Ausschreitungen in Neukaledonien Macron stellt neues Referendum in Aussicht

Emmanuel Macron spricht während seines Besuches in Neukaledonien

Im von schweren Unruhen erschütterten Neukaledonien hat Frankreichs Präsident Macron mit den Konfliktparteien gesprochen. Er machte klar, dass die Gewalt aufhören müsse - und brachte eine weitere Volksabstimmung ins Spiel.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat von einem beispiellosen Aufstand in Neukaledonien gesprochen. Um die Wogen zu gätten, hat er sich in der Hauptstadt Nouméa mit Befürwortern und Gegnern einer Unabhängigkeit Neukaledoniens getroffen. Dabei brachte er eine weitere Volksabstimmung über die Zukunft des französischen Überseegebiets ins Spiel.

Er werde auch keinen Druck für eine Wahlrechtsreform ausüben, die Vertreter der indigenen Volksgruppe der Kanaken als Benachteiligung ablehnen, sagte Macron und forderte die lokalen Führer auf, ihren Einfluss zu nutzen, um zur Wiederherstellung der Ordnung beizutragen.

Alle Angriffe müssten beendet werden

"Jeder hat die Verantwortung, wirklich zur Aufhebung der Barrikaden und zur Beendigung aller Formen von Angriffen aufzurufen, nicht nur zur Ruhe", sagte Macron. Er eröffnete das Treffen mit einer Schweigeminute für die sechs Menschen, die bei Schießereien ums Leben kamen, darunter zwei Gendarmen. Der von der Regierung in Paris am 15. Mai für mindestens zwölf Tage verhängte Ausnahmezustand könne nur aufgehoben werden, wenn die lokalen Führer zur Beseitigung der Barrikaden aufriefen, sagte er.

Macron sagte weiter: "Ich habe zugesagt, dass diese Reform unter den gegenwärtigen Umständen nicht mit Gewalt durchgesetzt wird und dass wir uns einige Wochen Zeit lassen, um Ruhe und die Wiederaufnahme des Dialogs im Hinblick auf ein umfassendes Abkommen zu ermöglichen."

Zeit lassen für eine neue Vereinbarung

Er wolle den örtlichen Führern Zeit für eine neue Vereinbarung über die Zukunft Neukaledoniens geben. Falls diese sich einigen könnten, Barrikaden abgebaut, der Ausnahmezustand aufgehoben und wieder Frieden eingekehrt sei, könne es eine neue Volksabstimmung über das Abkommen geben.

Macron hatte schon in der Vergangenheit in Neukaledonien zwischen Anhängern und Gegnern einer Unabhängigkeit vermittelt. Die Bemühungen gipfelten in drei Referenden, in denen die Neukaledonier mehrheitlich dafür stimmten, Teil Frankreichs zu bleiben, wobei die letzte Abstimmung von der Unabhängigkeitsbewegung boykottiert wurde.

Wahlrechtsreform wird von einigen abgelehnt

Hintergrund der jetzigen Gewalt ist eine von der französischen Regierung vorangetriebene Wahlrechtsreform, die Befürworter einer Unabhängigkeit des Überseegebiets ablehnen. Sie kritisieren, dass durch eine Ausweitung der Wahlberechtigten in Neukaledonien jene Politiker, die sich für den Verbleib bei Frankreich einsetzen, bei Wahlen bevorzugt und die Kandidaten der Kanaken benachteiligt würden.

Nach Angaben der französischen Behörden sind seit dem ersten Aufflammen der Gewalt am 13. Mai mehr als 280 Menschen festgenommen worden. Barrikaden aus verbrannten Fahrzeugen und anderen Trümmern haben Teile von Nouméa in Sperrzonen verwandelt und das Reisen gefährlich gemacht. Kritisch ist die Lage für Kranke, die medizinische Behandlung brauchen, und für Menschen, die Nahrung und Wasser benötigen, nachdem Geschäfte geplündert und in Brand gesteckt worden sind.

"Niemand hat mit diesem Ausmaß an Gewalt gerechnet"

Mit seiner 16.000 Kilometer weiten Reise hat Macron deutlich gemacht, wie wichtig ihm die Inselgruppe östlich von Australien ist. Er wurde von Innenminister Gérald Darmanin und Verteidigungsminister Sébastien Lecornu begleitet.

Als sie in Nouméa eintrafen, schwelten die Unruhen noch - trotz einer nächtlichen Ausgangssperre und 3.000 Mann Verstärkung für die Polizei und Gendarmerie. "Diese Kräfte werden so lange bleiben, wie es notwendig ist. Auch während der Olympischen Spiele und Paralympics", die am 26. Juli in Paris beginnen, sagte Macron. Auf die Frage, ob er glaube, dass ein zwölfstündiger Besuch in Neukaledonien ausreiche, antwortete Macron: "Wir werden sehen. Ich habe keine Grenze." Später bedankte er sich auf der zentralen Polizeiwache von Nouméa bei den Beamten für ihre Arbeit und sagte: "Niemand hat mit diesem Ausmaß an Gewalt gerechnet."

