Von der Gründung im Juli 2017 bis Juni 2023 registrierte die auf Antisemitismus spezialisierte Beratungsstelle Ofek 1110 Anfragen. Seit dem Hamas-Überfall am 7. Oktober sind es bereits mehr.
Israelische Flaggen wehen während der Kundgebung „Allianz gegen Antisemitismus ruft zur Solidarität mit Israel auf“.
Die auf Antisemitismus spezialisierte Beratungsstelle Ofek registriert seit dem Terrorüberfall der Hamas auf Israel einen enormen Anstieg an Beratungsanfragen. Vom 7. Oktober bis 6. April habe sich der Bedarf an spezialisierter Beratung auf 1.333 Anfragen versiebenfacht, teilte der Verein am Mittwoch in Berlin mit. Allein in den ersten vier Wochen habe sich das Beratungsaufkommen verzwölffacht im Vergleich zu den Vorjahren.
Damit überträfen die aktuellen Zahlen die Gesamtzahl aller Beratungsanfragen seit der Ofek-Gründung im Juli 2017. Bis Juni 2023 zählte die Stelle bundesweit insgesamt 1.110 Anfragen.
Ofek, auf Hebräisch „Horizont“, ist bundesweit über eine Hotline zu erreichen und arbeitet regional in Baden-Württemberg, Berlin, Hessen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Zudem ist der Verein Träger der Meldestellen für antisemitische Vorfälle Rias Sachsen-Anhalt und Rias Sachsen.
Insgesamt habe das Ofek-Team in dem halben Jahr seit dem Hamas-Angriff 987 Fälle mit Bezug zu einem oder mehreren antisemitischen Vorfällen aufgenommen und beraten. In weiteren 316 Fällen bezog sich die Beratung auf die psychischen und sozialen Folgen des 7. Oktober und des Krieges in Israel und Gaza, etwa Angst und Sorge um Kinder und Angehörige.
An Hochschulen wurden insgesamt 69 Fälle aus Deutschland und drei Fälle aus dem Ausland aufgenommen und beraten. „Die Verdichtung antisemitischer Gewalt und Diskriminierung“ habe auch zum Anstieg der Beratung im Kontext von Schulen geführt. Insgesamt habe es 131 Beratungsanfragen aus Kitas, Grund- und Sekundarschulen und schulnahen Einrichtungen gegeben. (epd)
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