Spontane Trauung im Dom: Liebe kennt keine Grenzen
Spontane Trauung im Dom: Liebe kennt keine Grenzen
Die Gelegenheit nutzten Lorena und Terry Linge Rusillo mit ihren Kindern Louis und Lucia.
Im Dom zu Verden konnten Paare ihre Liebe bei einer besonderen Aktion am Wochenende kirchlich segnen lassen. Eine Zeremonie dauerte 20 Minuten.
Verden – Schauplatz einer landkreisweiten Premiere wurde der mit bunten Luftballon und Blumen geschmückte Dom zu Verden am Wochenende. „Sag Ja! Gottes Segen für Eure Liebe“, hieß das Angebot an alle Volljährigen, die ihre Liebe und Partnerschaft mit oder ohne Trauschein kirchlich segnen lassen wollten. Ganz selbstverständlich waren auch gleichgeschlechtliche Paare eingeschlossen, es wurde schließlich die Liebe gesegnet.
Einen Ausweis und, falls vorhanden, den Nachweis der standesamtlichen Trauung, mehr brauchte es nicht, um spontan dabei zu sein und entweder die kirchliche Trauung nachzuholen oder den kirchlichen Segen zu bekommen. Dompastor Lueder Möring hat die Aktion, die von Musik begleitet wurde, angestoßen und zusammen mit fünf Kolleginnen und Kollegen auch aus anderen Pfarreien im Landkreis dafür gesorgt, dass von 11 bis 17 Uhr jedes Paar seine Wunschfeier erleben konnte.
Mit Luftballons und Blumen war der altehrwürdige Dom für die Aktion geschmückt.
Die eigentliche Zeremonie dauert durchschnittlich 20 Minuten, wahlweise konnten die Paare sich klassisch vor dem Hochaltar, familiär auf der Empore vor den beeindruckenden Kirchenfenstern, fröhlich im Garten des Innenhofs oder sehr privat in der alten Sakristei zelebrieren lassen. Im Gespräch mit Paaren wurde deutlich, wie unterschiedlich die Beweggründe der Teilnehmenden sind.
Da gab es bereits lange verheiratete Paare wie Lorena und Terry Linge Rusillo aus Langwedel, die sich erst am Morgen beim Frühstück spontan entschlossen haben. „Wir haben von der Aktion im Radio gehört und waren begeistert“, erzählt Lorena Linge Rusillo. Die Eheleute, die bei der Zeremonie von ihren Kindern, dem siebenjährigen Louis und der fünfjährigen Lucia begleitet wurden, zeigten sich überzeugt, dass der erneute kirchliche Segen ihrer Liebe gut tun wird. Es fühle sich gut an und sei einfach schön.
Einen symbolischen Schirm hält Pastor Holger Hermann über die Frischgetrauten Regina Niemeyer und Friedhelm Dehnbostel mit ihrer Enkelin Lotte.
Regina Niemeyer und Friedhelm Dehnbostel sind seit sieben Jahren standesamtlich verheiratet und haben am Sonnabend ihre kirchliche Trauung nachgeholt. Begleitet von ihrer Enkelin, der fünfjährigen Lotte, haben sie als Ort für die Trauung für den Hochaltar entschieden. „Davon habe ich schon immer geträumt“, schmunzelte die Braut, während Pastor Holger Hermann noch Details der Zeremonie vorbereitete.
Am Ende der Aktion steht fest, dass die Initiative genau den Nerv der Menschen getroffen hat, denen es nur um ihre Liebe geht. Menschen, die nicht langfristig ihre Hochzeit planen und kein großes Fest feiern wollen oder Menschen, denen es wichtig ist, den kirchlichen Segen zu bekommen.