Ligaportal-Saisonbilanz SK Austria Klagenfurt: MG-Hattrick und weiter Nr. 1 in Kärnten
Sie haben es schon wieder geschafft: Meistergruppen (MG)-Hattrick für Austria Klagenfurt. Auch in ihrer dritten ADMIRAL Bundesliga-Saison war das Pacult-Team in der Finalrunde bei der crème de la crème, realisierte wieder bereits im März das designierte Ziel Klassenerhalt und ist trotz der 0:4-Niederlage im Herbst beim RZ Pellets WAC auch im zweiten Jahr in Folge die Nr. 1 in Kärnten. Weil die Waidmannsdorfer in der Endabrechnung auf ihrem mittlerweile angestammten 6. Rang eben einen vor den Wölfen liegen. Meistergruppe und Klagenfurt...! In Anbetracht der Möglichkeiten keine Selbstverständlichkeit, oder mittlerweile doch...?
Ligaportal-Saisonbilanz SK Austria Klagenfurt: MG-Hattrick und weiter Nr. 1 in Kärnten
Cvetko, Mahrer & Co. blicken gesamt gesehen wieder auf eine erfolgreiche Saison zurück. Auch wenn das direkte Duell gegen den Siebenten WAC verloren ging (2:2 daheim, 0:4 in Wolfsberg) ist Austria Klagenfurt aufgrund der End-Tabelle wie im Vorjahr weiter die Nr. 1 in Kärnten.
"Wir sind als Vierter in die letzten zehn Spiele gegangen, da stellt man sich nicht hin und sagt, dass man mit dem sechsten Rang zufrieden ist"
Kapitän Thorsten Mahrer sei das Vorwort gestattet: "Wir haben eine außergewöhnliche Runde gespielt, mit dem Einzug in das obere Playoff den Klassenerhalt frühzeitig fixiert und das Soll damit erfüllt. Nach dem Grunddurchgang war die Freude entsprechend groß, aber es stimmt schon, dass wir uns für die Top 6 mehr vorgenommen hatten. Wir sind als Vierter in die letzten zehn Spiele gegangen, da stellt man sich nicht hin und sagt, dass man mit dem sechsten Rang zufrieden ist. Wir hatten die nötige Qualität, waren bis zur letzten Partie bei Sturm im Rennen. Sicher hat hier und da das Matchglück gefehlt, aber wir müssen uns auch eingestehen, dass uns zu viele Fehler unterlaufen sind. Das wird auf diesem Niveau bestraft."
"...das hat uns die Chance auf Europa gekostet"
Woran lag´s?
Mahrer: "Nach dem Sieg über Red Bull Salzburg, diesem wahnsinnigen 4:3 trotz 0:2-Rückstands, ist es uns nicht gelungen, den Schwung in die nächsten Spiele mitzunehmen. Dass wir in Hartberg die erste Halbzeit komplett verschlafen haben und das Ding nicht mehr drehen konnten, hat wehgetan.
Die Niederlage war bitter und hat uns die Chance auf Europa gekostet. Dann haben wir gegen Rapid eine starke Reaktion gezeigt, wurden aber nicht belohnt."
Gab es im Vorjahr nur einen Treffer, und den erst im letzten BL-Spiel, für Sinan Karweina zu bejubeln, zündete der 25-jährige Deutsche diesmal den "Tor-Turbo" und scorte gleich zehn Mal, plus sieben Torvorlagen und drei Treffer im ÖFB-Cup - siehe auch HIER!
In Saison-Auftaktwochen und Herbst Klagenfurter kaum "zu biegen"
In den Saison-Auftaktwochen betätigten sich Mahrer & Co. als "Punkte-Hamster", wahrten dabei bis zur 7. Runde den Nimbus der Unbesiegbarkeit (2 S, beide auswärts; 4 U), ehe der ungeliebte LASK kam, gegen den die Austria einfach nicht gewinnen kann, und beim 3:1-Erfolg am Wörthersee dem Pacult-Team die erste Niederlage in der dritten BL-Saison zufügte. Bis zur zweiten dauerte es bis Anfang November, nachdem die Klagenfurter zuvor fünf Spiele unbesiegt blieben (3S, 2U) und sich zeitig im Herbst unter den Top-Sechs etabliert hatten. Es war ihr bester Saisonstart nach 12 Runden!
Dann allerdings folgten gleich zwei empfindliche Niederlagen in Folge... erst die 0:4-Klatsche - ausgerechnet im Kärntner Derby - beim WAC, dann das 0:3 daheim gegen den späteren Double-Gewinner SK Sturm Graz.
Verschworene Gemeinschaft mit unbändiger Mentalität & Moral
Doch wiedermal erholten sich die Waidmannsdorfer schnell, bewiesen ihre unbändige Mentalität und Moral, um die nächste Erfolgsserie hinzulegen, ergo sechs Spiele en suite unbesiegt zu bleiben (3S, 3U). Dabei erwiesen sich die Klagenfurter als die "Aufholjäger der Liga" nach Spiel-Rückstanden.
Ab März erhielt die bis dato beste Bundesliga-Saison der Violetten dann allerdings eine "Delle", blieben die Punkte aus. Gab es eine "Ergebnis-Krise", die bis zum Ende der 50. Bundesliga-Jubiläums-Spielzeit anhielt. Zwar wurde zum dritten Mal in Folge vorzeitig der Klassenerhalt gesichert, doch gab es zum Grunddurchgang-Ende zwei Niederlagen, wenn auch mit dem SK Sturm (0:4, h) und beim LASK (0:1) gegen zwei Teams aus dem "Top-3-Regal".
