Rotes Meer: Besatzung nach mutmaßlichem Huthi-Angriff von Handelsschiff evakuiert
Seit Monaten attackieren die Huthis aus dem Jemen internationale Handelsschiffe. Die Besatzung eines Schiffes musste nun nach einem Angriff evakuiert werden. Ihr Frachter driftet manövrierunfähig im Roten Meer.
Die Besatzung eines Handelsschiffes ist nach einem Angriff im Roten Meer evakuiert worden. Das Schiff wurde seinem Schicksal überlassen. Das teilte die für Sicherheit der Handelsschifffahrt zuständige britische Behörde UKMTO mit.
Das Schiff war demnach bereits am Mittwoch 66 Seemeilen (122 Kilometer) südwestlich der jemenitischen Hafenstadt Hudaida attackiert worden. Zunächst sei es am Heck getroffen worden. Das führte bereits dazu, dass Wasser eindrang und das Schiff manövrierunfähig wurde. Später sei es von einem Geschoss aus der Luft erneut getroffen worden.
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Huthi-Angriff wahrscheinlich
»Die Besatzung des Schiffs ist von Militärbehörden evakuiert worden«, hieß es in der UKMTO-Mitteilung. Das Schiff sei verlassen worden und treibe ohne Beleuchtung in der Nähe seiner letzten übermittelten Position im Meer.
Nähere Details zum Namen des Schiffs, seinem Ziel oder der Reederei gab es zunächst nicht. Auch Angaben zum Hintergrund der Angriffe machte UKMTO nicht. Es liegt jedoch nahe, dass die Huthi-Miliz im Jemen dahintersteckt.
Durch den Golf von Aden und das Rote Meer führt eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den Welthandel. In den vergangenen Monaten haben die Huthis dort immer wieder zivile Frachtschiffe attackiert. Die Miliz agiert nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der Hamas im Gazastreifen. Die USA, Großbritannien und ihre Verbündeten greifen deshalb auch immer wieder Ziele der Huthi-Milizen im Jemen an. Die Miliz ist mit Iran verbündet und wird nach Einschätzung der US-Regierung auch von Teheran finanziert.