Sensationelle Entdeckung: Forscher finden Pilz, der Plastik frisst
Forscher entdecken Pilz, der Plastik frisst (Symbolfoto) ©3sat, übermittelt durch FUNKE Programmzeitschriften
Plastikabfälle sind eine der größten Umweltbelastungen unserer Zeit. Sie verschmutzen nicht nur unsere Meere, sondern bedrohen auch die Lebensgrundlagen zahlreicher mariner und terrestrischer Arten. Die Suche nach effektiven Lösungen zur Reduzierung dieses Problems hat Forscher auf der ganzen Welt dazu inspiriert, nach natürlichen Mechanismen zu suchen, die helfen könnten, Plastikabfälle auf umweltfreundliche Weise abzubauen.
Eine kürzlich gemachte Entdeckung könnte hierbei einen bedeutenden Fortschritt darstellen: Forscher haben einen marinen Pilz identifiziert, der in der Lage ist, Polyethylen (PE), eines der am weitesten verbreiteten Kunststoffe, abzubauen. Diese Entdeckung eröffnet möglicherweise neue Wege, wie wir die wachsende Plastikflut in unseren Ozeanen bekämpfen können.
Mikroben als natürliche Helfer im Ozean
Plastik ist nicht biologisch abbaubar, was zu seiner enormen Langlebigkeit in der Umwelt führt. In den letzten Jahren haben Forschende jedoch Mikroorganismen entdeckt, die in der Lage sind, Kunststoffe chemisch zu zersetzen. Zu diesen gehören verschiedene Bakterienarten und nun auch mehrere Pilze, darunter der neueste Fund: Parengyodontium album.
Parengyodontium album wurde auf Plastikmüll im Nordpazifik entdeckt, wo er zusammen mit anderen Mikroorganismen lebt, die auf Kunststoffen gedeihen. Dieser Pilz hat die Fähigkeit entwickelt, Polyethylen abzubauen, allerdings unter einer entscheidenden Bedingung: Das Plastik muss zuvor dem UV-Licht der Sonne ausgesetzt worden sein. Dieses Detail deutet darauf hin, dass UV-Licht nicht nur photochemisch, sondern auch biologisch den Abbau von Kunststoffen unterstützen kann.
Forschungsergebnisse und Perspektiven
Die Untersuchungen zeigen, dass Parengyodontium album Polyethylen mit einer Abbaurate von etwa 0,044 Prozent pro Tag zersetzen kann. Dies mag zunächst langsam erscheinen, bietet jedoch dennoch einen vielversprechenden Ansatz für die Reduzierung von Plastikmüll in Küstennähe und in Oberflächengewässern. Der größte Teil des abgebauten Polyethylens wird in Kohlendioxid umgewandelt, das der Pilz ausscheidet, was insgesamt keinen klimaschädlichen Einfluss hat.
Die Erkenntnis, dass dieser Pilz spezifische Bedingungen für den Abbau benötigt, zeigt auch die Komplexität des Problems der Plastikverschmutzung in den Ozeanen. Da die meisten Kunststoffe in tiefere Gewässer sinken, bevor sie Sonnenlicht ausgesetzt sind, beschränkt sich der potenzielle Einfluss von Parengyodontium album auf die Oberflächenplastik in Küstennähe.
Ausblick auf die Zukunft
Die Forschung steht noch am Anfang, und es bedarf weiterer Untersuchungen, um die volle Bandbreite der Fähigkeiten von Parengyodontium album und anderer potenzieller Plastik-abbauender Mikroorganismen zu verstehen. Insbesondere die Suche nach ähnlichen Pilzen in tieferen Meereszonen könnte neue Erkenntnisse darüber liefern, wie wir effektiv gegen die Plastikkrise vorgehen können.
Insgesamt gibt die Entdeckung von Parengyodontium album jedoch Anlass zur Hoffnung, dass natürliche Lösungen zur Bekämpfung der globalen Plastikverschmutzung möglich sind. Die weitere Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet sind entscheidend, um zukünftigen Generationen eine saubere und gesunde Umwelt zu hinterlassen.