Donald Trump: Wladimir Putin würde inhaftierten Evan Gershkovich für ihn freilassen
Seit mehr als einem Jahr ist Evan Gershkovich in Russland inhaftiert. Das könnte sich mit der Wahl von Trump ändern – glaubt Trump. Der Kreml dementierte jeden Kontakt zwischen Putin und dem früheren US-Präsidenten.
Donald Trump: Wladimir Putin würde inhaftierten Evan Gershkovich für ihn freilassen
Donald Trump hat sich schon öfter mit seinen guten Beziehungen zu Russlands Präsidenten Wladimir Putin gebrüstet. Nun behauptet der US-Präsidentschaftsbewerber der Republikaner, von diesem Verhältnis könnte schon bald der inhaftierte Reporter Evan Gershkovich profitieren.
Trump schrieb auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social, er werde sein Verhältnis zu Putin nutzen, um den Reporter zu befreien. Er behauptete, dass Gershkovich nach der US-Präsidentschaftswahl im November entlassen werden könnte. Voraussetzung sei demnach ein Wahlsieg Trumps über den Demokraten Joe Biden.
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»Evan Gershkovich, der Reporter des ›Wall Street Journal‹, der von Russland festgehalten wird, wird nahezu unmittelbar nach der Wahl freigelassen werden, aber auf jeden Fall vor meiner Amtsübernahme. Er wird zu Hause, in Sicherheit und bei seiner Familie sein«, schrieb Trump. Putin würde das für niemanden sonst tun außer für ihn. »Und wir werden nichts dafür bezahlen!« Wie er zu dieser Annahme kommt, verriet der frühere US-Präsident nicht.
Moskau reagierte zurückweisend auf die Behauptungen Trumps. Auf die Aussagen angesprochen, sagte Kremlsprecher Dmitrij Peskow, Putin habe »natürlich keine Kontakte zu Donald Trump« gehabt. »Hier hat Putin natürlich keine Kontakte zu Donald Trump gehabt«, sagte er vor Reportern. Kontakte über inhaftierte Personen müssten in aller Stille und absolut diskret geführt werden. »Nur so können sie effektiv sein«, sagte Peskow.
Gershkovich war Ende März vergangenen Jahres vom Geheimdienst FSB festgenommen worden, als er sich auf einer Reportagereise in die russische Stadt Jekaterinburg, etwa 2000 Kilometer östlich von Moskau, befand. Gershkovich wird von der russischen Justiz unter anderem vorgeworfen, Informationen über die russische Rüstungsindustrie gesammelt zu haben. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft. Zuletzt gab es Spekulationen darüber, ob Deutschland bei der Freilassung des »Wall Street Journal«-Reporters eine Rolle spielen könnte. Möglicherweise könnte Putin an einem Gefangenenaustausch mit dem Tiergarten-Mörder interessiert sein, berichteten mehrere Medien im April.