USA: NTSB untersucht Boeing-Flug nach "Dutch Roll"
Während eines Linienflugs gerät eine Boeing 737 ins Taumeln. Die Piloten können die Maschine unter Kontrolle bringen. Bei einer Inspektion wird jedoch ein Schaden an der Notstromversorgung der Boeing festgestellt.
Eine weitere schlechte Nachricht für Boeing: Nach einer ungewöhnlichen seitlichen Bewegung während eines Linienflugs der Southwest Airlines wird der Zwischenfall nun von der US-Behörde für Transportsicherheit (NTSB) untersucht.
Laut der NTSB soll eine Boeing 737 am 25. Mai auf dem Weg von Phoenix in das kalifornische Oakland auf einer Höhe von rund 10.000 Metern ins Taumeln gekommen sein. Seitliche asymmetrische Bewegungen dieser Art werden nach einer niederländischen Eislauftechnik auch als »Dutch Roll« bezeichnet und können ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko darstellen.
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Der NTSB zufolge konnten die Piloten die Kontrolle über das Flugzeug wiedererlangen und es sicher landen. Keine der 175 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder sei verletzt worden. Einem vorläufigen Bericht der amerikanischen Flugaufsichtsbehörde FAA zufolge wurde bei einer Inspektion nach der Landung des Flugzeugs ein Schaden an dem Teil festgestellt, das für die Notstromversorgung des Seitenruders zuständig ist.
Boeing äußerte sich nicht zu dem Vorfall und verwies auf die Fluggesellschaft Southwest Airlines, die nach eigenen Angaben an der Untersuchung beteiligt ist. Der US-Flugzeughersteller kämpft seit Längerem mit Problemen. Seit am 5. Januar eine Maschine des Modells 737 Max 9 notlanden musste, nachdem ein Rumpfteil während des Fluges herausbrach, steht der Hersteller im Fokus von Aufsichtsbehörden und Kunden.
Erst kürzlich sind offenbar weitere Mängel an noch nicht ausgelieferten Maschinen des Modells 787 Dreamliner entdeckt worden: Mehr als 900 Befestigungselemente pro Flugzeug, die gleichmäßig auf beide Seiten des Mittelteils verteilt sind, seien fehlerhaft angebracht worden.