Massenhafte Austritte - Katholische Kirche verliert fast 600.000 Mitglieder
Die katholische Kirche in Deutschland hat im vergangenen Jahr 591.718 Mitglieder verloren. Hauptgrund für den Mitgliederschwund sind 402.694 Kirchenaustritte, wie die katholischen Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstag in Bonn mitteilte. Demnach gehörten den 27 katholischen Bistümern zum Stichtag 31. Dezember 2023 rund 20,3 Millionen Menschen an. Das entspricht einem Rückgang von 2,8 Prozent.
Neben den Kirchenaustritten sind Sterbefälle Grund für den Mitgliederschwund. Taufen (131.245), Wiederaufnahmen (4.127) und Eintritte (1.559) konnten den Verlust nicht aufwiegen. 226.179 Menschen wurden 2023 katholisch bestattet.
Der Mitgliederschwund bleibt damit weiter auf einem hohen Niveau, ging aber im Vergleich zum Vorjahr zurück. 1,9 Prozent der Katholiken verließen 2023 die Kirche. Im Jahr 2022 hatte eine Rekordzahl von mehr als einer halben Million Menschen der katholischen Kirche den Rücken gekehrt (2,4 Prozent).
Insgesamt gehören gut 46 Prozent der Deutschen der evangelischen oder katholischen Kirche an. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte bereits im Mai ihre Statistik veröffentlicht. Demnach gehörten im Jahr 2023 rund 18,6 Millionen Menschen einer der 20 evangelischen Landeskirchen an.
Der Mitgliederschwund wirkt sich langfristig auch auf die Einnahmen aus der Kirchensteuer und damit auf die Kirchenfinanzen aus. Viele Bistümer und Landeskirchen befinden sich daher bereits auf Sparkurs.
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