UKRAINE-TICKER-Tass - Russland bestellt französischen Botschafter ein

18. Jan (Reuters) – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

17.21 Uhr – Russland bestellt den französischen Botschafter nach Hinweisen auf französische Söldner ein, die angeblich an der Seite ukrainischer Truppen kämpfen. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass. Russland hatte nach eigenen Angaben am Mittwoch einen Präzisionsschlag auf ein Gebäude in der zweitgrößten ukrainischen Stadt Charkiw ausgeführt, in denen sich ausländische Kämpfer aufgehalten hätten. Nach Angaben des Außenministeriums in Paris sind keine Söldner aus Frankreich in der Ukraine oder anderswo im Einsatz.

Russland gab am Mittwoch bekannt, seine Streitkräfte hätten am Vortag einen Präzisionsschlag gegen ein Gebäude ausgeführt. In diesem Gebäude seien “ausländische Kämpfer”, hauptsächlich aus Frankreich, in der zweitgrößten Stadt der Ukraine, Charkiw, untergebracht gewesen. Es lieferte jedoch keine Beweise für die Behauptung, dass mehr als 60 Menschen getötet worden seien.

16.02 Uhr – Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine befindet sich einem hochrangigen Nato-Kommandeur zufolge in einer Phase des relativen Stillstands. In dem Konflikt gebe es nicht viel Bewegung, sagt der Chef des Nato-Militärausschusses Rob Bauer. “Wir sollten auf keiner Seite ein Wunder erwarten”, fügt er hinzu.

13.15 Uhr – Die ukrainischen Soldaten an der Front klagen laut Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko zunehmend über fehlende Munition. “Seit Monaten gibt es ein wahnsinniges, riesengroßes Defizit von Munition”, sagt Klitschko “Bild” und Welt TV. “Munition ist die Frage Nummer eins, wenn man mit Soldaten an der Frontlinie spricht.” Es gebe zudem einen “Wahnsinnsdruck von russischer Seite”. Mit Blick auf Deutschland fordert Klitschko die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern. Die Waffen seien deshalb so wichtig, weil sie mit ihrer Reichweite die Logistik der russischen Truppen unterbrechen könnten.

11.42 Uhr – Russland weist einen Vorschlag der USA zurück, Gespräche über eine Rüstungskontrolle bei Atomwaffen vom Ukraine-Krieg zu trennen. Dies sei inakzeptabel, sagt Außenminister Sergej Lawrow und verweist auf die Unterstützung der US-Regierung für die Ukraine. Solange die USA einen “hybriden Krieg” gegen Moskau führten, gebe es keine Grundlage für Gespräche. Das New-Start-Atomabkommen zu Begrenzung strategischer Atomwaffen läuft im Februar 2026 aus. Dann würde es keine derartigen Verträge mehr zwischen den USA und Russland geben.

11.33 Uhr – Die Ukraine hat bei einem Drohnenangriff auf ein Ölterminal in St. Petersburg Ziele in Russland angegriffen. Dies sei Teil einer “neuen Phase” in der Region, verlautet aus ukrainischen Militärkreisen. Ein von Russland ernannter Beamter in der besetzten Südostukraine hatte zuvor erklärt, die Ukraine habe in der Nacht erfolglos versucht, ein russisches Ölterminal an der Ostsee mit einer Drohne anzugreifen. “Es gibt bestätigte Treffer. Dies ist eine neue Phase in dieser Region”, sagt der ukrainische Militärvertreter.

11.11 Uhr – Rumänische Landwirte blockieren einen Grenzübergang zur Ukraine. Große Landmaschinen verhinderten die Grenzüberfahrt, teilt der ukrainische Zoll mit. Wie lange der Zustand anhalte sei unklar. Die Proteste richten sich gegen hohe Dieselkosten, Versicherungsprämien, EU-Umweltschutzmaßnahmen und den Druck auf den heimischen Markt durch importierte ukrainische Agrarprodukte. Rumänische Landwirte und Lkw-Fahrer hatten am Mittwoch angekündigt ihre seit einer Woche andauernden Protest gegen hohe Betriebskosten auszuweiten.

10.00 Uhr – Ein Sicherheitsabkommen zwischen der Ukraine und Großbritannien ändert Russland zufolge nichts an seinen Zielen in der Ukraine. Russland werde weiter ein Erreichen seiner Ziele verfolgen, sagt Außenminister Sergej Lawrow. Der britische Premierminister Rishi Sunak hatte bei einem Besuch in Kiew in der vergangenen Woche der Ukraine weitere Hilfen bei Waffen, Geheimdienst und Cyber-Wissen zugesagt.

08.15 Uhr – Das ukrainische Militär hat nach Angaben der von Russland installierten Verwaltung in Saporischschja versucht, ein Ölterminal in St. Petersburg anzugreifen. Dazu sei eine Drohne gestartet worden, teilt Wladimir Rogow, ein Vertreter der Besatzungsverwaltung, mit. Russische Behörden haben zuvor mitgeteilt, die Drohne sei über dem Gebiet um St. Petersburg abgefangen worden. Es war der erste Angriff dieser Art auf die Region.

07.20 Uhr – Das russische Militär hat nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe in der Nacht zu Donnerstag 33 Drohnen und zwei Raketen auf die Ukraine abgefeuert. 22 Drohnen seien abgefangen und zerstört worden. Mehrere weitere Drohnen hätten ihr Ziel nicht erreicht. “Die Hauptangriffsgebiete waren der Süden und Norden”, erklärt die Luftwaffe auf dem Mitteilungsdienst Telegram. In der Stadt Cherson im Süden seien Wohngebiete angegriffen worden. Mehrere Gebäude seien beschädigt, eine Frau sei verletzt worden, teilt das Militär mit. Auch ein landwirtschaftlicher Betrieb in Beryslaw, das in der Oblast Cherson liegt, sei von Drohnen angegriffen worden. Ziel der Angriffe sei auch die Oblast Mykolajiw gewesen, wo Trümmer herabstürzender Drohnen ein Lagergebäude eines Agrarbetriebes beschädigt hätten. Verletzte habe es dort nicht gegeben.

02.34 Uhr – Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums haben Luftabwehreinheiten eine ukrainische Drohne über dem Gebiet Moskau und eine zweite über dem Gebiet um St. Petersburg abgefangen. Die Vorfälle hätten sich gegen 1.30 Uhr (Ortszeit) ereignet, erklärt das Ministerium über den Kurznachrichtendienst Telegram. Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin hatte zuvor über Telegram mitgeteilt, Einheiten der Luftabwehr hätten eine Drohne mit Kurs auf Moskau abgeschossen. Trümmerteile seien zu Boden gefallen, es habe aber keine Schäden oder Verletzte gegeben.

01.37 Uhr – Präsident Wolodymyr Selenskyj appelliert an die Ukraine und ihre Bevölkerung, die Initiative zu ergreifen, um den Verlauf des seit 22 Monaten andauernden Krieges gegen Russland zu beeinflussen und sich die Unterstützung der Welt zu sichern. “Die Ukraine braucht eine ehrgeizige und proaktive Perspektive, damit die Initiative bei uns liegt und nicht beim Feind, damit das Ende des Krieges von ukrainischen Aktionen abhängt”, sagt Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache. “Die Welt unterstützt diejenigen, die eine Perspektive haben. Und das ist die grundlegende Aufgabe – die Initiative zu behalten, damit wir die Möglichkeit haben, stärker zu werden.” In dem seit fast zwei Jahren andauernden Krieg sind die Frontlinien seit mehreren Monaten praktisch unverändert. (Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter [email protected])

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