Mit Informationen von Stefanie Markert, ARD-Studio Paris.

OTHER NEWS

1 hour ago

Aktuelles zum Bahnverkehr in Dortmund: Einschränkungen auf der Linie RB 50 aufgrund aktuell hoher Krankenstände

1 hour ago

Rauschmittel bei England gegen Serbien: Hat die Gelsenkirchener Polizei kiffende Fans lieber als saufende?

1 hour ago

Deutsche Bahn News heute: RB 40 / Ausfall RB 27031 / München Hbf (ab 13:07 Uhr) - München Ost (an 13:15 Uhr)

1 hour ago

Sperrung der Bahnübergange im Mindelheimer Norden und in Nassenbauren ab 23. Juni

1 hour ago

Was den Grünen-Chef an Nehammer stört und was er an Kickl respektiert

1 hour ago

Friedensgipfel in der Schweiz Nicht gänzlich einig in der Ukraine-Frage

1 hour ago

Belarus-Route: Über Belarus kommen wieder mehr Menschen nach Deutschland

1 hour ago

Betongüte: Die verschiedenen Betonklassen im Überblick

1 hour ago

Taxi-Wucher rund ums Nova Rock

1 hour ago

Die Kommissarin geht um

1 hour ago

Karas tritt nicht bei der Nationalratswahl an, als EU-Kommissar würde er "zur Verfügung stehen"

1 hour ago

FC Red Bull Salzburg verpflichtet Torhüter-Talent aus Linz

1 hour ago

Welches Ergebnis trauen Sie unserer Mannschaft zu?

1 hour ago

Herzstillstand bei Euro: Dänen-Star Eriksen feiert heute sein unglaubliches EM-Comeback

1 hour ago

Ukraine-Krieg aktuell: Video zeigt Explosionen: Russen-Panzer können Einschlag nicht abwehren

1 hour ago

Ganz ohne Medikamente - Vier Angewohnheiten können Alzheimer aufhalten

1 hour ago

Skyrim und andere Open-World-RPGs haben die wichtigste Lektion immer noch nicht gelernt

1 hour ago

Hamas: Sind grundsätzlich für US-Friedensplan

1 hour ago

Liebe und Angst: Harlan Cobens fesselnder Roman vereint Romantik und Thriller

1 hour ago

"Alles steht Kopf 2" war schon vor Filmstart rekordverdächtig

1 hour ago

MOTORRAD-Podcast 125er-Champs #18: 125er – Gebrauchtcheck No1

1 hour ago

Kommunen im Harz Drei Bundesländer, eine Region

1 hour ago

Südafrika Townships als Touristenattraktion

1 hour ago

Rund 300.000 zusätzliche Plätze TUI erhöht Kontingent nach FTI-Pleite deutlich

1 hour ago

Rhein: Mit Grünen im Bund kein Staat zu machen

1 hour ago

Lippenleserin verrät, was Prinzessin Kate bei Trooping The Colour am Balkon besprach

2 hrs ago

Polen – Niederlande: Dramatische Szenen auf Reeperbahn! Polizei streckt Mann nieder

2 hrs ago

EM-„Doppelpass“: Tennis-Ikone Becker wird nach Effenberg-Aussage deutlich: „Also da muss ich einhaken“

2 hrs ago

"Insta-Bucht" überrannt – Stadtchefin verbannt Touris

2 hrs ago

35 Grad! Jetzt kommt der Hitze-Hammer

2 hrs ago

Onlinepoker-Legende dominiert WSOP High Roller Event

2 hrs ago

"Du brauchst dein Handy nicht, geh und arbeite": Sami Khedira packt über Cristiano Ronaldo aus

2 hrs ago

DFB-Team: Wegen Aussagen zu Kroos: Trainer-Legende attackiert Hoeneß

2 hrs ago

Aldi verkauft kompakten Akku-Handstaubsauger zum Sparpreis

2 hrs ago

Deswegen kehrt Madeleine von Schweden schon bald wieder in die USA zurück

2 hrs ago

Mark Zuckerberg: Darum ist die Yacht des Facebook-Milliardärs so hässlich

2 hrs ago

Frei verlangt Ende der Bürgergeldzahlungen an Ukrainer

2 hrs ago

700 Stimmen entzündeten Lichtermeer im Lungau

2 hrs ago

Nova Rock: Aufmarsch der Berufsjugendlichen

2 hrs ago

Schumacher: Eine Nacht zum Vergessen