Lidl gegen Aldi: Das wundersame Umsatzwachstum bei dem Discounter
Wände raus, Regale rein – mit solchen Schnellumbauten verwandelte der Discountriese offenbar über Jahre Lagerräume seiner Filialen in Verkaufsfläche. Die illegalen Tricks trieben die Umsätze. Über die Hintergründe des Skandals informiert dieser Podcast.
Den ersten Hinweis erhielt manager-magazin-Redakteur Martin Mehringer vor etwa drei Jahren: Der Discounter Lidl habe über Jahre die Verkaufsfläche in Filialen ohne Genehmigung der Behörden erweitert. Teils seien über Nacht Regalwände zu den Lagerflächen herausgerissen und die Molkereiregale einfach an den Rückwänden neu angeschlossen worden. So seien buchstäblich über Nacht zum Teil über 350 Quadratmeter zusätzliche Marktfläche entstanden – in einem Geschäft, in dem jeder Quadratmeter und jeder Cent zählt, keine Kleinigkeit. Mehringer recherchierte und fand heraus: Bei dem bisweilen sogar schriftlich dokumentierten Vorgehen handelte es sich nicht um Einzelfälle, die Sache hatte offenbar System.
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Geschätzt mindestens 2,5 Milliarden Euro zusätzlichen Umsatz dürfte sich Lidl dadurch wohl seit den 90er-Jahren verschafft haben. Der Konzern erklärt dazu, man könne die zum Teil lange zurückliegenden Vorgänge nicht mehr nachvollziehen, es existiere „keine fortlaufende, systematische Dokumentation über den baulichen Zustand der Filialen“. Gleichwohl will man nun prüfen und mögliche Altlasten bereinigen.
Über seine Recherchen informiert in diesem Podcast Martin Mehringer, Reporter des manager magazins, im Gespräch mit Chefredakteurin Isabell Hülsen.
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