauernde Mondnacht ohnehin den Landungsort in Dunkelheit gehüllt und die Mission beendet.

Ziel der Mission ist es, das Gebiet am Landungsort für bemannte Mondmissionen zu erforschen. Die Firma Intuitive Machines erhielt für den Transport der Forschungsinstrumente von der Nasa 118 Millionen Dollar.

Japanische Mondsonde erwacht überraschend zum Leben

Während die US-Sonde Odysseus langsam ihre Systeme herunterfährt, erwachte tausende Kilometer entfernt überraschenderweise eine andere Mondlandefähre wieder zum Leben. Wie die japanische Weltraumorganisastion Jaxa am Montag mitteilte, gab ihre Mondsonde Slim ein Lebenszeichen von sich. Slim war im Januar erfolgreich auf dem Mond gelandet. Doch ähnlich wie die US-Sonde Odysseus kippte auch die japanische Sonde beim Landemanöver auf die Seite und brachte ihre Solarpaneele in eine ungünstige Position. Erst einige Tage nach der Landung erzeugten sie dann genug Strom, um die Batterien aufzuladen und Kontakt zur Erde aufzunehmen.

Das Lebenszeichen der japanischen Sonde ist insofern überraschend, als dass Slim, wie auch die Odysseus, nicht dafür ausgelegt war, eine kalte Mondnacht zu überstehen. Die Sonne des neuen Mondtages auf den Solarzellen ließ Slim nun offenbar wieder aufwachen. Zumindest kurz. Denn laut Jaxa waren die Temperaturen so hoch, dass die Kommunikation bald darauf wieder abgebrochen wurde. Man plane jedoch, die wissenschaftliche Arbeit wieder aufzunehmen, sobald die Temperaturen gesunken sind.

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