NRW-Bürger können im Juli „bezauberndes Naturschauspiel“ beobachten
NRW-Bürger können im Juli „bezauberndes Naturschauspiel“ beobachten
Das Licht der untergehenden Sonne durchdring die Gräser und Bäume im Sommer.
Nur wenige Tage kann man das Naturschauspiel auch in NRW sehen. Doch nicht überall sind die Chancen auf einen erleuchteten Nachthimmel gleich gut.
Dortmund – Der Sommer hat viele magische Momente, aber ein ganz besonderer steht im Juli kurz bevor. Die meisten kennen den Anblick vermutlich nur aus Filmen. Für wenige Tage erhellt ein jährliches Naturereignis mit Sicherheit aber auch den ein oder anderen Garten und Wald in NRW.
NRW-Bürger können im Juli „bezauberndes Naturschauspiel“ beobachten
Nicht nur die Polarlichter können mittlerweile am Nachthimmel von NRW bestaunt werden. Auch kleine Leuchtkäfer, besser bekannt als Glühwürmchen, erhellen im Juli für wenige Tage den Nachthimmel.
Wer die LEDs der Natur zu Gesicht bekommen möchte, sollte ein paar Dinge beachten. Denn sie machen sich rar. Zu sehen sind Glühwürmchen meist nur fünf bis zehn Tage, von Ende Juni bis Anfang Juli, erklärt der Naturschutzbund (NABU).
Faszinierende Leuchtkäfer sorgen für Lichtspektakel in NRW
Glühwürmchen faszinieren Groß und Klein. Dabei sind sie weder am Glühen, noch sind sie ein Würmchen. Es handelt sich bei den faszinierenden Tieren nämlich um Käfer - weshalb sie auch häufig als „Leuchtkäfer“ bezeichnet werden.
Bei vielen Arten leuchten nur die Weibchen. Denn die locken mit ihren Lichtsignalen die Männchen. Wie auf einem Dating-Flugplatz geben sie quasi die Landebahn für das andere Geschlecht frei. Wer in NRW ein Glühwürmchen zu Gesicht bekommt, kann aber auch ein Männchen vor sich herfliegen haben.
Seltene Glühwürmchen in NRW: So schaffen die Käfer es zu leuchten
Denn „bei den hier fliegenden Exemplaren handelt es sich zumeist um den Kleinen Leuchtkäfer, bei dem sowohl Männchen als auch Weibchen leuchten“, erklärt Karl-Heinz Jelinek, Insektenkundler beim NABU NRW. Für das grelle, fast schon neongrüne Licht, müssen sich die Tierchen aber weder mit Strom aufladen noch einen Schalter betätigen.
Aber wie schalten sie dann ihr Licht an? Das Ganze nennt sich „Biolumineszenz“. Am Glühwürmchen-Hintern befinden sich Leuchtzellen. „Hier wandelt der Käfer chemische Energie in elektrische Energie um - und das sehr effizient. Warm wird den Tieren dabei nicht, denn das auf diese Weise erzeugte Licht bleibt kalt“, so der NABU.
Glühwürmchen in NRW sehen: Hier stehen die Chancen besonders gut
Genug Fachwissen über die kleinen, seltenen Käfer. Denn um auch wirklich einen von ihnen zu Gesicht zu bekommen, sollte man ein paar Dinge beachten. Dunkel, feucht und ruhig mögen es die Glühwürmchen (mehr News aus NRW bei RUHR24 lesen).
Deswegen findet man sie häufig in warmen Sommernächten, in Gärten mit einem Teich, in Wäldern oder an Feuchtwiesen. Nach dem Temperatursturz in NRW lassen die warmen Nächte aber wieder etwas auf sich warten. Immerhin sorgt der Regen für die passende Luftfeuchtigkeit, die die kleinen Käfer mögen.
Ein Leuchtkäfer. Glühwürmchen erhellen einen Wald.
Seltener Käfer bringt NRW-Nachthimmel im Juli zum Leuchten: „Leider von Jahr zu Jahr weniger“
Auch auf Licht sollte bei der Suche möglichst verzichtet werden. So bekommt man sie nicht nur besser zu Gesicht, sondern macht es ihnen auch leichter bei der Partnersuche. Denn das „bezaubernde Naturschauspiel“ dient zur Fortpflanzung. Ende Juni bis Anfang Juli schwärmen oft hunderte der kleinen Käfer los und begeben sich auf Brautschau. Dabei bringen sie ihre Umgebung schon auf fast magische Art zum Funkeln und Leuchten.
Wer dann tatsächlich einen der Leuchtkäfer zu Gesicht bekommt, der kann sich glücklich schätzen. Denn das Vorhandensein von Glühwürmchen ist nicht nur ein Indikator für eine gesunde Umwelt. Es ist auch ein sehr seltener Anblick, denn „leider werden von Jahr zu Jahr weniger Glühwürmchen beobachtet“, erklärt der Insektenkundler.