Immer mehr Reiserückkehrer an Dengue erkrankt! In diesen Ländern ist das Risiko besonders hoch

Immer mehr Reisende infizieren sich im Ausland mit Denguefieber. In Deutschland steigt die Zahl der bestätigten Fälle und einige Urlaubsländer erleben gerade den schwersten Ausbruch der Tropenkrankheit aller Zeiten.

immer mehr reiserückkehrer an dengue erkrankt! in diesen ländern ist das risiko besonders hoch

Denguefieber

immer mehr reiserückkehrer an dengue erkrankt! in diesen ländern ist das risiko besonders hoch

Karoline Schweers

Karoline Schweers

10.04.2024, 17:33 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Immer mehr Reisende infizieren sich im Ausland mit Denguefieber. In Deutschland steigt die Zahl der bestätigten Fälle und einige Urlaubsländer erleben gerade den schwersten Ausbruch der Tropenkrankheit aller Zeiten.

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In Berlin wurden dieses Jahr bereits 39 bestätigte Fälle von Denguefieber registriert. Meist bringen Reisende die Krankheit aus dem Ausland mit. Vor allem in tropischen Regionen Asiens, Südamerikas und Afrikas gibt es verschiedene Mückenarten, die Dengue übertragen können. Doch auch in Europa besteht mittlerweile die Gefahr, dass Menschen durch Mücken infiziert werden. Lesen Sie hier, woran Sie die Tropenkrankheit erkennen, wie man sich vor ihr schützt und welche Urlaubsländer besonders betroffen sind.

Starker Anstieg der Fälle

In den Jahren 2015 bis 2019 lag in Berlin der mittlere Wert von registrierten Infektionen mit dem Denguefieber bei 18. Somit sind in diesem Jahr bereits deutlich mehr Menschen infiziert gewesen als in den Vorjahren. Zwei der 39 bestätigten Fälle mussten sogar im Krankenhaus behandelt werden. Laut dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) seien die bestätigten Fälle die höchste je übermittelte Zahl seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes in 2001. Die Betroffenen haben sich laut Lageso ausschließlich im Ausland infiziert.

Allerdings könnte mit Beginn der Mückensaison auch in Berlin bald das Risiko einer Ansteckung bestehen. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) trat das Dengue-Virus viele Jahrzehnte fast ausschließlich in tropischen und subtropischen Regionen auf, hauptsächlich in städtischen Gebieten. Doch der Klimawandel begünstigt die kontinuierliche geografische Ausbreitung neuer endemischer Gebiete, weswegen Dengue mittlerweile als Pandemie betrachtet wird. Laut dem Centrum für Reisemedizin (CRM) hat sich die Inzidenz von Dengue in den letzten 40 Jahren um das Dreißigfache erhöht, wodurch es zur am schnellsten wachsenden vektorenübertragenen Infektion wurde.

Auch interessant: Denguefieber – Symptome, Vorbeugung und Therapie

Diese Urlaubsziele sind besonders von Denguefieber betroffen

Brasilien zählt zu den bekannten Dengue-Gebieten und erlebt derzeit den schwerwiegendsten Denguefieber-Ausbruch seiner Geschichte. Das Gesundheitsministerium des südamerikanischen Landes meldete seit Jahresbeginn 1,9 Millionen wahrscheinliche Infektionen mit dem Dengue-Virus.

Denguefieber tritt hauptsächlich in Regionen mit tropischem und subtropischem Klima auf, wie beispielsweise Süd- und Südostasien, Afrika sowie Süd- und Mittelamerika. Jedoch wurden mittlerweile auch vereinzelte Fälle aus gemäßigteren Gebieten wie Südeuropa und dem Süden der USA gemeldet. Die Krankheit ist besonders in städtischen und bevölkerungsreichen Umgebungen verbreitet. Viele deutsche Reisende infizieren sich während ihres Aufenthalts in südasiatischen oder südamerikanischen Ländern mit Denguefieber und bringen die Krankheit mit nach Deutschland zurück.

Auch interessant: Denguefieber-Ausbruch in Brasilien! Rio de Janeiro ruft den Notstand aus

Nicht bei jeder Dengue-Infektion Symptome

Denguefieber ist eine durch Stechmücken übertragene Viruserkrankung. Die Überträger sind spezifische Moskitoarten, die hauptsächlich in den Tropen beheimatet sind, darunter vor allem die Gelbfiebermücke und die asiatische Tigermücke. Letztere kommt mittlerweile allerdings auch teilweise in Deutschland vor. Die Krankheit kann auf den Menschen durch den Stich einer mit Dengue infizierten Mücke übertragen werden. Die Mücken sind besonders aktiv bei hohen Temperaturen und nach Regenfällen, wodurch das Risiko einer Infektion erhöht wird. Da das Virus in vier verschiedenen Varianten vorkommt, ist es möglich, bis zu viermal an Denguefieber zu erkranken.

Eine Infektion mit dem Dengue-Virus kann gelegentlich symptomfrei verlaufen, wodurch sie nicht immer bemerkt wird. In einigen Fällen treten jedoch wenige Tage bis zu einer Woche nach dem Stich Symptome auf, die einer klassischen Grippe ähneln. Dazu gehören plötzliches Fieber, starke Muskel-, Knochen-, Gelenk- und Kopfschmerzen. Das Fieber klingt oft nach einigen Tagen ab, steigt dann jedoch erneut an, begleitet von einem fleckigen Hautausschlag.

Risiko bei Zweitinfektion höher

Anzeichen für einen schwereren Verlauf sind Bauchschmerzen, anhaltendes Erbrechen, Atemnot oder Blutungen der Schleimhäute, wie zum Beispiel des Zahnfleisches. Insbesondere um den fünften Tag der Krankheit herum ist es wichtig, auf das Auftreten solcher Symptome zu achten, empfiehlt das CRM. Unbehandelte schwere Verläufe können tödlich enden. Es ist wichtig zu wissen, dass bei der ersten Infektion mit Dengue ein schwerer Verlauf selten ist.

Das Risiko für einen schweren Verlauf ist höher bei einer Zweit-, Dritt- oder sogar Viertinfektion mit dem Dengue-Virus. Besonders Kinder sind anfällig für diese komplizierte Form des Denguefiebers, die häufig tödlich endet.

So können Sie sich schützen

Lange Zeit war ein gründlicher Mückenschutz die alleinige Maßnahme zur Verhinderung von Denguefieber. Laut CRM steht seit Anfang 2023 jedoch auch eine Impfung gegen Dengue für Reisende zur Verfügung. Zur Herstellung eines wirksamen Schutzes sind zwei Impfstoffdosen im Abstand von 3 Monaten erforderlich. Ansonsten empfiehlt sich auch das Tragen heller, langer Kleidung in Risikogebieten sowie das Verwenden von Mückenschutzsprays.

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