Schweinepest in Hessen: Wurstbrot als Auslöser
Krankheiten
Schweinepest in Hessen: Wurstbrot als Auslöser
Wir beantworten Fragen zur Afrikanischen Schweinepest
Seuchenschutzmaßnahmen auch beim Lastwagen, der die toten Wildschweine der vergangenen zwei Tage in die Tierkörperbeseitigungsanstalt in Lampertheim brachte.
Wer ist gefährdet?
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) verläuft fast immer tödlich für Haus- und Wildschweine. Für Menschen besteht keinerlei Gefahr, weder bei Verzehr von Schweinefleisch noch bei Tierkontakt. Auch nicht für andere Haus- und Nutztiere.
Wie überträgt sich das Virus?
Direkt von Schwein zu Schwein, egal ob Haus- oder Wildschwein. Oder über kontaminiertes Material wie Landwirtschaftsgeräte, Futter, Speiseabfälle, Kleidung oder Jagdutensilien.
Was kann ich tun?
Die größte Gefahr ist Fleisch oder Wurst, die an Autobahnraststätten oder ähnlichen Orten achtlos weggeworfen wird. Die müssen in verschlossenen Müllbehältern entsorgt werden. Dann kommt die Wutz nicht ran.
Woher stammt die Pest?
Das Hauptverbreitungsgebiet sind afrikanische Länder südlich der Sahara. Vermutlich wurde die ASP von dort 2007 nach Georgien eingeschleppt. Als Ursache wird die illegale Entsorgung von Speiseabfällen vermutet, die das Virus enthielten. In der nachfolgenden Zeit breitete sich die Seuche gen Westen aus.
Wann war sie in Deutschland?
Im September 2020 wurde sie in Brandenburg bei einem Wildschwein festgestellt. Vor dem Fund bei Rüsselsheim war das Virus laut Bundeslandwirtschaftsministerium am 6. Juni bei einem gehaltenen Schwein in Mecklenburg-Vorpommern bestätigt worden. Es wurde auch bei Wildschweinen in Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern entdeckt. Im Juli 2021 erstmals bei gehaltenen Schweinen in Deutschland – in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Niedersachsen.
Wie ist die Lage in Hessen?
Für Schweine haltende Betriebe sowie die Jägerschaft gelten Restriktionen. Ausgebildete Teams entfernen Kadaver unter strenger Hygiene rasch aus dem Wald und lagern sie an Sammelplätzen bis zur Abholung und Entsorgung.
Was heißt das für die Landwirtschaft?
Bei einem Ausbruch im Betrieb sind alle Schweine unverzüglich zu töten und zu beseitigen. Es folgen Reinigung und Desinfektion. Deutschland hat nach dem Ausbruch der ASP im eigenen Land den Status „seuchenfrei“ verloren. Das hat massiven Einfluss auf den Export in das Nicht-EU-Ausland, allen voran China als Hauptabnehmer deutschen Schweinefleischs.
Zusammengestellt von Jutta Rippegather