Landkreis verweigert Genehmigung: Michael Haake darf keine Oldtimer-Fahrten anbieten

Landkreis verweigert Genehmigung: Michael Haake darf keine Oldtimer-Fahrten anbieten

Würde gern Fahrdienste anbieten: Aber Michael Haake aus Wildeshausen darf sein Kleingewerbe nicht vom Katenbäker Berg aus betreiben, sagt der Landkreis.

Der Wildeshauser Michael Haake will Fahrdienste mit seinen zwei Oldtimern anbieten. Darf er aber nicht, weil die Firma in einem Wohngebiet sitzt, sagt der Landkreis Oldenburg. Zum Unverständnis von Haake.

Wildeshausen – Der Kleinunternehmer Michael Haake aus Wildeshausen darf sein Geschäft nicht ausüben, sagt der Landkreis Oldenburg – mit einer Begründung, die bei Haake auf Unverständnis stößt. Laut Behörde ist die am Katenbäker Berg ansässige Firma dort nicht zulässig, weil es sich um ein Wohngebiet handelt. Haake versteht die Welt nicht mehr, handelt es sich doch um einen Ein-Mann-Betrieb, der seinen Angaben zufolge niemanden stört. „Meine Nachbarn schütteln mit dem Kopf“, sagt der Wildeshauser im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Landkreis verweist auf Nachfrage hingegen auf gültige Gesetze, an die man gebunden sei. Aber, das wird im Gespräch mit Kreis-Sprecher Oliver Galeotti deutlich, zufrieden ist man in der Behörde nicht damit.

Oldtimer-Fan Haake ist aus gesundheitlichen Gründen Frührentner. Schon vorher hat er privat für Verwandte hin und wieder Fahrdienste übernommen – zum Beispiel bei Hochzeiten oder anderen Festen. Dafür nutzte er sein London Taxi (Baujahr 1984) und einen Mercedes W 123 (1980). Vom erstgenannten Wagen leitet sich der Name „Kleiner Engländer“ ab, unter dem Haake auf Facebook aktiv ist. Die Touren kamen gut an – auch weil die Fahrzeuge ein Hingucker sind. Im Sommer vergangenen Jahres wollte Haake schließlich ein Kleingewerbe mit Mietwagen-Konzession anmelden, kam beim Landkreis aber nicht weiter.

Eine Lärm- und Umweltbelastung?

„Es hieß plötzlich vom Bauordnungsamt, dass der ,ständige‘ Betrieb eine Lärm- und Umweltbelastung sei und ich in einem reinen Wohngebiet kein Gewerbe betreiben darf“, informiert der Wildeshauser. „Komisch, bis Ende vergangenen Jahres war an derselben Straße eine Fußpflege und an den umliegenden Straßen sind Friseure, ein Tischler und weitere Gewerbetreibende“, berichtet er. Aufgrund seiner Frühverrentung könne er sowieso nur kleine Umsätze machen, strebt er keinen Ausbau des Unternehmens an.

Haake suchte das Gespräch mit dem Landkreis. Aber: „Jeder alternative Standort wurde gleich zunichtegemacht. Entweder fehlte die Möglichkeit für ein Büro oder es musste eine Baunutzungsänderung beantragt werden. Und das sogar für einen Standort, an dem vor drei Jahren noch ein Taxi-Unternehmen mit mehr als zehn Fahrzeugen tätig war.“ Selbst, als er einen Stellplatz gefunden habe, habe sich die Behörde quer gestellt, weil das Büro ja weiter auf dem Katenbäker Berg wäre.

Autos werden nun verkauft

Inzwischen hat der Wildeshauser kaum noch Hoffnung auf eine Lösung und bietet seine Fahrzeuge zum Verkauf an. „Wenn ich jetzt eine Fahrt machen würde, bekäme ich sofort eine Strafe.“ Außerdem will er seine Fahrer-Tätigkeit für den Bürgerbus beenden, wenn er den dafür erforderlichen Personenbeförderungsschein verlängern muss. Es sei die gleiche Abteilung beim Landkreis, mit der er nun Ärger habe. Auf weitere Behördengänge „habe ich nun wirklich keine Lust“, sagt er.

„Das alles mag für Herrn Haake ärgerlich sein, aber baurechtlich ist es nicht anders möglich“, sagt Kreis-Sprecher Galeotti. „Das ist auch kein Behörden-Irrsinn oder Willkür, sondern Gesetzes-Irrsinn.“ Haakes geplanter Firmensitz befände sich nun mal in einem reinen Wohngebiet. Und dort sei kein Mietwagenunternehmen erlaubt. Die Stadt könnte allerdings die Bauleitplanung anpassen, weist Galeotti auf eine Lösung hin.