Ukraine-Krieg: Russische Bombe trifft Postamt in Charkiw
Charkiw: Ukrainische Ermittler und Rettungskräfte arbeiten nach einem russischen Angriff vor einem Einsatzwagen.
Bei einem russischen Angriff auf ein Postamt in Charkiw sind nach ukrainischen Angaben ein Mensch getötet und neun weitere verletzt worden. Unter den Verletzten seien ein acht Monate altes Kind und eine Frau, teilte der Gouverneur von Charkiw, Oleh Synehubow, am Sonntag im Onlinedienst Telegram mit. Bei dem Toten handele es sich um einen Postangestellten. Nach Synehubows Angaben wurde der Angriff mit einer Gleitbombe ausgeführt.
Charkiw, die zweitgrößte Stadt der Ukraine, liegt im Nordosten der Ukraine und wird regelmäßig von Russland attackiert. Die russischen Truppen starteten am 10. Mai in der Region eine Bodenoffensive und nahmen mehrere grenznahe Ortschaften ein. Im vergangenen Monat waren bei einem Lenkbombenangriff auf einen Baumarkt in der Stadt 16 Menschen getötet worden.
Allein seit Anfang des Monats habe Russland mehr als 2400 Lenkbomben gegen die Ukraine eingesetzt, rund 700 davon in der Region Charkiw, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor etwa einer Woche. „Das ist berechnender Terror“. Die russische Zeitung Rossijskaja Gaseta hatte kürzlich berichtet, dass Moskau in der Ukraine Lenkbomben einsetzt. Demnach können diese sowohl vom Boden als auch aus der Luft abgefeuert werden, es sei daher „fast unmöglich“ einen Angriff vorherzusehen.