»Retrograde«: Preisgekrönte Afghanistan-Doku soll zum Tod eines Kollaborateurs geführt haben

Die Reportage »Retrograde« dokumentiert den Rückzug der US-Truppen und deren Helfern. Die Macher sollen sich geweigert haben, gefährdete Protagonisten unkenntlich zu machen – mit möglicherweise fatalen Folgen.

»retrograde«: preisgekrönte afghanistan-doku soll zum tod eines kollaborateurs geführt haben

Der Vorwurf wiegt schwer: Die Macher eines Dokumentarfilms sollen ihre Protagonisten trotz wiederholter Warnungen in Lebensgefahr gebracht haben. Einer dieser Protagonisten ist jetzt tatsächlich tot – gestorben, nachdem die afghanischen Taliban ihn tagelang gefoltert hatten.

Es handelt sich um den mit drei Emmys ausgezeichneten Film »Retrograde«, der die letzten Monate der US-Truppen in Afghanistan dokumentiert. Der Regisseur Matthew Heinemann zeigt darin in einigen Szenen eine Gruppe von afghanischen Minenräumern, die eine Einheit der amerikanischen Green Berets dabei unterstützen, Sprengfallen zu erkennen. Einige Male verweilt die Kamera auf den Gesichtern einzelner Männer, darunter auch einem, den die US-Soldaten wegen seines guten Aussehens »Justin Bieber« nannten.

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Wenige Wochen, nachdem der für National Geographic produzierte Film auf diversen Streaming-Plattformen erscheint, ist Justin Bieber tot. Das berichtet die »Washington Post« in einer ausführlichen Recherche. Die Szene mit seinem Gesicht hatte kurz zuvor als Ausschnitt auf TikTok die Runde in Afghanistan gemacht, wenig später holten die Taliban den Mann zu Hause ab. Zwei Wochen später fand seine Familie ihn schwer verletzt vor dem Haus liegend, die Taliban hatten ihn gefoltert und geschlagen, später erlag er seinen Verletzungen.

Sein Tod, sagen Weggefährten und US-Soldaten, hätte verhindert werden können. Mehrere Male, so berichtet es die »Washington Post«, hätten Green Berets und andere US-Militärs die Filmemacher gewarnt, die Gesichter der Afghanen unkenntlich zu machen. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits hunderte Fälle bekannt, in denen die Taliban nach ihrer Machtübernahme 2021 vormalige »Kollaborateure« – also Afghanen, die die US-Armee in irgendeiner Form unterstützten – hingerichtet hatten.

Der »Retrograde«-Regisseur Matthew Heinemann (»Cartel Land«, »A Private War«) und die Produzentin Caitlin McNally erklärten gegenüber der Zeitung, sie könnten sich an solche Warnungen nicht erinnern. Wie die »Washington Post« berichtet, haben die Filmemacher der Familie des getöteten Minenräumers jedoch Geld überwiesen, 2023 mindestens einmal 150 US-Dollar, seit Februar dieses Jahres soll sie eine regelmäßige Zahlung von 800 US-Dollar erhalten. Der Auftraggeber National Geographic hat den Film schon im April dieses Jahres stillschweigend von allen Streaming-Plattformen entfernt. Es handele sich dabei um eine "Vorsichtsmaßnahme", da der Film "neue Aufmerksamkeit auf sich gezogen" habe. Aktuell sollen sich noch mindestens acht der im Film gezeigten Minenräumer in Afghanistan aufhalten.

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