EM 2024: Wie man auf Dänisch den Schiedsrichter beschimpft
Vor dem Achtelfinale gegen Deutschland verrät mir Botschafterin Susanne Hyldelund, auf welchen Spieler wir besonders achten müssen – und wie man auf Dänisch flucht.
Neulich besuchte Susanne Hyldelund die SPIEGEL-Redaktion. Sie vertritt seit dreieinhalb Jahren als Botschafterin das Königreich Dänemark in Deutschland. Eine freundliche, kluge Frau. Vielleicht kann ich ihr nützliche Informationen über unseren Gegner entlocken, dachte ich. Also schickte ich ihr ein paar investigative Fragen in die Botschaft. Sie antwortete schneller, als Niclas Füllkrug das Tor trifft.
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SPIEGEL: Auf welchen Spieler sollte die deutsche Mannschaft ganz besonders achten?
Hyldelund: Auf Christian Eriksen, natürlich! Einen Mann, der schon tot war und jetzt wieder Fußball auf dieser Ebene spielt, muss man fürchten. Außerdem ist Eriksen wahnsinnig sympathisch und ein toller Spieler.
SPIEGEL: Welche Spezialität isst man in Dänemark als Fan, um sich auf das Achtelfinale vorzubereiten? Was trinkt man?
Hyldelund: Hotdog mit Remoulade und ein Bier dazu – eine wunderbare Kombination! Kaffee und Erdbeerkuchen können aber auch zum Einsatz kommen.
SPIEGEL: Dänische Fußballer wirken immer sehr höflich, zuvorkommend und gebildet – warum eigentlich?
Hyldelund: Vielleicht, weil sie eher auf Dänisch schimpfen, wenn etwas schiefläuft. Und dann reden sie netter auf Englisch oder Deutsch nach dem Spiel.
SPIEGEL: Für den Fall der Fälle: Bringen Sie uns bitte einen dänischen Fluch bei!
Hyldelund: Okay, es ist aber kein schönes Wort: »Lortedommer«. Das heißt so viel wie Scheiß-Schiri. Dem kann man ja immer die ganze Schuld geben, wenn man schlecht spielt. Wobei die Schiris bei dieser EM hervorragend sind.
SPIEGEL: Dürfen wir weiterhin in Dänemark Urlaub machen, falls wir am Samstag 8:0 gewinnen?
Hyldelund: Wie, bitte? 8:0? Aber okay: Natürlich dürfen die Deutschen trotzdem kommen. Die Deutschen sind bei Weitem die größte Touristengruppe in Dänemark, wir können es uns gar nicht leisten, wenn sie zu Hause bleiben. Aber die deutsche Flagge sollte man bei 8:0 vielleicht im Kofferraum lassen.