Kursrallye: Bitcoin über 63.000 US-Dollar, Dax auf Rekordhoch

Der Dax eilt von Rekord zu Rekord und auch der Bitcoin kennt derzeit kein Halten: Die Kryptowährung notierte am Mittwochabend über 63.000 Dollar. An der New Yorker Wall Street halten sich Anleger hingegen zurück.

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Kursrallye: Bitcoin über 63.000 US-Dollar, Dax auf Rekordhoch

Der Rekordkurs am deutschen Aktienmarkt hat sich zur Wochenmitte fortgesetzt. Der Dax erreichte am Mittwoch den fünften Tag in Folge eine Bestmarke und überwand erstmals 17.600 Punkte. Zum Handelsschluss legte der Leitindex um 0,25 Prozent auf 17.601 Punkte zu. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel konnte dem Dax nicht folgen und verlor 0,30 Prozent auf 25.885 Zähler.

„Der Aktienmarkt treibt die Anleger, die auf eine Korrektur setzen, weiter vor sich her“, bemerkte Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. „Dass die täglich neuen Allzeithochs von der Skepsis über die Diskrepanz zur Realwirtschaft begleitet werden, stört die Anleger scheinbar nicht, die ihren Blick jetzt auf die nur noch 2,5 Prozent entfernte 18.000er Marke richten“, kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets.

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„Rücksetzer werden zum Einstieg genutzt, was darauf schließen lässt, dass Marktteilnehmer wenig Sorge vor einer bevorstehenden Konsolidierung oder Korrektur haben“, hieß es von der Landesbank Helaba zur Aktien-Rallye. „Sie wollen vielmehr die Chance auf weitere Kursgewinne nicht verpassen.“

Bitcoin steigt über 63.000 US-Dollar

Die Digitalwährung Bitcoin hat am Mittwoch zum ersten Mal seit zwei Jahren die Schwelle von 60.000 US-Dollar überschritten und ließ am Mittwochabend (MEZ) auf Bitstamp sogar die Marke von 63.000 Dollar hinter sich. Damit setzt sich die jüngste Rallye der wichtigsten Kryptowährung fort, die im Januar begonnen hatte. Erst vor zwei Wochen hatte das Digitalgeld die Marke von 50.000 Dollar geknackt. Aktuell ist der Bitcoin noch rund 9000 Dollar von seinem Allzeithoch entfernt, das am 10. November 2021 erreicht wurde. Ein Jahr später war der Kurs allerdings auf unter 17.000 Dollar abgestürzt.

Das aktuelle Interesse wurde nach Einschätzung von Marktexperten vor allem durch die Zulassung spezieller Bitcoin-Fonds in den USA ausgelöst. Diese Bitcoin-ETFs wurden im Januar von der US-Börsenaufsicht SEC genehmigt. Diese Spot-ETF auf Bitcoin sind neuartig, weil sie den Anlegern ermöglichen, in Bitcoin zu investieren, ohne die Digitalwährung selbst direkt erwerben oder verwahren zu müssen.

Bei der Kursentwicklung dürfte auch ein Ereignis eine Rolle spielen, das im April auf dem Programm steht: das nächste sogenannte “Halving”. Dabei halbiert sich die Belohnung, die Bitcoin-Miner für die Verifizierung von Krypto-Transaktionen erhalten. Letztlich führt der Vorgang zu einem langsamer wachsenden Angebot an Bitcoin, was in der Geschichte des Bitcoins meist steigende Kursen zur Folge hatte.

Airbus, MTU und Mercedes-Benz gefragt

Die Spitzenwerte im Dax waren die Aktien des Flugzeugbauers Airbus und des Triebwerkherstellers MTU, die um 3,9 beziehungsweise 2,2 Prozent zulegten. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstagabend unter Berufung auf Insider berichtete, steht American Airlines kurz vor einer Bestellung Dutzender Schmalrumpf-Flugzeuge von Airbus.

Mercedes-Benz waren mit plus 1,7 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich stark gefragt. Die US-Bank Jefferies riet zum Kauf der Aktien und begründete dies mit einer starken Bilanz und reichlich Liquidität im Autokonzern.

Enttäuschende Quartalsziele des niederländischen Chip-Zulieferers ASM International belasteten die europäische Chip-Branche. Als Dax-Schlusslicht fielen Infineon um 4,0 Prozent. Mit Süss Microtec fiel ein weiterer Titel aus der Halbleiterbranche um 7,7 Prozent. Hier hatte die Warburg Bank ihre Kaufempfehlung gestrichen.

Lanxess muss Millionen abschreiben

Papiere von Lanxess büßten als einer der größten Verlierer im MDax 3,9 Prozent ein. Der Chemiekonzern nimmt Abschreibungen in dreistelliger Millionenhöhe vor. Betroffen sind zwei Geschäftsfelder und die Beteiligung am Gemeinschaftsunternehmen für Hochleistungskunststoffe Envalior. Das belastete auch Aktien anderer Chemieunternehmen wie Evonik und Symrise.

Deutliche Kursschwankungen im Handelsverlauf und einen Kursgewinn von letztlich 1,4 Prozent verzeichneten die Papiere von Scout24. Der Immobilienportalbetreiber stellt sich im laufenden Jahr auf ein langsameres Wachstum bei höherer Profitabilität ein. Anleger reagierten zunächst skeptisch auf den Ausblick. Auch die Mittelfristziele riefen wohl gemischte Gefühle hervor.

Leichte Verluste an der Wall Street

Einen Tag vor wichtigen Preisdaten haben sich die Anleger an den US-Börsen zurückgezogen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte lag am Mittwoch zum Handelsschluss in Europa 0,2 Prozent im Minus. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,1 Prozent. Der Index der Technologiebörse Nasdaq 100 gab rund 0,4 Prozent nach.

Ölpreise etwas gefallen – US-Reserven belasten

Die Ölpreise sind am Mittwoch etwas gefallen. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April 83,21 US-Dollar. Das waren 46 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 65 Cent auf 78,22 Dollar.

Für Belastung sorgten die erneut gestiegenen Ölreserven in den USA. Die Rohöllagerbestände sind in der vergangenen Woche zudem stärker gestiegen als erwartet. Die tägliche Ölproduktion verharrte auf einem hohen Niveau.

Belastet wurden die Ölpreise auch durch einen stärkeren US-Dollar. Diese hat zur Wochenmitte zu vielen anderen Währungen an Wert gewonnen. Rohöl wird in Dollar gehandelt. Steigt der Wechselkurs, verteuert sich Erdöl für Interessenten aus anderen Währungsräumen und kann somit auf deren Nachfrage lasten.

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