Abriss der Amperbrücke gefordert - Tunnel als langfristige Lösung
Vertreter der Freien Wähler und CSU äußern Kritik
Abriss der Amperbrücke gefordert - Tunnel als langfristige Lösung
Abriss und Neubau? Busse sollen weiter über die Amperbrücke fahren – auch Rettungsfahrzeuge oder die Polizei.
Fürstenfeldbruck – Entlastung schaffen und Probleme nicht einfach verlagern: Das fordern Vertreter der Brucker CSU und Freien Wähler – vertreten durch Andreas Lohde und Georg Jakobs (CSU) sowie Markus Droth und Georg Stockinger (Freie Wähler). Gemeinsam hatten diese zu einem Gespräch bezüglich der Zukunft der maroden Amperbrücke und einer möglichen Trassenführung der B2 geladen.
Die Informationen an den Stadtrat seien rudimentär, das sagt Stadtrat Lohde und erklärt den Zusammenschluss mit Mitgliedern der Freien Wähler, wenn es um die „Causa Amperbrücke“ gehe. Ein dritter Amperübergang muss her, da sind sich alle einig. Außerdem müsse langfristig geplant werden, für die nachfolgenden Generationen. Auch bei den Planungen rund um den Fliegerhorst. Genau das müsse jetzt angestoßen werden, damit nicht erneut eine „historische Fehlentscheidung“ gefällt werde, so Lohde. Die Region wachse immer weiter.
Eine „historische Fehlentscheidung“
Bereits im Jahr 2014 habe man den wachsenden Verkehr auf der Bundesstraße und die damit steigende Belastung der Amperbrücke kritisch beäugt. Passiert sei nichts. „Wir wollen den gleichen Fehler nicht nochmal machen. Eine Entscheidung im Stadtrat muss her, sonst sagt der Bund ‚Causa finita‘“, wie Lohde erklärt. „Wir wollen das Thema jetzt anschieben, damit es in den nächsten Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wird“, so Droth. Das Anmeldeverfahren dazu werde bald starten. Daher werde der Druck auf die Stadträte größer.
Schon jetzt ist täglich viel los auf der Amperbrücke.
Eine Sanierung der Brücke sei nicht möglich, soweit habe man sich bei einem Termin beim Straßenbauamt informiert. Der Aufwand einer Sanierung stehe in keinem Verhältnis zum Nutzen. Eine Verlegung der B2 auf die Oskar-von-Miller-/Fürstenfelder und die äußere Schöngeisinger Straße, wie es Oberbürgermeister Christian Götz und der Stadtbaurat geäußert haben, sehen CSU und Freie Wähler ebenfalls kritisch. Die Stadträte erwarten eine zusätzliche Belastung für Bürger des Brucker Westens, Chaos bei Großveranstaltungen im Veranstaltungsforum sei vorprogrammiert und auch die Gemeinde Emmering müsse mit einer Verkehrsbelastung rechnen. Mit der Nachbargemeinde wolle man sich künftig intensiver austauschen.
Wieder eine Dreibogenbrücke
Ein Neubau der Brücke soll also her. Architektonisch ähnlich wie jetzt, nur breiter –damit auch an den Radverkehr gedacht würde,so Stockinger. Seitens der Verwaltung, so sagt es Lohde, werde jedoch kommuniziert, dass bei einem Neubau die Tonnagefreigabe drohe und damit in der Innenstadt mit mehr Schwerlastverkehr zu rechnen sei. „Man spielt hier mit der Angst der Bürger vor mehr Verkehr“, sagt Lohde. CSU und FW sind jedoch der Auffassung, dass diese Freigabe nicht automatisch so sein muss: Aufgrund des Kurvenradius am Rathaus.
Druck auf OB aufbauen
Man wolle nun das Thema in einer der nächsten Sitzungen anstoßen und auch die Bürger bei den kommenden Bürgerversammlungen sensibilisieren. „Ein Planfeststellungsverfahren muss dringend eingeleitet werden, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren“, erklärt Stockinger. „Wir haben unsere Hausaufgaben nicht erledigt und behindern uns auf Jahrzehnte“ ergänzt Droth. Ein Brückenneubau würde rund zwei Jahre dauern. Langfristig, um den dritten Amperübergang zu sichern, fordern die Anwesenden eine unterirdische Lösung, wie sie bereits 2014 im Raum stand. Ein Tunnel soll vom Tonwerk bis zum Zubringer zur B471 zwischen Emmering und Fürstenfeldbruck reichen. Diese Überlegung müsse aber in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden, um konkrete Varianten auszuarbeiten. Starnberg gehe nun als großes Beispiel voran. Am Ende, da sind sich alle einig, gebe die Brücke die Zeit vor. „Sie wird uns zu einer Entscheidung zwingen“, meint Stockinger. Sie werde regelmäßig begutachtet, irgendwann halte sie der Belastung dann nicht mehr stand.
Claudia Becker