Nach Deutschland-Spiel in Frankfurt - Grüne beharren auf Nachtflugverbot - ausgerechnet Baerbock hebt trotzdem ab

Außenministerin Annalena Baerbock, Kanzler Olaf Scholz und Innenministerin Nancy Faeser beim EM-Spiel Deutschland gegen die Schweiz in Frankfurt. picture alliance / M.i.S.

Ein nächtlicher Flug von Außenministerin Annalena Baerbock wirft Fragen auf: Trotz des geltenden Nachtflugverbots am Frankfurter Flughafen hebt eine Maschine mit der Ministerin an Bord kurz vor Mitternacht ab. Eine Sondergenehmigung macht es möglich.

Am späten Abend des 23. Juni hoben trotz eines Nachtflugverbotes zwei Maschinen vom Flughafen Frankfurt am Main nach 23 Uhr ab. Nach dem EM-Gruppenspiel Deutschland gegen die Schweiz startete zunächst Kanzler Olaf Scholz (SPD), um 23.54 Uhr dann die Maschine der Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne).

Ausgerechnet für eine Grüne-Politikerin wurde eine Sondergenehmigung erlassen, denn die Partei hatte sich einst vehement für dieses Nachtflugverbot eingesetzt. „Für beide Flüge wurde seitens der Behörde das öffentliche Interesse anerkannt“, teilte das hessische Wirtschaftsministerium der „Bild“ mit. Das Wirtschaftsministerium entscheidet über jede Ausnahme des Nachtflugverbots einzeln.

Grüne wollten für die Heim-EM Nachtflugverbot nicht lockern

Vor der EM war das Nachtflugverbot ein hart umkämpftes Thema. Die Frankfurter Grünen hatten sich klar gegen eine Aufweichung der Bestimmungen am Flughafen in Frankfurt ausgesprochen. Für die Partei seien alle Spielorte des Turniers „perfekt an das Bahnnetz angebunden.“

Die Außenministerin flog nach dem 1:1-Remis der DFB-Elf nicht nach Berlin, sondern direkt nach Luxemburg zum Treffen der EU-Außenminister weiter. Aus diesem Grund sei der Flug laut Auswärtigem Amt notwendig gewesen. Baerbock selbst hatte sich im Wahlkampf noch gegen Kurzstrecken-Flüge ausgesprochen.