Von 10 bis 16 Uhr: Joe Biden ist angeblich nur sechs Stunden pro Tag voll leistungsfähig
Nach seinem missglückten TV-Duell gegen Donald Trump ist eine neue Debatte um das Alter des US-Präsidenten entbrannt. Ein Medienbericht weckt weitere Zweifel an Biden.
US-Präsident Joe Biden telefoniert, während er die Air Force One verlässt (Archivbild vom 29. Juni 2024).
81 Jahre alt und trotzdem noch vollzeitbeschäftigt: Joe Bidens Leistungsfähigkeit steht außer Frage – zumindest, wenn man gewöhnliche Maßstäbe anlegt. Das verbietet sich in seinem Fall allerdings, trifft er als US-Präsident doch Entscheidungen mit internationaler Tragweite.
Folglich weckte Bidens teils disparater Auftritt in der TV-Debatte mit Herausforderer Donald Trump die Sorge, dass der Präsident geistig nicht mehr fit genug ist für eine zweite Amtszeit bis 2029.
Bidens sechs gute Stunden
Ein Bericht des US-Nachrichtenportals „axios“ gibt nun Anlass für weitere Zweifel an Bidens Eignung. Dort heißt es unter Verweis auf das Umfeld des Präsidenten, dass er nur sechs Stunden täglich voll leistungsfähig sei. Von 10 bis 16 Uhr „ist Biden zuverlässig im Einsatz“. Viele seiner öffentlichen Auftritte würden in diese Zeit fallen.
Außerhalb des sechsstündigen Zeitfensters „oder auf Auslandsreisen“ neige der Präsident dagegen eher zu verbalen Ausrutschern und Ermüdungserscheinungen. Das 90-minütige TV-Duell, in dem Biden oft kraftlos und unkonzentriert wirkte, begann um 21 Uhr Ortszeit.
Bidens Leistungsschwächen seien im Weißen Haus bekannt, wird im Bericht von „axios“ außerdem behauptet.
Allen, die das Vertrauen in Bidens Leistungsfähigkeit verlieren, gibt der Bericht nun neue Nahrung. Sechs Stunden Konzentrationsfähigkeit wären wohl deutlich zu wenig bei einem Amt, das kaum Zeit lässt zum Schlafen oder Abschalten und das permanente Erreichbarkeit verlangt.
Ein Sprecher des Weißen Hauses betonte in einer Stellungnahme gegenüber „axios“, dass Biden ein hingebungsvoller, entschlossener und erfahrener Präsident sei. Offensichtlich versuchen seine Unterstützer, die Stärken des Politikveteranen zu betonen.
Bis zur Präsidentenwahl am 5. November bleiben noch vier Monate. Mitte August werden die Demokraten ihren Kandidaten formal bestimmen. Bisher ist niemand bekannt, auf den sich die Partei anstelle von Biden einigen könnte. Er selbst hat keinen Rückzug signalisiert, sondern sich nach dem Duell ganz im Gegenteil kämpferisch gezeigt.
Bei den Republikanern sieht alles nach einer erneuten Kandidatur von Donald Trump aus, der im Mai als erster Ex-Präsident der Geschichte strafrechtlich verurteilt wurde – was seiner Popularität aber nicht schadet.