Olaf Scholz auf Hannover Messe: Roboter widersetzt sich den Befehlen des Kanzlers

Der Kanzler sollte auf der Hannover Messe zeigen, wie gut Sprachsteuerung funktioniert. Aber als Olaf Scholz einen Roboter zu Höchstleistungen animieren wollte, machte der erst mal nicht mit.

olaf scholz auf hannover messe: roboter widersetzt sich den befehlen des kanzlers

Olaf Scholz auf Hannover Messe: Roboter widersetzt sich den Befehlen des Kanzlers

Der Eröffnungsrundgang auf der Hannover Messe ist für den Kanzler der perfekte Termin um zu zeigen, wie innovativ die deutsche Wirtschaft ist – gerade bei Zukunftsthemen wie Künstlicher Intelligenz. Der Einsatz von KI ist eines der Hauptthemen auf der Industriemesse. Also sollte der Olaf Scholz als Testimonial herhalten. Doch das Zusammenspiel zwischen Kanzler und KI verlief nicht wie geplant.

Am Stand von Siemens sollte der SPD-Politiker am Montag einen Roboter-Greifarm per Sprachsteuerung beschleunigen. »Können wir das Tempo schneller machen? Schneller. Noch schneller«, forderte Scholz den Roboter auf. Doch es tat sich zunächst – nichts. Erst nach einigen Wiederholungen wurde der Befehl umgesetzt.

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Siemens-Vorstand Cedrik Neike hatte umgehend einen passenden Vergleich parat: »Es ist wie in der Politik. Es dauert etwas länger, bis es klappt, aber wenn es klappt, klappt es richtig.«

Scholz will mehr Geld für Forschung aktivieren

Das Messe-Fazit des Kanzlers fiel trotz des widerspenstigen Roboters positiv aus. »Was man hier spürt, ist Innovation, Lust, neue Dinge zu entwickeln. Das gilt insbesondere für die ganz große Aufgabe, wie kriegen wir das hin, mit den Herausforderungen der Digitalisierung umzugehen und die Chancen zu nutzen«, sagte Scholz. KI sei heute selbst in kleinsten Produkten schon zu finden. Das helfe auch, weniger Ressourcen zu verbrauchen.

Der Messe-Besuch sei für ihn »ein Tag des Aufbruchs, ein Tag, der Zuversicht stiftet, weil wir auf modernste Technologien setzen, um die Herausforderung für unser Leben und die Herausforderung der Zukunft zu meistern«, schwärmte Scholz.

Er wolle deutlich mehr Geld für Forschung und Innovation in Deutschland aktivieren, kündigte der Kanzler an. Er nannte drei Hebel: Anlageregeln etwa für das Geld der Rentenversicherung lockern, reiche Leute zu mehr Investitionen ermuntern und die steuerliche Forschungsförderung weiter ausbauen.

»Wenn im Prinzip die einzige Kapitalanlage, die wir gestatten, wenn jemand Rentengelder sammelt, deutsche Staatsanleihen sind«, dann sei »das mit der Wachstumsfinanzierung für den deutschen Kapitalismus nicht so doll«, sagte Scholz auf einem Forschungsgipfel in Hannover. Deshalb müsse Geld »etwas umfassender und etwas riskanter« eingesetzt werden dürfen als bisher.

Scholz kritisierte, dass es in der EU immer noch nicht gelungen sei, die Kapitalmarktunion zu vollenden und Unternehmen, auch Start-ups, deshalb schlechtere Finanzierungsmöglichkeiten hätten als in den USA. Er wolle dies zusammen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ändern, sagte er in Anspielung auf den EU-Gipfel vergangenen Woche.

Der Kanzler kritisierte zudem, dass »die vielen reichen Leute in Deutschland ihr Geld nicht in die Wachstumsfinanzierung stecken«. Das müsse sich ändern.

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