Der Wandertipp: Studien am lebenden Objekt

der wandertipp: studien am lebenden objekt

Warum in die Fremde schweifen, wenn das Ferne liegt so nah. Für Flora und Fauna exotischer Regionen müssen Darmstädter nicht weit reisen. Gleich vor der Haustüre finden sie mit Botanischem Garten und dem Zoo Vivarium zwei Einrichtungen, die der Anschauung von Pflanzen und Tieren aus aller Welt dienen. Die 1814 ursprünglich am Stadtschloss gezogenen „krautigen Vertreter“ kamen vor 150 Jahren an die Dieburger Straße, der heutigen B 26, wo dann auch die Hochschule ab 1897 für das Studium am lebenden Objekt verantwortlich zeichnete. Rund 9000 Pflanzen gedeihen in der knapp fünf Hektar großen Grünanlage und ihren Gewächshäusern für Vegetation, die hoher Luftfeuchtigkeit und subtropischer Wärme bedarf.

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Fremde liegt so nah: Für Flora und Fauna exotischer Regionen müssen Darmstädter nicht weit reisen. Gleich vor der Haustüre finden sie mit dem Botanischen Garten und dem Zoo Vivarium zwei Einrichtungen, die der Anschauung von Pflanzen und Tieren aus aller Welt dienen. Mag der Anspruch auch ähnlich und die Entfernung im Osten der Stadt gering sein – beide haben nach Funktion und Trägerschaft wenig miteinander zu tun.

Die Anfänge des Botanischen Gartens reichen bis ins Jahr 1814 zurück, als man den trockengelegten Wassergraben am Stadtschloss unter wissenschaftlicher Vorgabe mit „krautigen Vertretern“ bestückte. Nach einigen innerstädtischen Stationen wanderte die zu klein gewordene Anlage vor 150 Jahren an die Dieburger Straße, heute die B 26. Von 1897 an war die Hochschule für das Studium am Objekt verantwortlich. Dennoch blieb das knapp fünf Hektar große Terrain stets öffentlich. Eintrittsfrei darf es mit seinen rund 9000 Pflanzen durchstreift werden.

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Diesem unscheinbaren Rinnsal verdankt Darmstadt seinen Namen. Etwas östlich der heute von der Technischen Universität genutzten Lichtwiese entspringt die Quelle des Darmbachs. Durch unterschiedlichste Nutzung – Fischteiche, Lösch- und Gebrauchswasser, Landwehrgräben - konnte er sich aber nie ausweiten, wodurch Darmstadt als eine der wenigen Großstädte keinen nennenswerten Fluss besitzt.

Im dicht bewachsenen Gelände stehen prachtvolle Gehölze wie Japanische Buche und Trompetenbaum, in den Gewächshäusern gedeiht, was hoher Luftfeuchtigkeit und subtropischer Wärme bedarf. Bis unters Glasdach reicht das üppig wuchernde Grün. Auf Knopfdruck kann es dort wie im richtigen Regenwald kräftig schütten. Spezialität der Biologen sind sogenannte Epiphyten. Dekorativ sitzen diese ohne Bodenkontakt auf anderen Pflanzen.

Gleichsam zur Ergänzung lässt sich im nahen Vivarium erleben, was dem Darmstädter Dschungel fehlt: die entsprechende Tierwelt. Neben heimischen Vertretern hält der städtische Zoo auch zahlreiche Exoten unter seinen 2000 Tieren in 190 Arten. Die aus bescheidenen Anfängen 1956 im Orangeriegarten zur „Belebung und Bereicherung“ des Schulunterrichts hervorgegangene Anlage fand 1965 nahe der Lichtwiese ausreichend Platz. Mit pädagogischem Angebot und Themenführungen sieht man sich der ursprünglichen Intention verpflichtet.

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Man muss nicht studieren, um sich an der großen Artenvielfalt des Botanischen Gartens von Darmstadt zu erfreuen. Obwohl er dem Fachbereich Biologie der Technischen Universität untersteht, ist er öffentlich und eintrittsfrei. Allerdings herrscht nicht die geharkte Ordnung eines Parks. Die Bäume und Stauden stehen sehr dicht, so sie nicht für Versuchsfelder und Wasserflächen zurücktreten.