"Schottische Sternstunde": Bullen-Bezwinger Andy Irving und seine Tor-Gala mit drei Treffern beim 4:3-Coup über den FC Red Bull Salzburg. Nach zwei erfolgreichen Spielzeiten bei Austria Klagenfurt geht es für den 24-jährigen Mittelfeldspieler ab Sommer auf die Insel, in die Premier League zu West Ham United.
Als Irving & Co. Serienmeister Salzburg vom Thron stürzten und "entzauberten"
Jedoch gab es gesamt ab Runde 21 (3. März) bis 32 in 12 Spielen acht Niederlagen (in den letzten vier Runden vier en suite) und drei Remis, ergo nur drei Punkte. Dazwischen lag lediglich ein Sieg, der es allerdings in sich hatte. Ein heroischer, mit dem die Klagenfurter sogar zum "Zünglein an der Waage" im Meisterschafts-Zweikampf zwischen Titelverteidiger FC Red Bull Salzburg und dem späteren Meister SK Sturm Graz mutierten.
Ein denkwürdiger Mittwochabend, dieser 24. April ´24. An dem sich die Roten Bullen per Doppelpack von Karim Konaté nach 18 Minuten mit 2:0-Vorsprung in Klagenfurt wohl schon auf der Siegerstraße wähnten. Doch dann schlugen die Mentalitäts-Monster vom Wörthersee zurück. Allen voran Triplepacker Andy Irving, der in seiner Austria-Abschiedssaison eine "schottische Sternstunde" erlebte. Das Pacult-Team drehte die Partie, begab sich in einen Spiel- und Torrausch, triumphierte am Ende mit 4:3 und stürzte die Salzburger damit vom Tabellenthron, um zugleich eine Steilvorlage für den SK Sturm zu liefern.
Die Grazer nutzten sie und gewannen das spätere Solospiel am selben Abend beim SK Rapid in Hütteldorf mit 3:1 und ließen sich die Tabellenführung dann nicht mehr nehmen. Während für die Kärntner am Ende zum dritten Mal in Folge Rang sechs zu Buche stand.
Der "Chef" und sein Kapitän: Erfolgscoach Peter Pacult mit seinem "verlängerten Arm" auf dem Rasen, Thorsten Mahrer. Auch im nächsten Jahr... siehe hier! Und apropos Peter Pacult. Der junggebliebene, 64-jährige Wiener hat es wieder mal geschafft, um auf seine eigene Art eine verschworene Einheit zu formen. Mit all seiner Führungsqualitäten und geballten Erfahrung sein Team "an der langen Leine" zu lassen.
"Bei uns gibt es einen großen Umbruch - da sind Lücken, die es erst mal zu füllen gilt"
Das Schlusswort gebührt wieder Kapitän Thorsten Mahrer. Nach der Saison ist vor der Saison... Austria-Ausblick?
"Es ist viel zu früh, um einschätzen zu können, wo wir im Vergleich zu den anderen Klubs stehen. Bei uns gibt es einen großen Umbruch, eine ganze Reihe von Jungs hat Klagenfurt verlassen, die zum Teil über Jahre hinweg eine prägende Rolle einnahmen. Da sind Lücken, die es erst mal zu füllen gilt. Klar ist aber, dass wieder eine Mannschaft am Platz stehen wird, die immer alles raushaut."
"Sind ein verschworener Haufen - es gab nie Grüppchen"
Der 34-jährige Innenverteidiger, der in seine fünfte Saison mit den Kärntner Violetten geht und noch ein Jahr Vertrag hat, weiter: "Es hat uns bisher ganz besonders ausgezeichnet, dass wir ein verschworener Haufen sind. Es gab nie Grüppchen, jeder hat sich mit jedem gut verstanden. Es wird daher wichtig sein, dass wir als Gruppe im Verlauf der Vorbereitung sehr schnell zusammenfinden, einen Teamgeist entwickeln, der uns durch die Saison trägt. Das sollte jedem bewusst sein."
Der "ewige Schumi": Absoluter Dauerbrenner Till Schumacher
Saisonbilanz: 32 BL-Spiele, 9 S, 12 U, 11 N; 40:50 Tore; Punkte-Schnitt = 1,22 ; Zuschauerschnitt 28 Black Arena: 4.445 (Vorjahr: 4.423, davor 4.516)
Torschützen (13): Sinan Karweina (10), Andy Irving (9), Florian Jaritz und Aaron Sky Schwarz (je 3), Max Besuschkow, Solomon Bonnah, Christopher Cvetko, Kosmas Gezos und Christopher Wernitznig (je 2), Jonas Arweiler, Rico Benatelli, Nicolas Binder und Nicolas Wimmer (je 1).
Eingesetzte Spieler (23): Till Schumacher (32, Foto)), Rico Benatelli, Thorsten Mahrer, Phillip Menzel und Nicolas Wimmer (je 31), Solomon Bonnah und Andy Irving (je 28), Sinan Karweina (27), Florian Jaritz und Christopher Wernitznig (je 26), Christopher Cvetko (24), Kosmas Gezos (19), Aaron Sky Schwarz und Simon Straudi (je 17), Turgay Gemicibasi (16), Jonas Arweiler und Max Besuschkow (je 15), Jannik Robatsch (13), Nikolas Binder und Nikola Djoric (je 12), Sebastian Soto (7), Anton Maglica (6) und Marco Knaller (1).
In der nächsten Folge geht es weiter in der Meistergruppe: Mit dem Überraschungs-Fünften TSV Egger-Glas Hartberg
Siehe auch:
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Fotocredit: SK Austria Klagenfurt/Kuess, GEPA ADMIRAL, Josef Parak und FC Red Bull Salzburg by Getty
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