Israel-Hamas-Krieg: USA verstärken Militärpräsenz im Nahen Osten

Ein möglicher Vergeltungsschlag Irans ist nach US-Angaben »greifbar und real«. Das Land schickt daher militärische Verstärkung in die Region. Polens Außenministerium rät derweil von Reisen nach Israel, in den Libanon und nach Gaza ab.

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Israel-Hamas-Krieg: USA verstärken Militärpräsenz im Nahen Osten

Angesichts eines möglichen Vergeltungsschlags Irans gegen Israel verstärken die USA ihre Militärpräsenz in der Region. Das bestätigte ein US-Verteidigungsbeamter der Nachrichtenagentur dpa in Washington. »Wir verlegen zusätzliche Mittel in die Region, um die regionalen Abschreckungsbemühungen zu verstärken und den Truppenschutz für US-Streitkräfte zu erhöhen«, teilte der Beamte mit. Dabei blieb unklar, um welche Mittel es sich genau handelte und von wo nach wo die Verlegung stattfindet. Die USA hatten nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober 2023 ihre Militärpräsenz in der Region bereits deutlich erhöht und mehrere Kriegsschiffe in den Nahen Osten geschickt.

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Zuvor hatte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, bekräftigt, dass die USA die potenzielle Bedrohung durch Iran nach wie vor für »greifbar und real« hielten.

Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant bezeichnete die Partnerschaft zwischen Israel und den USA als unverbrüchlich. »Unsere Feinde glauben, sie können Israel und die USA auseinanderdividieren«, sagte er nach einem Treffen mit dem Kommandeur der US-Truppen in der Region, General Michael Erik Kurilla. »Aber das Gegenteil ist wahr«, fügte er hinzu. »Sie bringen uns einander näher und stärken unsere Bande. Wir stehen Schulter an Schulter.« Kurilla, der das US-Regionalkommando Centcom befehligt, war am Vortag aufgrund der drohenden Eskalation in der Region zu einem Besuch in Israel eingetroffen.

Der Revolutionsführer des Iran, Ajatollah Ali Khamenei, hatte Israel am Mittwoch mit Vergeltung für einen Israel zugeschriebenen Angriff auf ein iranisches Konsulargebäude in der syrischen Hauptstadt Damaskus gedroht, bei dem Anfang April 16 Menschen getötet worden waren. Unter den Toten waren zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarde sowie fünf weitere Mitglieder der Elitetruppe.

Polen warnt vor Reisen nach Israel, Libanon und Gaza

Das polnische Außenministerium rät von Reisen nach Israel, in den Gazastreifen, ins Westjordanland und in den Libanon ab. Das geht aus einem aktualisierten Reisehinweis hervor. »Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es zu einer plötzlichen militärischen Eskalation kommt, was zu erheblichen Schwierigkeiten bei der Ausreise aus den Ländern führen würde«, heißt es in einer Erklärung des Ministeriums.

Lufthansa streicht weitere Flüge nach Teheran

Die Lufthansa verlängerte aufgrund der angespannten Sicherheitslage die Aussetzung geplanter Flüge in und aus der iranischen Hauptstadt Teheran. »Aufgrund der aktuellen Situation setzt Lufthansa nach sorgfältiger Evaluation ihre Flüge von und nach Teheran bis einschließlich Donnerstag, 18. April, aus«, teilte ein Unternehmenssprecher mit. Die Sicherheit von Fluggästen und Crews habe stets oberste Priorität; wobei Lufthansa sich nicht allein auf staatliche Einschätzungen verlasse, sondern die jeweilige aktuelle Sicherheitslage selbst bewerte und daraufhin eigenständig entscheide, hieß es weiter.

Die Lufthansa hatte bereits am vergangenen Samstag bekannt gegeben, ihre Flüge für mehrere Tage auszusetzen und erklärt: »Wir beobachten permanent die Lage im Nahen Osten und stehen im engen Kontakt mit den Behörden.«

Iran ist Unterstützer der Terrororganisation Hamas, die mit ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober den Krieg im Gazastreifen ausgelöst hatte. Bei dem Angriff waren israelischen Angaben zufolge etwa 1140 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. Israel geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums bisher mehr als 33.600 Menschen getötet. Internationale Organisationen sehen die Zahlen als glaubwürdig an.

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