Chrupalla und Weidel wollen »gemeinsam weitermachen«
Beim anstehenden Parteitag wählt die AfD ihren Vorstand neu. Tino Chrupalla und Alice Weidel vertrauen offenbar auf eine Wiederwahl. Dabei ist die Lage nach der Europawahl und dem Skandal um Maximilian Krah angespannt.
Chrupalla und Weidel wollen »gemeinsam weitermachen«
Tino Chrupalla und Alice Weidel, die Vorsitzenden der AfD, geben sich vor ihrem anstehenden Parteitag in Essen gelassen. Bei dem Treffen steht die Neubestimmung des Parteivorstandes an – und nach dem Europawahlkampf samt Skandal um Maximilian Krah ist die Ausgangssituation für Chrupalla und Weidel angespannt.
»Wir beide haben entschieden, dass wir zusammen wieder antreten wollen und auch gemeinsam weitermachen«, sagte Chrupalla dennoch vor einer Fraktionssitzung der AfD im Bundestag. Er verwies auf eine Professionalisierung der Partei innerhalb der vergangenen zwei Jahre unter seiner und Weidels Führung und sagte, er sehe der Debatte gelassen entgegen.
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Auch Weidel gab sich am Dienstag betont unaufgeregt. »Ich sehe dem ganz gelassen entgegen. Ich glaube nicht, dass es so viel Aufregung geben wird«, antwortete sie auf die Frage, wie groß in der AfD der Unmut wegen des Falles Maximilian Krah auf dem Parteitag werden könnte.
Der Spitzenkandidat zur Europawahl war im Wahlkampf wegen möglicher Verbindungen zu Russland und China und umstrittener Aussagen zur nationalsozialistischen SS immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Das hatte den AfD-Europawahlkampf belastet: Das Wahlergebnis von 15,9 Prozent lag deutlich unter dem, was noch zum Jahresanfang möglich schien.
Die Parteispitze wird für die Situation mitverantwortlich gemacht, manche Anhänger von Krah hätten sich außerdem mehr Rückhalt der Chefs für den Kandidaten gewünscht – auf dem Parteitag dürfte es darüber Diskussionen geben. Theoretisch könnten sich die Delegierten auch dafür entscheiden, die AfD künftig von einer Einzelspitze führen zu lassen. Die Wahrscheinlichkeit dafür wird dem Vernehmen nach aktuell aber als eher gering eingeschätzt.