Atos: Aktie springt zweistellig hoch nach Deal zum Schuldenabbau
Den Juni hatten die Aktien von Atos mit einem Minus von 41 Prozent beendet. Nun springen die Papiere des hoch verschuldeten IT-Konzerns zweistellig in die Höhe. Ein neuer Deal soll die Verschuldung reduzieren.
Atos: Aktie springt zweistellig hoch nach Deal zum Schuldenabbau
Der strauchelnde französische IT-Konzern Atos hat nach eigenen Angaben einen Deal zur Umstrukturierung von Schulden auf den Weg gebracht. Man habe sich mit einer Gruppe von Banken und Anleihegläubigern über die Bedingungen einer Restrukturierung geeinigt, teilte Atos am späten Sonntagabend mit.
Dabei gehe es unter anderem um eine Kapitalerhöhung im Volumen von 233 Millionen Euro. Zudem sollten Schulden in Eigenkapital umgewandelt werden. Dies solle die Nettoverschuldung um etwa 3,1 Milliarden Euro reduzieren. Die Vereinbarung sei ein „wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer endgültigen Restrukturierungsvereinbarung bis Juli“, hieß es.
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An der Börse zogen Atos-Aktien am Morgen in der Spitze um mehr als 15 Prozent an, kosteten damit aber immer noch nur wenig mehr als ein Euro. Anfang 2024 waren es noch mehr als 6 Euro, Anfang 2021 rund 76 Euro.
Atos hatte vor wenigen Tagen erklärt, ein Konsortium unter Führung von Onepoint des Investors David Layani habe sich aus Gesprächen über eine Umstrukturierung zurückgezogen. Mitte Juni hatte das Unternehmen noch eine konkurrierende Offerte des tschechischen Milliardärs Daniel Křetínský (48) ausgeschlagen.
Die frühere Vorzeigefirma ist unter anderem durch Führungsquerelen und strategische Fehler in Schieflage geraten. Der Konzern beliefert auch das Militär und die Geheimdienste Frankreichs. Atos-Software steckt etwa in "Skorpion"-Panzern und „Rafale“-Kampfjets. Im Mai hatte Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire Bereitschaft signalisiert, sicherheitsrelevante Atos-Teile zu übernehmen. Neben der Regierung sollten sich daran im Staatsumfeld tätige Firmen beteiligen.