„Zeitinseln“ in Dörverden: Schneller Abstecher in die Vergangenheit
„Zeitinseln“ in Dörverden: Schneller Abstecher in die Vergangenheit
Zwei Männer in historischer Gewandung kämpfen mit Schwertern
Handwerker, Soldaten, Bauern, Spielleute und einfache Bürger werden am letzten Juniwochenende das Kulturgut Ehmken Hoff in Dörverden erobern.
Dörverden – Zu den dritten „Zeitinseln Dörverden“ , federführend von Robin und Stefan Okrongli, Alexandra König und Michael Tjarks organisiert, werden diesmal rund 100 Darsteller aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden erwartet. Diese werden entsprechend gewandet verschiedene historische Epochen darstellen und den Besuchern auch mit Vorführungen Einblicke in das Leben geben, wie es sich in Dörverden anno dazumal zugetragen haben mag. Wer sich das Ganze einmal anschauen möchte, ist am Samstag in der Zeit von 11 bis 19 Uhr und am Sonntag von 10 bis 17 Uhr willkommen.
Die verschiedenen Epochen des Mittelalters, 18. Jahrhundert und Handwerk sind stark vertreten, auch der 30-jährige Krieg (1618 bis 1648) ist präsent, wenn die Gruppe um Stefan Okrongli gezielt an die Besatzung durch die Schweden erinnert, während die Anwesenheit der Römer bislang noch nicht bestätigt ist.
Zurzeit sind die Initiatoren noch mit den Vorbereitungen der Zeitinseln betraut, mit der sie die Vergangenheit beziehungsweise vergangene Ereignisse wieder ins Gedächtnis der Menschen rufen wollen. So werde von den teilnehmenden Darstellern großer Wert auf eine möglichst detailgetreue und nahe am historischen Original heranreichende Ausstattung gelegt, erzählt Stefan Okrongli. Was für das Schuhwerk ebenso gelte wie für das Biwak. Und Robin Okrongli ergänzt: „Um das zu gewährleisten, ist eine gründliche Nachforschung erforderlich.“ Selbstredend, dass das auch das eigenständige Anfertigen der Ausrüstungsgegenstände oder die Beschaffung über spezielle Handwerker, die noch die alten Techniken beherrschen, einschließt. Mittlerweile, so Stefan Okrongli, gäbe es aber auch etliche Läden, die auf die Wünsche der unterschiedlichen Klientel spezialisiert sind. Bis zur barocken Unterwäsche wird versucht, die Authentizität einer jeweiligen Epoche zu bewahren. Robin Okrongli: „Manche lassen ihr Gewand von einem Profi anfertigen, aber viele nähen ihre Kleidung selbst.“
Es gehe beim Treffen aber auch um den Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl. „Es macht einfach Spaß zusammenzusein.“ Es komme ein lustiger Haufen zusammen, auch Kinder und Tiere seien bei den Treffen dabei. „Man wusste damals die einfachen Dinge zu schätzen“, sind Okronglis überzeugt. Und so werde mit den Zeitinseln versucht, ein Teil des früheren Alltags wieder aufleben zu lassen. Möglichst authentisch.
Das gilt übrigens auch für das gemeinsame Grillen und Kochen am Lagerfeuer. Kartoffeln sind für die Darsteller des Mittelalters beispielsweise tabu. Bei ihnen wird eher Wurzelgemüse auf der Speisekarte stehen.
Natürlich ist fürs kulinarische Wohl der Besucher gesorgt. Doch ohne Kompromisse geht es auch hier nicht, es ist nämlich nicht erlaubt, die Besucher mit im Biwak zubereiteten Speisen zu verköstigen. „Es wird aber ausreichend Alternativen geben“, so das Paar.