Bevor Sie Pakete für Nachbarn annehmen, sollten Sie DAS wissen
Pakete anzunehmen ist eine alltägliche Sache, die einem auch Probleme bereiten kann.
Es ist eigentlich ein ganz alltäglicher Nachbarschaftsdienst: Ist der Empfänger nicht zu Hause, fragt der Paketbote oft den Nachbarn, ob er das Paket annehmen kann. Gerade, wer in einem Haus mit mehreren Wohnungen wohnt (und vielleicht auch noch in einem Berliner Altbau ohne Aufzug), der kann davon ein Lied singen. In der Regel läuft das auch unkompliziert ab und stärkt sogar die Beziehung unter Nachbarn. Manche Punkte sollte man laut Verbraucherzentrale trotzdem zum Schutz sich und anderer beachten.
Sofern es keine anderweitigen Vereinbarungen gibt, müssen Pakete und Päckchen persönlich zugestellt werden. Aber: Wird das Paket beim Nachbarn abgegeben, zählt auch das als persönliche Zustellung.
Sie sind selbstverständlich nicht gezwungen, das Paket auch anzunehmen. Denn auch wenn man es im Normalfall einfach im Flur stehen lässt und wartet, bis der Nachbar klingelt, ist man in der Zeit, in der es in der Wohnung ist, trotzdem dafür verantwortlich.
Entscheiden Sie sich dafür, das Paket anzunehmen, rät die Verbraucherzentrale dazu, vor der Übergabe sicherzustellen, dass es nicht sichtbar beschädigt ist. Es ist nämlich möglich, dass Sie für die beschädigte Ware im Streitfall bezahlen müssen oder eben beweisen, dass Absender oder Paketdienst für den Schaden verantwortlich sind – was natürlich so gut wie unmöglich ist. Denn sobald Sie das Paket entgegennehmen, quittieren Sie nicht nur den Empfang, sondern auch die ordnungsgemäße Übergabe, d.h. die Unversehrtheit des Pakets.
Übrigens: Nur weil das Paket nun in Ihrer Verantwortung ist, heißt das natürlich trotzdem nicht, dass Sie es einfach öffnen können. Das würde das Postgeheimnis brechen und Sie sich damit strafbar machen.
Kommt ein Paket bei Ihnen schon mit Rissen und Beulen an, sollten Sie es besser nicht annehmen.
Wann Ihr Nachbar das Paket abholen kommt, ist natürlich abhängig von vielen Umständen. Manchmal war der Nachbar einfach kurz einkaufen und holt das Paket innerhalb einer Stunde nach Zustellung ab, manchmal haben Sie Pech und der Adressat ist für längere Zeit im Urlaub. Das Paket einfach vor die Tür zu stellen, ist trotzdem keine Lösung, denn auch dann sind Sie dafür verantwortlich, wenn es verloren geht oder geklaut werden sollte. Und auch, wenn Sie Ihre Nachbarn selbst für vertrauenswürdig halten, ist der Fußverkehr im Treppenhaus mit Postboten und Lieferdiensten oft größer, als man denkt.
Dauert es mit der Abholung länger, als Ihnen lieb ist, werfen Sie Ihrem Nachbar am besten einen Zettel in den Briefkasten mit der Info, dass das Paket bei Ihnen liegt, und einer Frist zum Abholen von beispielsweise zehn Tagen. Ist diese Frist abgelaufen, können Sie es in ein Fundbüro bringen. â–