Argentinien nach Revanche im Viertelfinale - Marschs erster Sieg überschattet
Argentinien hat sich bei der Copa America erfolgreich gegen Chile revanchiert und als erstes Team das Viertelfinale erreicht. Kanada schrieb in Kansas City Geschichte.
Später Jubel: Argentinien feiert den Siegtreffer von Lautaro Martinez.
Kanada setzt Chile unter Druck
2016 hatte Argentinien im MetLife Stadium von New Jersey das Finale der Copa America gegen Chile im Elfmeterschießen verloren - und Fehlschütze Lionel Messi im Anschluss seinen Rücktritt erklärt. Acht Jahre später trafen sich beide Mannschaften an selber Stelle wieder, diesmal in der Gruppenphase, mit anderem Ausgang und natürlich mit Messi, der dann nur zwei Monate später doch wieder ins Nationalteam zurückgekehrt war.
In der Nacht auf Mittwoch (MESZ) setzte sich der seit Montag 37-Jährige mit der Albiceleste gegen Chile mit 1:0 durch und erreichte damit bereits nach dem zweiten Gruppenspiel das Viertelfinale - ohne Punktverlust und ohne Gegentor. Wie schon beim 2:0-Auftaktsieg gegen Kanada traf der eingewechselte Lautaro Martinez in der 88. Minute. Nach einer Messi-Ecke staubte der Angreifer ab.
Argentinien vor dem Gruppensieg - Davids historischer Treffer
Zuvor hatte der amtierende Weltmeister zwar das Spiel dominiert, aber kein Abschlussglück gehabt. Messi scheiterte mit einem Fernschuss am Außenpfosten (36.), der Ex-Stuttgarter Nicolas Gonzalez, der diesmal anstelle von Angel di Maria beginnen durfte, an Routinier Claudio Bravo, der den Abschluss an die Latte lenkte (61.). Bravo war auch in der Nachspielzeit noch einmal stark zur Stelle und verhinderte bei einem Konter Martinez' Doppelpack.
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Während Argentinien noch ein Punkt zum Gruppensieg fehlt, brauchen die Chilenen nach dem mageren 0:0 zum Auftakt gegen Peru zum Abschluss der Gruppenphase einen Sieg gegen Kanada, um noch in die K.-o.-Runde einzuziehen. Vorerst sind die Kanadier Zweiter hinter Argentinien. In Kansas City reichte dem Turnier-Debütanten das erste Tor für den ersten Sieg bei der Copa. Jonathan David schrieb Geschichte, als er am Ende eines schnellen Gegenangriffs überlegt zum 1:0 gegen Peru einschoss (74.). Damit durfte auch Trainer Jesse Marsch in seiner Amtszeit erstmals jubeln.
Peru hatte sich selbst geschwächt, als Verteidiger Miguel Araujo in der 59. Minute rücksichtslos in einen Zweikampf gegangen war und neben dem Ball auch Jacob Shaffelburg voll am Schienbein getroffen hatte. Nach VAR-Check wurde aus der zunächst gezückten Gelben noch eine Rote Karte.
Der 40-jährige Guerrero verpasst den Ausgleich - Schiedsrichter-Assistent kollabiert
Dennoch mussten sich die Kanadier bei Keeper Maxime Crepeau - übrigens bei den Portland Timbers Teamkollege von Araujo - bedanken, dass der Sieg gelang. Der 30-Jährige, der schon zum Auftakt Messi & Co. zeitweise zur Verzweiflung gebracht hatte, parierte mehrfach stark, zum Schluss auch noch einen Freistoß des eingewechselten und inzwischen 40-jährigen Ex-Bundesliga-Profis Paolo Guerrero.
Überschattet wurde die Partie von einem Zwischenfall kurz vor der Pause: Schiedsrichter-Assistent Humberto Panjoj aus Guatemala kollabierte bei Temperaturen von fast 40 Grad und musste ins Krankenhaus gebracht werden.