Russlands Wirtschaft boomt, Prognose für Ukraine gesenkt
Russlands Wirtschaft boomt, Prognose für Ukraine gesenkt
Das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) hat seine Wachstumsprognose für die mit westlichen Sanktionen belegte russische Wirtschaft neuerlich nach oben revidiert. Russlands Wirtschaft wächst heuer kräftiger als jene der mittel-osteuropäischen EU-Länder und viel stärker als die beinahe stagnierende Eurozone. Die Aussichten für die Ukraine haben sich hingegen eingetrübt.
Für 2024 prognostiziert das wiiw den EU-Mitgliedern unter den 23 untersuchten Ländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa ein Wachstum von durchschnittlich 2,6 Prozent, das 2025 auf 3 Prozent anziehen sollte. Damit dürften sie die heuer beinahe stagnierende Eurozone (0,6 Prozent) wieder deutlich überflügeln und auch im nächsten Jahr fast doppelt so stark wachsen wie die Eurozone (1,6 Prozent).
Ihre Prognose für Russland haben die Wiener Wirtschaftsforscher für heuer neuerlich um 0,4 Prozentpunkte nach oben revidiert. Damit dürfte das immer mehr auf Kriegswirtschaft ausgerichtete Land heuer mit 3,2 Prozent ähnlich stark wachsen wie 2023 (3,6 Prozent). Allerdings würden der akute Arbeitskräftemangel und hohe Zinsen das Wachstum der russischen Wirtschaft in den kommenden Jahren auf rund 2,5 Prozent begrenzen.
Die Erwartungen für die von Russland angegriffene Ukraine sehen wenig erfreulich aus. Das Budgetdefizit des Landes macht heuer 18 Prozent des BIP aus und muss zum Großteil durch ausländische Finanzhilfen gedeckt werden. Die Wirtschaft der Ukraine, die 2022 um fast ein Drittel eingebrochen ist, erholt sich noch langsamer als bisher erwartet - gegenüber seiner Frühjahrsprognose hat das wiiw die Wachstumserwartungen um 0,5 Prozentpunkte auf 2,7 Prozent für 2024 gesenkt.