Favoriten beim Publikum sind frei umherspringende Bennett-Kängurus und vor allem indonesische Schopfmakaken. Dank eines großzügigen Geheges können die Tiere mit ihrem leuchtend roten Hinterteil hautnah bei wilden Verfolgungsjagden beobachtet werden. Weitere Attraktionen bilden der zuletzt hinzugekommene Teil zu „Afrika“ mit Zebras und Antilopen sowie zahlreiche Reptilien und Amphibien. Im Reich der Krokodile, Schlangen und Echsen geht es fast so „heiß“ zu wie in den Treibhäusern des Botanischen Gartens.

Wegbeschreibung

Seit man sich von regulärer Forstwirtschaft faktisch verabschiedet hat, wirken die Darmstädter Wälder wie das heimische Pendant zum Botanischen Garten. Dicht bewachsene Zonen wechseln mit naturgeschützten Biotopen, zwischen denen als Zeugen der landgräflichen Jagdleidenschaft frühere Äsungsflächen offen gehalten werden. So erinnern Ludwigsteich und -tempel an den Darmstädter Nimrod schlechthin, Landgraf Ludwig VIII.

Wer an der Bus-Endhaltestelle „Botanischer Garten/Vivarium“ am Breslauer Platz startet, geht wenige Meter hinüber zur Heinrichstraße, von der links die Schnitt­spahn­straße abführt, die (beschrankte) Zufahrt des Fachbereichs Biologie. Der Eingang von Park und Gewächshäusern liegt etwas versteckt am anderen Ende.

Unabhängig davon ist als Fixpunkt das Vivarium vorgesehen, wofür von der Heinrichstraße nach rechts in den parkplatzgesäumten Schnampelweg (werktags kostenpflichtig) gefolgt wird. Sollte dort kein Platz zu finden sein, kann via Eugen-Kogon-Straße das öffentliche Parkhaus der Technischen Universität genutzt werden (günstige Tagespauschale).

Da es die Runde beschließt, lässt sich der Besuch des Vivariums auch aufschieben. Direkt dahinter steht man im Wald. Für etwa 250 Meter geht es geradeaus, ehe man nach links in Richtung „Kotlettpfad“ abbiegt und ein Stück oberhalb die Bahngleise überschreitet. Auf der anderen Seite geht es 500 Meter geradeaus bis an die eingetrogte B 26; dort für 100 Meter rechts, in Höhe der Brücke wieder nach rechts und gleich links in das Pfädchen.

Das gibt sich derart verwildert, dass nicht sofort die weiße Markierung Da 2 auffällt. Herabhängende Zweige verdecken auch mehrfach die Holzschilder des „Kotlettpfads“, erinnernd an den früheren Brauch der Darmstädter, wegen großer Fleischportionen zum benachbarten Roßdorf zu ziehen. Der Pfad übersteigt eine leichte Anhöhe und fällt – bei zweimaligem Schneiden breiter Wege – in die Senke am Kahlertbrunnen. Ein Holzsteg führt auf die andere Seite, dort links und im leichten Rechtsbogen 300 Meter weiter, bis das Zeichen O 1 auftritt. Mit ihm geht es nach links, wonach der urtümliche Waldcharakter nochmals eine Steigerung erfährt.

Jetzt überrascht ein undurchdringlicher Filz an Birken, Lärchen und Brombeersträuchern. Auch solche Windbruchzonen überlässt die Forstverwaltung nun der natürlichen Entwicklung. Der stellenweise etwas rutschige Pfad reicht knapp einen Kilometer bis an die Gebäude einiger Einrichtungen für Jugendliche und Umweltbildung.

