Seeed-Sänger Dellé fragt in neuem Song: „Würdest du mich wirklich deportieren?“

seeed-sänger dellé fragt in neuem song: „würdest du mich wirklich deportieren?“

Blickt nachdenklich: Seeed-Sänger Frank Dellé, dessen neuer Song den Rechtsruck thematisiert.

Am 8. Juni, einen Tag vor der Europawahl, sagt Frank Dellé: „Berlin, wir haben uns nicht verloren“. Mit den Worten beendet er seinen Auftritt bei der Demo „Rechtsextremismus stoppen, Demokratie verteidigen“. „Ihr seid alle hier! Wir dürfen aber auch die andern nicht verlieren. Wir sind eins, wir sind Menschen. Wir dürfen (...) nie die Kommunikation aufgeben.“

Ein solcher Versuch, die Kommunikation nicht abreißen zu lassen, ist vermutlich auch die neue Single „Verloren“ von Dellé, den viele als Gründungsmitglied und einen der beiden Lead-Sänger der Berliner Dancehall-Band Seeed kennen. Da steht Dellé an der Seite von Peter Fox, den er in den 1990ern in einer Friedrichshainer Wohnung mit Blümchentapete kennengelernt hat, wie es heißt.

„Verloren“ ist auch der Song, den Dellé bei besagter Demo live und a-Capella aufgeführt hat. Inzwischen ist die Single in einer ruhig Reggae-affin instrumentierten Studioversion veröffentlicht, samt Musikvideo. Worum geht es in dem Song des 1970 in Lichterfelde als Sohn eines ghanaischen Arztes und einer deutschen Krankenschwester geborenen Dellé?

Das lyrische Ich in „Verloren“ bringt die Angst zum Ausdruck, sein Gegenüber, das lyrische Du zu verlieren: „Gestern hab’n wir noch diskutiert / Schon morgen seh ich dich mitmarschiern.“ Worüber haben die beiden diskutiert? Das wird nicht klar ausgesprochen, aber es dürfte sich um Gesellschaftliches, Politisches handeln.

Was könnte mit dem Mitmarschieren gemeint sein? Womöglich die Beteiligung an einer rechtsextremen Demo oder Bewegung. Daran schließt das Ich im Song die Frage an: „Würdest du mich wirklich deportiern?“ In einem von der Plattenfirma Universal zur Single veröffentlichten Statement von Dellé sagt dieser: „Als ich von dem Treffen der AfD in Potsdam gehört habe, bei dem Pläne zur ‚Remigration‘ beraten wurden, hat mich das sehr getroffen. (...) Was mich bewegt hat, meine Stimme zu erheben, war der Moment, als meine Tochter zu mir kam und mich fragte: ‚Papa, müssen wir dann auch gehen?‘“

Ein dramatischer Effekt wird im schlicht gehaltenen Musikvideo dadurch erzeugt, dass Dellé an manchen Stellen scheinbar die Worte fehlen, obwohl der Gesang per Voice-Over weiterläuft. Zudem ist zunächst unklar, welches Haus da, „verwaschen“ in der Unschärfe im Hintergrund zu sehen ist. Erst in den letzten Sekunden fokussiert die Kameralinse scharf auf jenes Haus.

Es handelt sich aber nicht, wie manche vielleicht vermuten würden, um das Landhaus Adlon, in dem 2023 besagtes „Remigrations“-Treffen stattfand, sondern um das Haus der Wannseekonferenz, wo 1942 hochrangige Nationalsozialisten den bereits begonnenen Holocaust detailliert weiterplanten.

Warum eine so drastische Bildauswahl? Dellé hat sich bislang auf Anfrage der Berliner Zeitung nicht dazu geäußert. Ein möglicher Interpretationsansatz wäre aber wohl, dass sich das Video als Mahnung versteht im Sinne von: „Nie wieder Auschwitz!“ Ob der qua autobiografischer Authentizität ohnehin wirkungsvolle Text einen solchen Bezug zum Judenmord durch die Nationalsozialisten nötig hat, darüber lässt sich sicher streiten.

Im Netz stößt der Text indes auf positives Echo, vor allem in den YouTube-Kommentaren: „Danke Frank für diesen Song“, schreibt etwa eine Userin namens Diana. „Der geht unter die Haut und trifft mitten ins Herz. Es ist so wichtig, dass der Song verbreitet wird. Musik verbindet. Vielleicht erreicht er noch die, die nicht ganz verlorenen sind.“ Auch ein Markus spendet digital Applaus: „So treffend für unsere Zeit und die Probleme unserer Gesellschaft. Danke für dieses wunderbare Werk.“

In anderen Kommentaren unter dem „Verloren“-Video heißt es etwa: „Gänsehaut und Tränen in den Augen. Krass. Danke Dellé.“ Oder:„Wow, Wahnsinn, bin gerade sprachlos, gerührt, wütend, traurig ... Danke für dieses Lied, diesen Text“, garniert mit einem roten Herz-Emoji.

Was viele vermutlich auch anspricht: Neben den mahnenden Worten schöpft das lyrische Ich im Lied Hoffnung: „An meine Dichter und Denker/ Ihr seid mein Anker/ Keine Schafe und Lämmer/ gelähmt vom Scheinwerferlicht der Blender/ Please don't surrender.“ Auf Deutsch: Bitte nicht aufgeben.

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