Angst vor Menschen: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Die Angst vor Menschen, auch als soziale Phobie oder Sozialer Angststörung bekannt, ist eine weit verbreitete psychische Erkrankung. Sie kann sich in verschiedenen Situationen bemerkbar machen, wie z. B. in Gruppengesprächen, beim Halten von Vorträgen oder beim Kennenlernen neuer Leute.

angst vor menschen: ursachen und behandlungsmöglichkeiten

Die Angst vor Menschen ist eine weit verbreitete psychische Erkrankung.

Inhaltsverzeichnis

Angst vor Menschen: Was ist das eigentlich?

Angst vor Menschen, auch bekannt als soziale Phobie oder Anthropophobie, ist ein Zustand, der durch intensive Furcht vor sozialen Interaktionen oder Situationen gekennzeichnet ist, in denen man von anderen beurteilt werden könnte. Diese Angst kann sich in verschiedenen Formen äußern, wie zum Beispiel der Furcht vor öffentlichem Sprechen, der Interaktion mit Fremden oder sogar dem Essen vor anderen. Darüber hinaus können körperliche Symptome wie

  • Herzrasen
  • Schwitzen
  • Zittern
  • Übelkeit
  • Bauchschmerzen
  • Kurzatmigkeit
  • Schwindelgefühl
  • Benommenheit
  • Erröten

auftreten.

5 Tipps, wie Sie die Angst vor Menschen überwinden können 

Mit der richtigen Unterstützung können Sie Ihre Angst überwinden und lernen, selbstbewusst und glücklich mit anderen Menschen zu interagieren. Hier sind 5 Tipps, die Ihnen helfen können:

1. Professionelle Hilfe suchen

Der erste Schritt zur Überwindung der sozialen Phobie ist die Suche nach professioneller Hilfe. Ein Psychotherapeut kann die Diagnose stellen, die Ursachen Ihrer Angst abklären und einen individuellen Behandlungsplan erstellen.

2. Kognitive Verhaltenstherapie

Die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist eine sehr effektive Behandlungsmethode für die soziale Phobie. In der KVT lernen Sie, Ihre negativen Gedankenmuster zu erkennen und zu verändern, und Sie werden in Expositionsübungen mit Ihren Ängsten konfrontiert.

3. Entspannungstechniken

Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga können helfen, Angstsymptome zu lindern und die innere Ruhe zu fördern.

4. Selbsthilfegruppen

Der Austausch mit anderen Menschen, die an der sozialen Phobie leiden, kann sehr hilfreich sein. In Selbsthilfegruppen können Sie Erfahrungen austauschen, Unterstützung erhalten und lernen, mit Ihrer Angst umzugehen.

5. Geduld und Ausdauer

Die Überwindung der sozialen Phobie erfordert Geduld und Ausdauer. Es ist wichtig, kleine Schritte zu machen und sich nicht entmutigen zu lassen, wenn es Rückschläge gibt.

Wie häufig ist die Angst vor Menschen?

Die Angst vor Menschen, auch bekannt als soziale Phobie oder soziale Angststörung, ist eine weit verbreitete psychische Erkrankung. In Deutschland leiden etwa 7 bis 12 Prozent der Menschen mindestens einmal in ihrem Leben an einer sozialen Phobie. Dies bedeutet, dass jeder achte bis zwölfte Erwachsene im Laufe seines Lebens von dieser Erkrankung betroffen ist. Die soziale Phobie gehört damit zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer. Das Verhältnis liegt etwa bei 1,5:1. Die Erkrankung tritt meist im Jugendalter erstmals auf, kann aber auch in jedem anderen Lebensalter beginnen.

Warum haben Menschen Angst vor Menschen? 

Die Ursachen der sozialen Phobie sind komplex und nicht vollständig geklärt. Aktuelle Forschungsergebnisse deuten auf ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren hin, die sowohl die Genetik als auch die Lebensumgebung eines Menschen beeinflussen können.

Neurobiologische Faktoren

Studien zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit, an einer sozialen Phobie zu erkranken, bei Menschen mit familiärer Häufung der Erkrankung höher ist. Dies deutet auf eine genetische Beteiligung an der Entstehung der Störung hin. Neurotransmitter wie Serotonin und Noradrenalin spielen auch eine wichtige Rolle in der Regulierung von Angst und Stimmung. Bei Menschen mit sozialer Phobie kann ein Ungleichgewicht dieser Botenstoffe im Gehirn vorliegen, was zu erhöhter Angst und Anspannung in sozialen Situationen führen kann.

Psychologische Faktoren

Traumatische oder negative Erlebnisse in der Kindheit oder Jugend, wie z. B. Mobbing, Hänseln oder Ausgrenzung, können die Entwicklung einer sozialen Phobie begünstigen. Menschen mit sozialer Phobie haben oft ein negatives Selbstbild und befürchten, von anderen negativ bewertet oder abgelehnt zu werden. Betroffene neigen dazu, soziale Situationen zu überschätzen und die negativen Folgen ihres Handelns zu dramatisieren.

Umweltfaktoren

Ein überbehütender oder kontrollierender Erziehungsstil kann die Entwicklung einer sozialen Phobie fördern. In Kulturen, die stark auf soziale Harmonie und Vermeidung von Konflikten Wert legen, kann die Angst vor negativer Bewertung durch andere besonders ausgeprägt sein.

Es ist wichtig zu betonen, dass die soziale Phobie nicht durch eine einzelne Ursache entsteht, sondern durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren.

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