Am unterhalb verlaufenden Querweg biegt man – ergänzt um rotes Quadrat – rechts ab und läuft bald links auf einem Schlängelpfad zum idyllisch gelegenen Ludwigsteich. Das von Seerosen bedeckte Fischgewässer umgeht man linksseitig. Man kann dann auch beim links abbiegenden Zeichen Quadrat verharren. Diese Variante ist schattiger, als wenn man mit O 1 weiter geradeaus entlang des Naturschutzgebietes Großer und Kleiner Bruch geht.

Das prachtvolle Gewoge hoher Gräser verlässt O 1 nach etwa 700 Metern links zurück in den Wald. An der nahen Kreuzung taucht wieder das Quadrat auf. Etwas folgt man noch beiden, bis man rechts ein weißes V sichtet. Es kann etwas abkürzend genutzt werden, falls man nicht eine weitere Waldwiese – rechts ohne Markierung – hinzunimmt.

Ob so oder so: Schnurgerade ist auf den Ludwigstempel am Waldrand zuzuhalten. Der achteckige Holzbau steht südlich des Großen Bruchs, einer der für das landgräfliche Jagdwesen geschaffenen Lichtungen. Unverändert mit dem V, läuft man 600 Meter über die Schneise zu einer auffallenden Kreuzung. Dort wechselt man letztmalig das Zeichen nach rechts zu dem grünen X. Bald biegt es links ab und strebt 300 Meter der Darmbachquelle rechts des Weges entgegen.

Der Namensgeber von Darmstadt speist die nahe Kette an Fischteichen. Vom örtlichen Angelverein werden Karpfen oder Zander nicht allein zum Eigenverzehr gefangen. Einige wandern auch in die Pfanne der Gaststätte „Fischerhütte“ mit Terrasse, die aktuell nur bis 17 Uhr geöffnet ist. Montag und Dienstag sind Ruhetage.

Das Zeichen X bleibt zunächst links der Gewässer, bevor es über einen Damm nach rechts wechselt. Nun plätschert der Darmbach links vom Weg, der gute Einblicke in den auenartigen Lauf ermöglicht. Er fließt sogar, gezähmt, am Vivarium vorbei und quer durch den Botanischen Garten.

Sehenswert

Rund 9000 floristische und knapp 200 faunistische Spezies: Diese ­Zahlen deuten die Artenvielfalt im Botanischen Garten und dem Zoo Vivarium an. Schon durch ihre Nachbarschaft nahe der Lichtwiese ergänzen sich die Einrichtungen, wenn sie auch formell nichts verbindet. Der vor 150 Jahren an die ­Peripherie verlegte Garten war von Anbeginn (1814) wissenschaftlich ausgerichtet und wurde später (1897) der Hochschule für Studienzwecke unterstellt. Im knapp fünf Hektar großen Gelände wie in den Gewächshäusern dominieren „exotische“ Gattungen, keine ohne entsprechenden „Steckbrief“. Beide Teile sind öffentlich und frei zugänglich.

Als „Zoo“ ist das nahe Vivarium eintrittspflichtig, zumal es ständig erweitert wird und jetzt rund 2000 Tiere aus aller Welt zählt. Neben Kängurus, Affen, Krokodilen und Tapiren kamen zuletzt Zebras und Antilopen als Vertreter Afrikas ­hinzu. Die 1956 aus bescheidenen Anfängen hervorgegangene Anlage bietet ein umfangreiches pädagogisches und Führungsangebot.

Öffnungszeiten

Botanischer Garten, täglich von 9 bis 19, sonntags bis 12 Uhr geöffnet, an jedem ersten Sonntag im Monat bis 18 Uhr (die Gewächshäuser sind am Wochenende geschlossen); Vivarium, täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet.

Anfahrt

Botanischer Garten und Vivarium liegen am Ostrand Darmstadts. Ob von Norden über die A 5 oder A 661 von Westen oder Osten auf der B 26, die quer durch die Stadt führt, der Ausschilderung „Technische ­Universität“ folgen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln geht es vom Darmstädter ­Hauptbahnhof mit Straßenbahn oder Bus zum Luisenplatz, weiter mit der Buslinie L bis zur Endstation Breslauer Platz. Weitere ­Verbindungen über Nordbahnhof und TU-Lichtwiese.

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