ChatGPT-Hersteller: Open AI lässt die Maske fallen

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OpenAI-Chef Sam Altman

Fast genau ein halbes Jahr ist es her, dass Open AI die Technologiewelt mit einem Führungsdrama in Atem gehalten hat. Mitgründer Sam Altman wurde damals abrupt als Vorstandschef entlassen, nur um wenige Tage später ein triumphales Comeback zu feiern. Das Unternehmen, das mit seinem Programm ChatGPT Pionierleistung auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz (KI) vollbracht hatte und in die erste Branchenliga vorgestoßen war, stand auf einmal wie eine Chaosbude da. Die unrühmliche Episode schien recht schnell abgehakt, zumindest nach außen hin herrschte wieder weitgehend Ruhe.

Nun aber ist der KI-Spezialist in neue Turbulenzen geraten, die Erinnerungen an die Geschehnisse vom vergangenen Herbst wecken. Im Zuge des Weggangs mehrerer ranghoher Mitarbeiter sind abermals Zweifel an seiner Sicherheitskultur laut geworden. Außerdem ist er in einen viel beachteten Streit mit Hollywood-Superstar Scarlett Johansson geraten. Die Schauspielerin fühlt sich von ihm getäuscht und beklagt, die Sprachfunktion seines jüngsten KI-Modells ähnele ihrer Stimme „auf unheimliche Weise“. All das erschüttert einmal mehr seine Vertrauenswürdigkeit und stellt sein erklärtes Selbstverständnis infrage, eine besonders idealistische Mission zu verfolgen, die sich von Tech-Giganten wie Meta oder Google abhebe.

Altman hat seine Machtposition zementiert

Open AI ist ein ungewöhnliches Konstrukt und wurde 2015 als nicht gewinnorientierte Organisation gegründet. Dahinter steckte die Überlegung, dass KI-Technologien erhebliche Risiken mit sich bringen und in erster Linie mit dem Gemeinwohl statt Gewinnen im Blick entwickelt werden sollten. Der gewaltige Kapitalbedarf für diese Arbeit veranlasste Open AI 2019, seine Struktur zu verwässern. Der Softwarekonzern Microsoft stieg als Großinvestor ein, und es wurde ein separates Unternehmen mit Gewinnabsicht geschaffen.

Formell wurde es zwar der ursprünglichen Gesellschaft und ihrer Mission unterstellt, aber Open AI handelt seither mehr und mehr wie ein typisches Silicon-Valley-Gewächs. Altman hat einen aggressiven Kommerzialisierungskurs eingeschlagen. Intern hat das immer wieder für Unruhe gesorgt und Sorgen geweckt, Sicherheit könnte zu sehr an Priorität verlieren. Diese Spannungen spielten offenbar auch eine Rolle bei Altmans zwischenzeitlicher Entlassung, neben Kritik an seinem Führungsstil.

Mit seiner schnellen Rückkehr auf den Vorstandsvorsitz hat Altman seine Machtposition jedoch zementiert. Aber wie sich nun herausgestellt hat, rumort es seither im Unternehmen weiter. Innerhalb kurzer Zeit kündigte eine Reihe von Mitarbeitern eines erst im vergangenen Jahr gegründeten Teams für Sicherheitsfragen. Einer von ihnen kritisierte die Führungsriege um Altman öffentlich bemerkenswert scharf und warf ihr vor, Themen wie Sicherheit und gesellschaftliche Auswirkungen von KI-Systemen zu vernachlässigen.

Der Schlagabtausch mit Scarlett Johansson bringt das Unternehmen nun weiter in die Defensive und trifft es an einer angreifbaren Stelle. Er ist mehr als ein Boulevardspektakel, Kritiker bekommen damit zusätzliche Munition für den schon oft geäußerten Vorwurf, Open AI schere sich bei der Entwicklung seiner KI-Modelle wenig um geistiges Eigentum und Persönlichkeitsrechte. Altman selbst bemüht sich um Schadensbegrenzung, gibt aber eine klägliche und nicht allzu glaubwürdige Figur ab. Erst ermutigte er dazu, die neue Version von ChatGPT mit dem Film „Her“ zu vergleichen, in dem Johansson die Stimme eines KI-Programms spielt. Dann ruderte er zurück und sagte, Ähnlichkeiten mit der Stimme der Schauspielerin seien nie beabsichtigt gewesen. Das allerdings verträgt sich schwerlich mit Johanssons Darstellung, wonach er mehrmals versucht habe, sie als Stimme für das neue KI-System zu engagieren.

Open AI hat sich weit von seinen Wurzeln entfernt. Offensichtlich kämpft das Unternehmen heute mit harten Bandagen, um sich im immer schärferen Wettbewerb um KI-Technologien mit finanzstarken Konzernen wie Google und Meta zu behaupten. Das ist an sich nicht verwerflich, vielleicht ist es sogar ein Stück weit notwendig. Es wäre ein Handicap, nach restriktiveren Spielregeln spielen zu müssen als die Konkurrenz. Aufrichtiger wäre es aber, der ChatGPT-Hersteller würde nicht mehr so tun, als sei er von ehrenhafteren Prinzipien getrieben als andere. Seine formelle Struktur mit einem nicht gewinnorientierten Kern scheint immer weniger der gelebten Realität zu entsprechen. Die Maske ist gefallen, Open AI kann heute keinen Sonderstatus mehr für sich reklamieren.

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