Demonstranten besetzen Räume in Berliner Humboldt-Universität
Mehrere Dutzend Personen im Gebäude, bis zu 300 draußen auf der Straße: An der Berliner Humboldt-Universität haben erneut propalästinensische Demonstranten protestiert. Die Aktivisten forderten die Universität auf, ihre Besetzung zu akzeptieren.
Demonstrant mit Palästina-Flagge vor der Berliner Humboldt-Universität auf einem Foto von Anfang Mai AFP/JOHN MACDOUGALL
Aktivisten haben zur Unterstützung der Palästinenser und aus Protest gegen Israel Räume einer Berliner Universität besetzt. Die Polizei und ein dpa-Fotograf sprachen zunächst von etwa 50 Personen, die ab Mittwochnachmittag im Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Uni waren. Weitere 250 bis 300 junge Menschen demonstrierten demnach auf der Straße davor.
Ein Polizeisprecher sagte, man sei in enger Abstimmung mit der Universität. Eine Uni-Sprecherin sagte, man beobachte die Lage zunächst.
In einer Mitteilung warfen die Aktivisten der Gruppe namens „Student Coalition Berlin“ Israel „Völkermord“ und „laufende Massenmorde“ vor. Es gehe um die „bedingungslose Solidarität mit dem palästinensischen Volk“. Die Aktivisten forderten die Universität auf, ihre Besetzung und Präsenz zu akzeptieren und einen Polizeieinsatz zu verbieten.
Beobachter vom CDU-nahen Ring Christlich-Demokratischer Studenten seien vor Ort, sagte deren Bundesschef Lukas Honemann zu WELT. Er berichtete, dass Studenten an der Humboldt-Universität derzeit „rudimentäre Barrikaden“ aus Tischen und Stühlen errichtet hätten.
Auf dem Instagram-Account der „Student Coalition Berlin“ waren zudem Fotos von mit Parolen beschriebenen Wänden und Fenstern zu sehen. Darunter war demnach auch der Satz „From the River to the Sea“, der als antisemitisch verstanden werden kann, da er impliziert, im Gebiet zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer könne es keinen israelischen Staat geben.